Brandenburg

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Albert von Pietengau
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von Albert von Pietengau » Fr 13.12.13 17:03

Hallo ischi,

da wäre ich Dir ja fast in die Quere gekommen: stand zumindest auf der Beobachtungsliste.


LG
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ischbierra
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von ischbierra » Fr 13.12.13 18:33

Da habe ich ja Glück gehabt.

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jot-ka
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 13.12.13 19:24

Hallo, hier geht es mit den Bayern weiter.
Denar, D229/B694, 0,84 gr, nach Dannenberg um 1345/50
Größe: 600 dpi
Markgraf mit 2 Pfeilen / geflügeltes Schwert
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D229 B694.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 13.12.13 19:25

Denar, D230/B615, 0,60 gr, nach Dannenberg um 1345/50
Größe: 600 dpi
Markgraf zwischen 4 6-str. Sternen / 4 Lanzenspitzen nach innen, in den Winkeln je 3 Kugeln
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D230 B615.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Sa 14.12.13 19:29

Hallo !
Im Jahre 1347 starb König Ludwig IV. der Bayer, der Vater des Markgrafen Ludwig I.
und es tauchte im selben Jahr ein Mann auf, der behauptete, der 1319 verstorbene Markgraf Waldemar zu sein.
Einige Städte in Brandenburg erkannten ihn an und der falsche Waldemar wurde zum Spielball in den
Ränkespielen um die Macht im deutschen Reich zwischen den Wittelsbachern und Luxemburgern.
1348 wütete die Pest und stürzte das gesamte Heilige Römische Reich ins Chaos.
In diese Zeit scheint die Prägung des folgenden Denars zu gehören, den Dannenberg um 1350 datiert:
Denar, D231/B580, 0,70 gr, nach Dannenberg um 1350
Größe: 600 dpi
Markgraf mit Helm und Lanze reitet nach links / 3 Eichenblätter und 3 Lindenblätter abwechselnd im Kreis
Dieser Denar ist Vorbildern aus der Zeit des 'echten' Waldemars nachgestaltet,
die Vs. stammt von D158/B582, die Rs. von D175/B581, beide in diesem Thema schon vorgestellt.
"Vermutlich ... unter dem Falschen Woldemar geschlagen worden (um 1349)"
Hans-Dieter Dannenberg, "Die brandenburgichen Denare des 13. und 14. Jahrhunderts"
NUMISMATISCHE GESELLSCHAFT ZU BERLIN 1997, S. 134
Bahrfeldt stellte bei diesem Pfennig einen höheren Silbergehalt als bei den Pfennigen
der bayerischen Zeit davor und danach fest.
Wahrscheinlich sollten die Motive auf dem Denar sowie der hohe Silbergehalt das Vertrauen in "Woldemar" stärken,
der nicht im ganzen Land anerkannt war.
Diese Denare fallen auch noch heute durch ihre andere Farbe auf.
Ein Frage bleibt allerdings: Wer hat diesen Aufwand finanziert?
Karl IV. war eigentlich immer pleite. Da müssen noch andere Interessengruppen im Spiel gewesen sein.
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D231 B580.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » So 15.12.13 19:12

Zu dem vorigen Denar paßt zeitlich eine leichte Denarvariante aus Anhalt.
In dem durch die Auswirkungen der Pest und des Auftauchens des Falschen Woldemars
verursachten Durcheinander in der Mark waren die Nachbarn hellhörig
und in Anhalt wurde auf das Rs.-Motiv eines brandenburgischen Pfennigs aus der Zeit
des Interregnums 1319-1323 zurückgegriffen (D173/B602 - weiter vorn vorgestellt).
" ... kann beim Rückseitenbild ... erneut der Kampf um die Herrschaft in Brandenburg
gemeint sein, jetzt in der Zeit 1348/50"
Hans-Dieter Dannenberg in "Die Denare der Nachbarn Brandenburgs im 13. und 14. Jahrhundert
Anhalt
Sachsen-Wittenberg mit Brehna
Magdeburg",
NUMISMATISCHE GESELLSCHAFT ZU BERLIN 2000, S. 148
Anhalt, Denar AS253/B603, 0,39 gr, nach Dannenberg um 1350(?)
Fürst zwischen 4 Lilien / 3 Adlerflügel im Kreis
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AS253.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von Büffel » Mo 16.12.13 21:24

Ein weiterer Denar von mir, wurde hier schon komplett gezeigt.
Datiert wird er ja laut Dannenberg auf 1300/1305.
Kann man eigentlich sagen wann mit dem "Schneiden" aufgehört wurde?
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Otto IV., Otto V. u.a. um 1300-1305.jpg
Otto IV., Otto V. u.a. um 1300-1305a.jpg

