Brandenburg

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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moneta argentea
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von moneta argentea » Mi 21.08.13 19:36

Einseitiger Denar, der meiner Bekannten gehört. Sind die einseitige Denare viel seltener als die normale, beidseitige Prägungen ?
Herr H.-D. Dannenberg - Fund von Brandenburg ( 07. Juli 1899). Unter der Denaren (Bahrfeldt Nr. 584), befanden sich 20 Stück beidseitig und auch 20 Stück einsitiger Prägungen.
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bahrf.584.jpg

Büffel
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von Büffel » Fr 23.08.13 17:48

Der letzte Denar war doch nicht mein letzter, justamente habe ich diese Woche diesen Denar gefunden.
Wurde zwar auch schon von Tube gezeigt aber hier ist er.

Ludwig II der Römer + Otto VIII der Faulige für Erzbischof Dietrich von Portitz (1362-1365)
Bahrfeld 751 Dannenberg 249
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IMG_1863.jpg
IMG_1864.jpg

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 23.08.13 18:47

Hallo Büffel,
meinen habe ich 1994 von der Auktion Leipzig bekommen.
SG, jot-ka
edit: Das Bild wurde gegen ein aktuelleres mit 600 dpi ausgetauscht.
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D249 B751.jpg
Zuletzt geändert von jot-ka am Mi 08.01.14 19:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 23.08.13 18:53

@ moneta argentea:
Einseitige Denare kommen in Funden (und auch im Handel) öfter vor.
Dazu gibt es einen interessanten Artikel von Prof. Dr. Jürgen Müller:
""Einseitige" Denare der Mark Brandenburg"
in Numismatisches Heft 3
Numismatischer Arbeitskreis Brandenburg-Preußen 1996
Dort wurden 45 Denare untersucht.
Davon war bei 16 Stücken die Gegenseite definierbar zu erkennen,
bei 9 St. sicher erkennbar,
bei 11 St. schwach erkennbar und
bei 9 St. unsicher.
Manche sind wohl dadurch entstanden, daß 2 Schrötlinge gleichzeitig geprägt wurden.
Ich ziehe mal ein Stück aus meiner vorgesehenen Reihenfolge vor und zeige eine
andere Fehlprägung.
Dieser Denar hat nach korrekter Prägung auf der vs. den Negativ-Abdruck
einer Rs. des gleichen Typs abbekommen.
Eine mögliche Erklärung,wie so etwas zustande kam, ist der Stempelverschleiß.
Stempel bekommen mit steigender Anzahl geprägter Münzen eine rauhe Oberfläche.
Wenn ein Schrötling nach der Prägung z.B. am Oberstempel hängen bleibt,
wird ein 2. Schrötling zwischen die Stempel gelegt, in der Hoffnung, daß sich nach
der 2. Prägung beide von den Stempeln lösen.
Bei dem hier vorgegestellten Stück war es eine bereits geprägte Münze.
Dannenberg Nr. 68, Bahrfeldt Nr. 237, um 1260, 0,75 gr
Vs.: Adler n. li. im Kreis, Us.: +BRANDEBOR
Rs.: Adler und böhmischer Löwe, darunter Turmspitze, darüber ?
Der böhmische Löwe hat etwas mit den familiären Verhältnissen der Askanier zu tun.
Bei Dannenberg (Nr. 67) findet man das genauer erklärt.
SG, jot-ka
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D68 B237.jpg

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von moneta argentea » Sa 24.08.13 14:45

@jot-ka : danke für die präzise Antwort auf meine Frage.

