Pfennig - Geistlicher Herr / Steigender Löwe

[klaupo]

Hallo mal wieder an die Experten,

bei diesem Pfennig bin ich ratlos: Av. Geistlicher Herr (?) mit zwei Kreuzen in den Händen, der Rand zeigt vier (?) Lilien. Rv. Steigender Löwe (?) nach links. Metrische Daten: 0,66 g, 20 mm.

Über eine Zuweisung würde ich mich freuen.

Gruß klaupo

[hast70]

Hallo Klaupo,

das ist aus meiner Sicht ein Augsburger Brakteat/Dünnpfennig. (zumindest aus dem Währungskreis Augsburg, Donauwörth, Schongau)
Vermutung:
Augsburg, Udalschalk von Eschenlohe, 1184 - 1202
Genauere Angaben findest Du sicherlich im "Steinhilber".

Gruß Steffen

[Dude_199]

Hallo,

ich denke ich habe diesen Pfennig in der Slg. A gefunden und es handelt sich hierbei um einen Pfennig aus der königlichen Münzstätte Eger, geprägt unter Friedrich II. von Staufen, 1215-1250, Münzstätte: Eger, Av: Königsbüste mit 2 Zeptern, Rv: Löwe, Literatur: Slg. A. 613 (Dr. Busso Peus Nachf. Auktion 319), Haskova 33 (dort angegeben).

Gruß Dude

[klaupo]

Hallo, und herzlichen Dank euch beiden für eure Hinweise!

Den "Steinhilber" habe ich leider nicht, aber Laie, der ich auf diesem Gebiet bin, hätte ich das Stück eigentlich auch eher in den süddeutschen Raum gegeben als nach Eger. An Dude_199 hätte ich noch die Frage: Was versteht man unter "Sammlung A"?

Nochmals besten Dank!

Gruß klaupo

[ischbierra]

Hallo klaupo,
Sammlung A ist eine Sammlung von Mittelaltermünzen, die in zwei Teilen 1987 bei Busso Peus versteigert wurde und ebenso wie Bonhoff und Löbbecke als Zitierwerk benutzt wird.
Gruß ischbierra

[diwidat]

Als Badener (neigschmeckter) kann ich die Frage auch beantworten.

Ein gewisser Herr A. (voller Name bekannt) aus Pforzheim, Betreiber eines Zahntechnischen Labors seit weit vor dem II. WK, hatte sehr intensiv Münzen gesammelt.
Da er Mitglied bei den Karlsruher Münzfreunden war, konnte ich mal einen Teil seiner Schätze bewundern.

Wie er uns immer erzählte, kam ein junger Mann und Münzenhändler mit dem Namen Raab zu ihm, dem er meistens ein paar interessante Stücke abkaufte.
Herr A. war kein Spezialsammler, er ließ sich oft von Dr. Friedrich Wielandt beraten - hinterließ aber bei seinem Tode eine unwahrscheinlich umfangreiche Sammlung.
Diese Sammlung ist dann in mehreren Teilen 1987 bei Dr. Busso Peus Nachf. in Frankfurt versteigert worden.
Ein großer Teil meiner deutschen Kleinmünzen stammt noch zu Lebzeiten von Herrn A. aus seinem Fundus.

Gruß diwidat

[Dude_199]

Hallo klaupo,

die Frage nach der Slg. A wurde schon bestens beantwortet. Ich kann dir aber noch eine Antwort darauf geben warum das gepräge so einen südlichen Eindruck macht, denn meines Wissens gehören die Gepräge aus Eger in das Währungsgebeit der Münzstätte Nürnberg und Regensburg und wurden diesen auch Nachempfunden. Daher kommt meiner Ansicht der "südliche" Eindruck.

Gruß Dude