Numismatikforum

Hallo!
Als Neuling stell ich mal eine Frage! Ich habe in Köln drei Münzen erworben, welche nur einseitig bedruckt sind, und möchte diese nun näher bestimmen. Ich bin der Meinung, dass es sich um Brakteate handelt. Auf der ersten Münze ist ein sehr einfach gehaltener Kopf in Frontansicht. Das Haar liegt mit einer kleine Spalte auf dem Kopf, und geht am Ende rechts und links in einer Locke über. Wahrscheinlich hat der Mann eine Krone auf dem Kopf es kann aber auch eine in der Mitte sich zuspitzender Hut sein. Als Augen sind zwei Runde Kreise gestanzt. Die Nase ist ein Halbkreis. Das ganze Bildnis ist in einem Kreis gefasst. Ausserhalb am unteren Ende der Umrahmung befindet sich ein kleines Kreuz oder ein fünfzackiger Stern. Rechts und links sind zwei Nuten, welches evtl ein Ordensband darstellen kann. Ein Anhänger ist nicht zu sehen geplant. Dr Durchmesser beträgt ca. 20 mm, wobei der Rand unregelmässig geschnittene Kanten (quadratisch mit Rundungen) hat.
So, besser kann ich die erste Münze nicht beschreiben. Wer weiss denn mehr?

Gruß
Frank

Ich tippe mal auf Augsburg, Udaschalk von Eschenlohe. Nach Deiner Beschreibung wäre aber auch irgend ein Schongauer Pfennig möglich, oder etwas anderes Süddeutsches, oder etwas völlig anderes. Ohne Bild ist das schwer zu sagen.

Ich habe meine drei Münzen als jpg Datei, kann diese leider nicht im Forum anhängen. Die Datei hat 184 KB. Wenn du mir deine Mailadresse gibst, kann ich sie dir zuschicken.

Gruß
Frank

[/img]

Schick die Bilder doch an Muenzenfreund, der stellt sie dann ein!

Hab ich gerade weggemailt.
Mal gucken wie gut meine Beschreibung war

Gruß

Hi,
hier die Bilder.
[ externes Bild ]

Also.....

Zu Nr. 1:
Es müßte sich um einen Pfennig von Konradin (1258-1268) aus der Nürnberger Münzstätte handeln.
Zu sehen ist ein gekrönter Kopf mit zwei mit Lindenblättern besteckte Büffelhörnern. Auf der anderen Seite sollte noch eine "gekrönte Büste von vorn" zu erkennen sein. Vermutlich aber zu gering erhalten.

Zu Nr. 2:
Ebenfalls aus der Nürnberger Münzstätte stammender Pfennig, hier allerdings unter Friedrich II (1215-1250).
Zu sehen ein Löwe nach links, umgeben von einem Kranz aus Blüten(?).
Auf der Rückseite sollten noch zwei aufgerichtete Löwen zu sehen sein, dazwischen eine Kreuzstange. Vermutlich aber auch hier zu gering erhalten.

Zu Nr. 3:
Auch hier ein aus der Nürnberger Münzstätte stammender Pfennig unter Friedrich II (1215-1250).
Zu sehen Königsbüste mit Lilienzepter nach rechts. Auf der Rückseite zwei aufsteigende Vögel, dazwischen ein Zepter. Schätzungsweise auch hier zu gering erhalten, sonst hättest Du sicherlich etwas erwähnt.

Darf ich den Preis erfahren den Du bezahlt hast? Kannst Du mir gerne per Privatnachricht (PN) senden.

Siehst Du, Bilder sind doch hilfreich. Es sind gar keine Brakteaten, sondern alles zweiseitige Nürnberger Pfennige, nur ist die Rückseite oft schwach ausgeprägt. Das obere Stück, bei geradem Draufsehen also rechts, ist Ludwig der Strenge von Bayern (der guckt auch so streng), 1268-1273. Das Stück in der Mitte mit dem Löwen stammt aus der Zeit 1245-1250, also Friedrich II. von Hohenstaufen, und der gekrönte Kopf mit dem Lilienzepter stammt aus der gleichen Zeit 1245-1250 (Hallo, heripo!). Es gibt diese Münzen mit verschiedenen Rückseitendarstellungen. Alle drei sind Münzstätte Nürnberg.

Hallo mumde!!
Warum ist meine Bestimmung der ersten Münze nicht richtig?
Habe ich etwas übersehen, oder falsch gesehen?

He tournois, Du bist ja schneller als ich !

Aber nicht unbedingt richtiger, oder?!

Ich bin der Bestimmung von Gebhart = Fund Hersbruck, und Erlanger, Reichsmünzstätte Nürnberg, gefolgt. Konradin als König hätte wahrscheinlich nicht nur so eine Mütze auf dem Kopf, sondern eine richtige Krone wie Friedrich II. im Bild ganz unten, deshalb erscheint mir ein Herzog schon wahrscheinlich.

Ich habe mich auf die Schnelle auf die Bestimmung des "Kollegen" Bonhoff verlassen.......
Was nun?

Der Kollege P. N. Schulten in "Slg. Bonhoff" hat das so bestimmt. Stimmt. In Slg. A. folgt die Firma Peus dann wieder der Bestimmung nach Gebhart und Erlanger. Frau Nau in "Zeit der Staufer" legt sich nicht fest und nennt lieber gar keinen Münzherrn. Ich weiß nicht, ob es da neuere Funduntersuchungen gibt, die die Prägezeit näher eingrenzen würden; mir sind keine bekannt.

Grüß Euch Gott - und das "hallo heripo" hab ich freilich vernommen - durfte mich aber im übrigen auf die Betrachtung der allemal schönen Nürnberger Pfennige beschränken, denn alles was es dazu zu sagen gibt, ist schon gesagt ... ausser, daß ich die "mittlere" besonders liebe, weil der
sonst so heraldische Löwe wie ein zahmes Kätzchen aussieht ... . Wie Mumde richtig sagt, sollten es eigentlich zweiseitige Pfennige sein, hab aber dazu auch schon mal den Begriff "Halbbrakteaten" gelesen ... ob das fachlich einwandfrei ist, wer weiß das schon ? Immerhin ... die Kunst der
Nürnberger ist ja in vieler Hinsicht weit über das Mittelalter hinaus höchst beachtlich ... nicht zuletzt die Nürnberger Rechenpfennige, die auch als Jetons in ganz Europa verbreitet waren ... ( das nur am Rande ) ... nur
leider hab ich bis heute keinen "Nürnberger Trichter" in den E..y-Angeboten gesehen ... schönen Tag, heripo