Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

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Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Sa 19.01.13 16:51

Hallo,
ich habe hier einen Hildesheimer Kreuzgroschen, zu dem ich euren Rat benötige.

Der Kreuzgroschen war sehr stark verschmutzt, sodass ich ihn mit Zitrinensäure gereinigt habe.
Dabei ist mir aufgefallen, dass das Silber mit dem Kupfer sehr schlecht legiert wurden. Könnte das ein Hinweis auf eine Fälschung sein?

Außerdem benötige ich noch den Literaturnachweis bei Buck/Bahrfeldt. Wenn mir jemand den nennen Könnte, wäre das super.
Ich vermute, dass es sich um eine Prägung nach dem Hildesheimer Vertrag von 1501 handelt.

Leider habe ich auch im Internet kein entsprechendes Exemplar gefunden. Handelt es sich hierbei um eine außergewöhnlich seltene Münze?

Durchmesser: 23 mm
Gewicht: 1,53 g

Ich bin gespannt auf eure Antworten. :D

Viele Grüße
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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen

Beitrag von Tube » Sa 19.01.13 17:24

Hallo Brakti1

Ich denke das ist ein 1/2 Mariengroschen. Ein RS-Stempelgleiches Stück (B/B 34d) war im Juni 2004 bei Künker unter der Nr. 4553.

Die Mariengroschen dieser Zeit waren auch alle aus schlechtem Silber

Gruß
Tube

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Sa 19.01.13 17:33

Hallo Tube,
ich bin nicht deiner Meinung, dass es sich um einen 1/2 Mariengroschen handelt.

Später wurde die Rückseite auch für die Prägung der Mariengroschen verwendet.

Hier ein Hildesheimer Kreuzgroschen von 1505 mit anderen Beizeichen.

http://www.mcsearch.info/record.html?id=364411

Viele Grüße

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Tube » Sa 19.01.13 17:43

Ich schicke Dir mal die Bilder PN

Gruß
Tube

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Sa 19.01.13 17:53


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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Tube » Sa 19.01.13 18:03

Siehe mal in Dein Postfach

Gewichte habe ich leider keine von den Stücken, Aber die Groschen, egal ob Marien oder Kreuz müssten so 26 mm und die 1/2 so 22 mm groß sein

Gruß
Tube

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Sa 19.01.13 18:14

Vielen Danke Tube für die Nachricht,

dass ist genau mein Stück.

Das mit dem 1/2 Mariengroschen glaube ich aber dennoch nicht.

1. Er ist dafür zu schwer.

2. Warum sollte man einen Mariengroschen ohne Abbildung von Maria prägen?

3. Der Groschen trägt ein Kreuz (= Kreuzgroschen?)

Viel Grüße

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Sa 19.01.13 18:25

Hier der Münzfuß des kleinen Groschens nach dem Hildesheimer Vertrag von 1501.

Gewicht: 126 Stück aus der gewogenen Mark = 1,856 g

Feingehalt: 6 1/4 Lot = 391/1000

Mit einem Gewicht von 1,53 g wäre er daher etwas zu leicht.

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Tube » Sa 19.01.13 19:01

Hallo Brakti1

Ich habe mal bei Hannover geschaut, die ja ähnlich geprägt haben, dort werden diese Stücke als Kreuzgroschen bezeichnet, auch von Künker. Ein Stück wiegt 1,865 g andere Gewichte habe ich nicht. Da wird sich wohl irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben.

Gruß
Tube

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Sa 19.01.13 19:29

Am Hildesheimer Vertrag von 1501 waren die Herzöge Heinrich und Erich von Braunschweig und Lüneburg, der Bischof Bertold von Hildesheim
und die Städte Braunschweig, Hildesheim, Göttingen, Einbeck, Hannover und Northeim beteiligt. (Buck Anlage 4)
Im Vertrag wurde der Münzfuß der zuvor in Braunschweig geprägten Groschen übernommen.
Der Kreuzgroschen entspricht dem kleinen Groschen.

Möglicherweise entsprechen zu einem späteren Zeitpunkt zwei Kreuzgroschen einem Mariengroschen.

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Sa 19.01.13 22:06

Hallo,
ist Schulten 1284 nicht ein vergleichbares Stück?

"Matthier (Neuer Schilling, 1/2 Mariengroschen) o. J. (zwischen 1531 und 1540), 1533.
Vs. 4feldriges Wappen.
Rs. Befußtes Kreuz, in jedem Winkel Stern."

Leider hat Schulten kein Gewicht angegeben.

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Mo 21.01.13 00:35

Besitz jemand das Werk:
Heinrich Buck und Max von Bahrfeldt: Die Münzen der Stadt Hildesheim

Kann mir jemand anhand des Werkes die Münze bestimmen und mir die Literaturnachweis nennen?

Vielen Dank

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Numis-Student » Mo 21.01.13 10:34

ich müsste nachsehen, ich glaube, ich habe es mal günstig erstanden...

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Marc » Di 23.07.13 17:55

Ich besitze auch nicht den B & B, aber als ich diesen Kreuzgroschen erwarb wurde er ebenfalls vom Auktionator/Vorbesitzer mit B/B 34 bestimmt. Also sollte die Bestimmung korrekt sein, es ist unwahrscheinlich das Kennepohl, mein Vorbesitzer und die Auktionshäuser alle diesen Groschen exakt falsch gleich bestimmen.

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Re: Hildesheimer Kreuzgroschen - Fälschung?

Beitrag von Brakti1 » Fr 26.07.13 00:11

Hallo,
inzwischen habe besitze ich das Werk von Buck/Bahrfeldt.

Die Münze wird dort als Matthier, neuer Schilling, Kreuzgroschen oder halber Mariengroschen bezeichnet.

Der Groschen von 1501 hat andere Beizeichen. Das Stück wurde wohl nicht im Jahr 1501 aber bald danach geprägt.

Offenbar gibt es große Schwankungen beim Feingehalt. Dies erklärt möglicherweise auch die Kupfereinschlüsse.

Viele Grüße
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