Gruß,
moneta argentea

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 30.08.13 18:21

Hier einmal städtische Münzen der Stadt Salzwedel in der Altmark
aus der 2. Hälfte des 14. Jh. bis 1415:
1 2
3 4
1: Eberhagen Nr. 205, 0,35 gr
2: Eberhagen Nr. 209, 0,28 gr
3: Eberhagen Nr. 217, 0,32 gr
4: Eberhagen Nr. 226, 0,35 gr
Im Durchschnitt sind diese Stücke etwas schwerer als die ab 1415 geprägten Pfennige (Bahrfeldt Nr. 2a),
die es in mehreren Stempelvarianten gibt.
Salzwedel hatte besaß ab 1314 das Recht, eigene Pfennige zu prägen.
Selten sind bei den früheren Stücken die mit dem Adlerkopf nach rechts (E 214),
der kommt auch noch hier im Forum, wenn mir ein brauchbares Foto gelungen ist.
SG, jot-ka
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SAW_205_209_217_226.jpg

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 30.08.13 18:23

Nun mal wieder ein Denar:
Zeit Johann I. und Otto III., 1220-1266/67
Dannenberg Nr. 66 , Bahrfeldt Nr. 231, 0,65 gr, nach Dannenberg um 1260
Markgraf mit 2 Zeptern (?) zwischen 2 Flügeln / symbolische Stadtdarstellung mit einem Kreis, darin ein Zwillingsfadenkreuz,
unten im Torbogen ein Adlerkopf nach links
Die Münze habe ich übrigens am 23.09.1995 von einem Händler gekauft,
der auch Mitglied dieses Forums ist (110 DM).
SG, jot-ka

edit: Der Denar Da. 67 / Bf. 235 wurde entfernt.
Es gab einen Erhaltungsaustausch.
Der neue ist jetzt auf Seite 29 des Themas zu sehen.
Das Bild von Da. 66 / Bf. 231 ist ein aktuelles Foto derselben Münze
in 600 dpi Auflösung, Dm. ca. 17 mm.
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D066 B231.jpg
Zuletzt geändert von jot-ka am Fr 28.10.16 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Sa 31.08.13 18:20

Zeit Johann I. und Otto III., 1220-1266/67
Dannenberg Nr. 63, Bahrfeldt Nr. 196, 0,63 gr, nach Dannenberg um 1260
Markgraf mit Schwert und Falke auf einem Bogen sitzend, links OTTO / Adler zwischen 2 Türmen über Doppelbogen mit 2 Adlerköpfen
darunter, der Doppelbogen in der Mitte in einer Lilie endend
SG, jot-ka

edit: Das Bild wurde gegen ein aktuelleres mit 600 dpi ausgetauscht.
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D63 B196.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Sa 31.08.13 18:21

Etwa 1265-1293
Dannenberg Nr. 72, Bahrfeldt Nr. 560, 0,68 gr, nach Dannenberg um 1275/85 (?)
Markgraf mit Schwert und Fahne, links neben den Füßen eine Kugel / im Innenkreis ein Zwillingsfadenkreuz, Us. +BRA•N•DEBORh
Die Us.-Variante mit den zwei Punkten ist nichts besonderes, im Laufe der Jahre habe ich zwei weitere Exemplare davon gesehen,
eines im Handel und ein weiteres in einer Slg. in Berlin.
In den beiden Punkten vermute ich eine Mzst.-Kennung.
Für das Mittelalter sind in Brandenburg viele Mzst. direkt oder indirekt urkundlich erwähnt.
Dieser Denartyp wurde wahrscheinlich in mindestens 2 Mzst. parallel geprägt.
Bei einigen anderen Denaren ist ist aufgrund verschiedener Stempelschneiderhandschriften gleiches zu vermuten.
Dannenberg: "Die zu wenigen Fundnachweise und -zahlen behindern eine genaue zeitliche Zuweisung."
Bei mir ist dieser Denar um 1256 - also noch unter Johann I. und Otto III. - eingeordnet.
In der Auktion Künker 33 war dieser Denartyp schon einmal im Handel.
SG, jot-ka

edit: Das Bild ist ausgetauscht.
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Da72_Bf560.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Sa 31.08.13 18:22

