Bodenseebrakteaten

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Di 11.06.13 16:52

Hallo
Muenzfreunde.
Diese Muenze sieht bischen ähnlich aus. Wer hat die gepraegt?
0,262 g d. 18,42 mm

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Di 11.06.13 16:56

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Sammlerin » Do 13.06.13 09:21

Hallo Princes Polonie,
dein Exemplar weist die typische Machart der Bodenseebrakteaten nach dem Konstanzer Münzfuß auf. Stilistisch ist das Münzbild ähnlich mit der Konstanzer Prägung Eberhard II von Waldburg cc45. Jedoch scheint mir das Portait von gröberer Machart, vermutlich erst nach 1300 entstanden. Eigenartig ist das von dir angegebene Gewicht, normalerweise haben Bodenseebrakteaten ein Gewicht um 0,4 gramm, es könnte sich jedoch um einen sog. Hälbling handeln.

Nenne uns doch bitte mal den Durchmesser deiner Münze...


Liebe Grüße
sammlerin
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Fr 14.06.13 16:40

Hallo Sammlerin
Die Muenze ist 18,42mm bereit. Vielleicht es handelt sich um einen Beischlag, zb. die Polnischen Herzogtumer ? mf G Sergiusz

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Sammlerin » Mo 17.06.13 12:26

Hallo Princes Polonie,
ich vermute die Münzstätte für dein Exemplar ist nicht im Bodenseeraum zu suchen.

liebe Grüße
sammlerin
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Mo 17.06.13 14:54

ich bedanke mich. mf G Sergiusz

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Dude_199 » Do 27.06.13 19:07

Hallo,

@ Sammlerin: es waren wiedermal wunderschöne Stücke die du gezeigt hast. Danke fürs zeigen.

@ Princes Polonie: die Machart und das Gewicht könnten eventuell auf die Münzen des Rappenmünzbundes hinweisen. Habe hierzu leider keine Spezialliteratur und in der gängigen Literatur konnte ich das Stück nicht finden. Vllt findest du das Stück ja in dieser Richtung.

Gruß Dude

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Do 27.06.13 22:07

Hallo
Ich habe die endlich gefunden. Slg Friedenburg lot 1322, bezeichnet als Bistum Cammin, Fund Filehne 228 (Grosspolen). Frage nur ab das richtig bestimmt ist. MfG Sergiusz, Posen

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Comthur » Mi 10.07.13 17:30

Ihr oben abgebildetes Stück wäre unter Gumowski, "Handbuch der Polnischen Numismatik" zu finden gewesen. (Bischöflich XIII. Jh.)
Von Gewicht und Dm passt dieses Stück exakt zu den Bestimmungen der Kulmer Handfeste (Deutscher Orden). Zu erinnern an das Dokument zum gleichzeitigen Schlag von Bischof / Orden unter gleichem Münzfuß i.d. Mitte des 13.Jh.(...).

Sicher können die polnischen Sachverständigen / Spezialsammler polnischer, mittelalterlicher Prägungen hier auch Dokumente bzgl. polnischer Münzvorschriften für die Zeit des 12./13.Jh./ 14.Jh. benennen ?
Wäre überaus Interessant, da mir seitens Gumowski darüber leider nichts Näheres bekannt ist.

Und eine Frage an unsere Pommern-Spezialisten : Welche Literatur kann man heute als standardmäßig bezeichnen ? Mir liegen H. Dannenberg, Münzgeschichte Pommerns im Mittelalter (1893 + Nachtrag 1896) vor.
Zuletzt geändert von Comthur am Do 11.07.13 12:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Comthur » Mi 10.07.13 17:31

Nachtrag : Gumowski Nr. 268
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Comthur » Mo 22.07.13 09:54

Eine Frage noch zu den oben schon gestellten :
Da man in den letzten Jahren in Polen - auch in der Literatur zu sehen - alles dort "Gefundene" aber nicht so recht zu Bestimmende zu "polnischen Beischlägen" erklärt, nun die Frage : Was wurde von Polen nicht nachgeschlagen ? In Polen müssen im MA riesige Silbervorkommen und ein schwungvoller Handel vorgeherrscht haben angesichts der Massen an zugeschriebenen "Nachschlägen" neben den offiziellen, 3x im Jahr (12./13. Jh.) unter Wechselzwang stehenden, polnischen Regionalprägungen.
Das passt doch alles nicht. Fakt ist meiner Meinung nach, daß moderne Fälschungen zu "polnischen Beischlägen" deklariert werden.

