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Long Cross Penny?

Verfasst: Mi 18.03.09 22:55
von Gast2009
Hallo,

ich habe als Bodenfund eine mittelalterliche Münze gefunden, welche wohl ein sog. "Long Cross Penny" von Edward I-III ist.
Allerdings ist meine Münze nicht aus Silber, sondern nur versilberte Bronze.

Handelt es sich dabei um eine zeitgenössische Fälschung oder kamen diese Pennys auch regulär so vor?

Vielen Dank!

Verfasst: Mi 18.03.09 23:04
von klosterschueler
Hallo Gast2009!

Zeitgenössische Fälschungen sind schon möglich. Hast du die Möglichkeit, ein Bild zu zeigen? Das könnte bei der Klärung helfen.

Klosterschüler

Verfasst: Mi 18.03.09 23:54
von Gast2009
Na klar.
Ist aber nicht mehr viel zu erkennen:(

Das Bild zeigt den Fund- und gereinigten Zustand.
Fundort ist übr. NRW, wie auch immer er hierher gekommen ist.

Av: EDW...
Rv: CIVI TAS LON DON

Verfasst: Do 19.03.09 00:11
von KarlAntonMartini
Es gibt da zeitgenössische Nachahmungen aus Nordwestdeutschland und Holland, sog. Beischläge. Die Fotoqualität läßt aber leider keine genauere Aussage zu. Grüße, KarlAntonMartini

Verfasst: Do 19.03.09 00:33
von Gast2009
Geographisch passt das ja gut.

Aber waren diese Beischläge hierzulande als Zahlungsmittel auch "offiziell" anerkannt?

Verfasst: Do 19.03.09 11:18
von KarlAntonMartini
Es muß kein Beischlag sein, auch die Originale liefen um. Im 13. und frühen 14. Jahrhundert waren diese "Sterlings" eine Art Regionalwährung im Bereich des heutigen England, Belgien, Niederlande, Nord- und Westdeutschland, Hessen, Nordfrankreich, Dänemark, Norwegen, Schweden. Viele der Beischläge weisen sich durch ihre Inschrift als solche aus, manche imitieren das Original, da gibts zB welche des Bischofs von Toul. Beispielhaft für Verbreitung und Mengen der ca. 1340 verborgene Schatz von Tornschau/Flensburg: 247 Sterlings insgesamt, davon 204 originale Edward-Pennies und 14 Beischläge aus verschiedenen Orten Brabants, Lothringens, sogar aus Trier. Ab ca. 1296 verschlechterte sich der Silbergehalt und es traten reichlich Fälscher auf, die zunächst die Beischläge, dann auch die Originale fälschten. Die Beischläge gerieten in Verruf, in England wurden sie als Crockards und Pollards bezeichnet. Literatur: Mayhew, sterling Imitations of Edwardian Type, London 1983. Grüße, KarlAntonMartini

Verfasst: Do 19.03.09 15:10
von Gast2009
Hallo,

danke für die ausführliche Erklärung. Mal schauen, ob ich das Buch in der Bibliothek finde.

Da es sich bei meiner wie gesagt um eine Bronzemünze handelt, die nur Reste einer hauchdünnen Silberschicht aufweist(sieht aus wie Silbersud), dürfte es sich also am ehesten um eine zeitgenössische Fälschung handeln.

lg

Re: Long Cross Penny?

Verfasst: Di 22.03.11 09:20
von KarlAntonMartini
Ich schieb mal zum MA.