Etwa 1265-1293
Dannenberg Nr. 143, Bahrfeldt Nr. 219, 0,65 gr, nach Dannenberg um 1305
Markgraf unter einem Giebel zwischen 2 Türmen / zwei Helme über einem Podest (wie eine Siegertreppe), darin eine Kugel
Die Vs erinnert an eine ähnliche Darstellung über der Eingangstür des Klosters Chorin in der Uckermark (unten auf dem Bild).
Damit soll kein Zusammenhang zwischen der Münze und dem Kloster hergestellt werden!
Das waren damals gestalterische Standarts.
SG, jot-ka
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D143_B219.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Sa 31.08.13 18:24

In Bezug auf die gestalterischen Standarts im vorigen Beitrag hier mal 2 Denare im Bündel:
Dannenberg Nr. 158, Bahrfeldt Nr. 582, 0,65 gr, nach Dannenberg um 1315
Behelmter Markgraf mit Lanze nach links reitend / Kreuz mit Dreiblättern in den Winkeln
Dannenberg Nr. 165, Bahrfeldt Nr. 370, 0,70 gr, nach Dannenberg um 1315
Markgraf zwischen 4 Adlerköpfen / 3 Türme und 3 Dreiblätter mit Stiel als Stern
Auf dem unteren Teil des Fotos finden wir diese Dreiblätter wieder, in der Rose über der Eingangstür und
im Wandfries an der Mauer recht von der Eingangstür des Klosters Chorin.
Ist das Dreiblatt ein geometrisches Objekt oder steckt dahinter eine Symbolik?
Ich vermute beides und eine reduzierte Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit.
Es gibt da auch noch weitere Denare mit Dreiblättern.
Vorschläge und Ergänzungen in Bezug auf die Deutung (auch anderer Gestaltungselemente) sind sehr willkommen!
Dies ist ein Forum ! ! !
SG, jot-ka
Dateianhänge
D158_B582-D165_B370.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von Büffel » So 01.09.13 13:07

Hallo jot-ka,

sehr schöne Stücke.
Hast du die Markgafen eigentlich alle komplett?

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » So 01.09.13 13:14

@Büffel: Nein.
Jaczo und Albrecht der Bär fehlen (nicht meine Preisklasse - wenn sie mal in den Handel kommen), ansonsten ist alles vorhanden.
SG, jot-ka

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von fareast_de » So 01.09.13 19:42

Heißt das, daß Du alle Hauptnummern nach Dannenberg in Deiner Sammlung hast ?
Wenn ja, Respekt, vor allem für die herausragenden Erhaltungen, wie Du sie hier abgebildet hast.
Bei mir erschöpft sich die Slg. nach Dannenberg auf ca. 60 Hauptnummern bei momentaner Stagnation. :?

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » So 01.09.13 22:56

@büffel & fareast:
Ich habe die Frage wohl falsch aufgefaßt.
Bis auf die beiden genannten sind von jedem Markgrafen (soweit sich die Münzen zuordnen lassen)
und von jedem Kurfürsten bis 1701 mindestens 1 Stück vorhanden.
Das war einmal die angestrebte Grundstruktur meiner wirklich bescheidenen Sammlung (nur um die 550 St.).
Ein Überblick über mehr als 1000 Jahre Münzgeschichte meiner Heimat - das wollte ich haben.
Die Erhaltung ist der Durchschnitt, den der Handel so hergibt.
SG, jot-ka
P.S. Die Reihenfolge der vorgestellten Münzen ist völlig diffus.
Es kommen auch wieder ältere und besser erhaltene Stücke als die letzten.
Eigentlich wollte ich einen Erfahrungs- und Meinungsaustausch anregen, auch gerne Beispiele aus anderen Sammlungen sehen.
@fareast: Meine B- u. D-Nummern sind auch nur etwa 115 St. In diesem Jahr gab es bis jetzt nur einen Neuzugang (Münzhandlung Knopek, ma-shops).

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