Gern widerhole ich nochmal meine Frage nach der derzeit aktuellen Standardliteratur bzgl. der polnischen Numismatik, insbesondere des Mittelalters ?
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Di 23.07.13 17:53

Auf dem Anfang muss man feststellen! In Polen gibts keine regelmaessige Faelscherbetaetigung. Das hat Heute ueberhaupt kein Sinn. MA Muenzenmarkt in Polen ist zu flach und schwach. Dritte, vierte seltene Muenze gleichzeitig macht die kaput!!! In diesem Zufall die Herstellungskosten und distribution wuerde teurer als gewinn sein. Es war sicher etwas hergestellt, aber das vor 20 Jahren statgefunden hat, wenn die Lebensbedingungen ganz anders waren als jetzt. Niemmand wuerde Heute sowas fuer “100 euro” machen, dass lohnt sich ganz einfach nicht! Einziege was wierklich in Polen funktioniert, sind die Turistenkopien, viel, billig and nachlässig.

Die Leute kaufen das Absichtlich als Reisenandenken.

Vor 3 Jahren in Polen eine Sonderaution statgefunden hat. Jemmand hat ein Massenbetrug gegen pl Haendlern vorbereitet. Prager Groschen von Wezeslaus II. Populare, regelmaessige Muenze die schon in vz etwas kostet. Die Muenze, die tritt in Polen genug oft auf. Es ist kein Wunder sowas in Gruppen von paar Hundert Exemplaren zu finden. Die Falschungen sind wierklich uererdurchnitlich vorbereitet geworden. Aber wenn man 1000 St auf ein mal sicht, stimmt etwas nicht. Alle gleich, alle hoebsch. In Wierklichkeit sowas unmoeglich ist. Nach meiner Meinung Importware. Leider keine Fotos in Verfuegung.

Die wahren Specialisten in Falschungsbereich sind unsere Ostnachbarn. Die koenigsbergern machten vor 20 Jahren, bereite Specktrum von verschidenen Muenze, FMA, DO, Frankreich und England bessonders in Gold. Heute nicht mehr. Meine meinung die “Faelscherschule in KB geschlossen ist”. Einfachste Methode um das zu kontroliern, Besuch in Riga, Muenztreffen.

Die Russen aus Moskau falschen so viel und so GUT dass mann darueber ein separates Buch schreiben kann. Was?, vor allem russische Muenzen, das was Geld bringt!!!

Die Ukrainer und Weissrussen machen vor allem das, was die auf polnischem Markt verkaufen koennen, polnische 3 Groescher, Groschen, Orte, sogar die Dukaten und Talern. Specialite de la maison: verarbeiten existierende, echte Muenzen auf unbekannte Varianten, unedierte Jahrgaenge, Fehlpraegungen Etc.
Die Polen produzierten in 80 Jahren, Getho in Lizmanstadt, FS Danzig, Die Muenze des III Reiches ( 5 RM Luther und Schiller) und sicher noch etwas.

Noch uber H. Prof Paszkiewicz Woerten, dass in Polen man mischt echte Muenzen mit neuem, falschem Materiall.

…. Vor 15 Jahren, damalige Dr Paszkiewicz hat auf Erforschung von jemmandem eine Brakteatengruppe bekommen, die angeblich auf altem Friedhof gefunden waren. H. Paszkiewicz hat die richtig gut beschrieben und publiziert als neue, unbekante Fundstuecke. Leider ALLE falsch waren!! (nicht teilweise, alle, und dazu sehr primitiv gemacht). Deshalb Heute, Herr Profesor reagiert allergisch auf “Neuheiten aus unbestimmten Quellen” manchmal uebertreibend. Ganze diese Geschichte kann man so beenden. Es traurig war, traurig aber vorfallig.
Keine Fehlern machen nur die, die nichts machen. Sogars 3 Nasenpickel bedeuten keine Schwarzblattern.
Ueber anderen Zufaellen habe ich nicht gehoert.!!

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Di 23.07.13 17:54

Jetzt zu echten Muenzen.

Letzte 20 Jahren haben viel Neuheiten gebracht. Ultraseltenheiten die schon nicht mehr selten sind. Neue Varianten, neue Muenzen die bis jetzt unbekannt waren. Anonymmuenzen die man nicht bestimmen kann. Ganze Funde und Einzellstucke. Woher? Umbruhrte seit Kriegszeit Erde!!!, Neue Wege, kilometern von Autobahn, ( und wo? Grosspolen>Posen, Gnesen< in MA Herz des Landes, Kujawen( Hochensalza), Ordensland> ganze Weichsellinie> Danzig, Graudenz, Culm, Thorn). Ringstrassen in kleinen Staedten und Doerfen. Verschiedene Baustellen! Wir koennen uns sogar nicht vorstellen was die Archeologe da gefunden haben. Dazu die Sucherhorden, die mit den Metalldetektoren die Erde untersuchen. Es reicht auf Allegro zu gehen um zu sehen, wie viele Fundmuenzen in Verfuegung stehen. Vor allem, DO und Pommern.

Die polnischen Brakteaten von XIII Jh kann man auf 2 Gruppen beteilen. Aufschrift und Anonyn. Das was schon frueher wegen Anschrift angeordnet war und das was nur mit dem Motiv aber ohne Text ist, was noch nicht kassifieziert ist. Die beiden typen selten sind, aber nur die Aufschriftmuenzen bring riessen Geld. Die Anonympraegungen kosten sogar nicht 1/10 davon!
Warum? Weil die Leute nur in “geschriebens Wort” glauben. Bis jetzt gibts kein Standartwerk, wo die Wissenschaftlern haben alles beschrieben, gewogen, gemessen und geknipst. Sowas gibts nicht! Solche zaubere Fachkenntnisse kann man nur in pl NN finden. ( natuerlich nicht an block – sondern das was neu gefunden war). Seit 130 Jahre viele Numismatiler wollten diese Thamatik aufraemen. Niemmand hat das richtig zu Ende gefuert. Jeder Forscher, der nur einzellne Fund untersuchte, eigene Meinungen und Ideen hatte. Zb. In jedem von 3 Funden gibts ein Muenzentyp mit Ziegenkopf. H. Vossberg (1876) hat die als Stadt Kossel( Schlesien) bezeichnet, H. Bayer(1876) als Stadt Schlochau, H. Szczurek und H-D Dannenberg (2012) als Danzieger Pommern, und H. Paszkiewicz (2013) unbestimmte polnische Provinz. Totale MischMasch. Ich frage mich selbst, woher Dannenberg, oder Friedensburg eine Idee genommen haben um oben abgebildete Muenze als Bistum Cammin zu bezeichnen trotzt die so wie ein suddeutsches Produkt aussieht.

Ausserden gibts ein Problem. Es geht um Materiallzutritt. Die Vorschern mussen die Muenzen im Hand haben. Das was unsere Grossvaeter damals geschrieben oder gamalt haben reicht nicht. Alles was in Kaiserzeit aufs Ostprovinzen gefunden war liegt in Berlin oder in Moskau. Mit Deutschern kommen wir klar aber was kann man mit russischen Lagern machen?. Zur Zeit schwarzes Loch. In unseren Verfuegung stehen nur die Munzen, die erst nach I WK gefunden sind.
Kurz sagend, zur Zeit zu viele Probleme war um sich mit diesen Themen zu beschaeftigen.
Ergebnis! Kein Buch, keine Analysen, kein Vergleichsmateriall, keine Fotos, deshalb geringe Kundenschaft, kleine Preise aber auch keine Falschungen!. Das hat kein Zweck!!! Die Fachsammler wiessen was ist das, ganze rest weisst darueber ueberhaupt nichts.
Es reich zu schauen was diese ziemlich seltene Muenzen aufs Auktionen bringen, 75-200 euro. Eine Muenze die in 3 Exemplaren bekannt ist, davon 2 St in Berlin liegen. 100-200 euro. Diese Ergaebnisse zeigen, dass eventuelle Kundenschaft ohne Datenbank-Buch zu habend, keine interesse hat!!!! Kopicki mit seinen 150 Abbildungen reicht nicht. Vor allem er hat nur eine unbedeutende Teil gezeigt und die Seltenheitbezeichnungen stimmen nicht. Alles an Block als R2-R3 bezeichnet ist. Heisst heufig. Versuchen Sie mal solchen Muenzen irgendwo finden. Nicht zu sehen!

….. Die polnischen Herrschern an linkem Weichselufer sicher keine Silbervorkommen hatten.
Hatten die Ordensrittern auf rechtem Ufer die Goldvorkommen, dass die so schnell, so grosse Macht bauen konnten?
Konnten die sich auf so zahlreiche Muenzpraegung leisten. ?

Was gepraegt war? Vor allem Muenzen mit universale Symbolik, Kreuze, Tiere, Roseten, Pflanzen, Wappenschilde, Rittern, Schwerte, Ornamente etc.
Was kopiert war?, vor allem Nachbarnmuenzen. Das war im Umlauf war. Brandenburg, Mecklenburg, Schlesien, Boehnen, dabei auch die, wofur Sie sich besonders interessieren, Deutscher Orden. Morgen zeige ich paar Beispielen.
G. Sergiusz

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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Di 23.07.13 19:11

Zigenkopf Brakteat, Fd. Sarbske 82, O,213 g 17,94 mm
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Re: Bodenseebrakteaten

Beitrag von Princes Polonie » Di 23.07.13 19:25

Die 2 in Filehen gefundenen Exemplaren wogen 0,163g und 0,187 g, viel weniger als die Prototypen
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Beischlag, 0,247 g 18,83 mm, Fd. Filehne 51, viel schmaller!! Paszkiewicz N1, danziger Pommern, Samboriden?.
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Prototyp, 0,274 g 20,75mm

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