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Mi 18.12.13 19:18

Hallo Büffel, deine Hälfte ist D132/B194 - weiter vorn beschrieben.
Geschnittene Hälften kommen in vielen Münzfunden mit brandenburgischen Denaren vor.
Im Fd. Aschersleben (um 1350 verborgen) waren bei 6750 ganzen Stücken aus Brandenburg auch 675 Hälften enthalten.
Der Fund Molchow (um 1410/15) enthielt ebenfalls Hälften.
Die Hälften entstanden überwiegend durch Schneiden mit einer Schere.
Gebrochene Hälften kommen ebenfalls vor.
Im Fund Aschersleben war mindestens ein Denar mit einer Ritzung als Vorbereitung zum Durchbrechen versehen.
So ein angeritztes Stück aus der Zeit 1410/15 war in den MA Shops zu sehen (D324/B737, MH Dirk Löbbers, 2012).
Falls der Käufer Mitglied in diesem Forum ist: Bitte zeigen!
Das 2. Stück dieses seltenen Denars von Herrn Löbbers kommt in diesem Thema bei den Luxemburgern.
Hier soll mal der nächste aus der Reihe der Bayern folgen:
Denar, D232/B629, 0,67 gr, nach Dannenberg um 1350
Größe: 600 dpi
behelmter Markgraf mit 2 Kreuzstäben / 3 Lilien in einem Dreipß
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D232 B629.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Mi 18.12.13 19:21

Ein Nachtrag aus der Zeit der Askanier:
D68/B237, 0,84 gr
Zeit: um 1260
Dieser Denartyp ist weiter vorn schon vorgestellt.
Das alte Bild bezieht sich auf eine Frage eines Forummitgliedes und wird deshalb nicht ausgetauscht.
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D68 B237.jpg
Zuletzt geändert von jot-ka am Di 13.07.21 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von Büffel » Mi 18.12.13 20:46

Wunderbares Exemplar der Letzte.

Hier ein "geritzter", leider nicht meiner.

Quelle: www.schatzsucher.de
Dateianhänge
IMG_037m.jpg
IMG_037.jpg

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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Do 19.12.13 19:43

Denar, D233/B649, 0,53 gr, nach Dannenberg um 1350
Größe: 600 dpi
Markgraf mit 2 Geweihstangen / 2 Schlüssel im Griff verbunden zwischen 2 Helmen
Die mögliche Deutung der Griffe steht bei Dannenberg S. 135.
SG, jot-ka
@Büffel: Das Bruchstück ist D115/B563 - weiter vorn in diesem Thema.
Ohne wissenschaftliche Untersuchung der Bruchstelle bezüglich ihres Alters wäre jede Äußerung dazu Spekulation. Leider.
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D233 B649.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Do 19.12.13 19:44

D234/B673 war in diesem Thema schon, deshalb der nächste:
Denar, D235/B660, 0,57 gr, Dm ca. 14,6 mm, nach Dannenberg um 1350/55
Markgraf zwischen 2 Kannen und 2x4 Punkten / Stadtdarstellung mit Mauer, Tor und 3 Türmen, im Tor ein Helm
Die 2x4 Punkte könnte man auch als Denare deuten.
Dadurch ergeben sich vielleicht neue Deutungsmöglichkeiten des Münzbildes.
Vorschläge sind willkommen.
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D235 B660.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Fr 20.12.13 19:19

Und noch ein Bayer:
Denar, D236/B619, 0,54 gr, ca. 15,5 mm, nach Dannenberg um 1355
Markgraf mit geschulterten Schwertern zwischen 2 Blumen / Helm, Us.: LODE = V = IC
Dannenberg hält eine Gedächtnisprägung,
"... um 1352/53 nach dem Abdanken Ludwigs des Älteren ..."
(Hans-Dieter Dannenberg
"Die brandenburgichen Denare des 13. und 14. Jahrhunderts"
NUMISMATISCHE GESELLSCHAFT ZU BERLIN 1997, S. 135)
und auch eine Prägung in der Zeit des falschen Woldemars (1349/52, S. 135) für möglich.
Sehr gut vorstellbar ist dieser Pfennig als Antwort des Noch-Markgrafen Ludwig auf den Woldemar-Denar D231/B580.
SG, jot-ka
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D236 B619.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von jot-ka » Sa 21.12.13 19:06

Denar, D238/B646, 0,65 gr, 15,4 mm, nach Dannenberg um 1355/60
Markgraf mit 2 Fahnen / 2 Halbmonde und 4 Sterne
SG, jot-ka

wichtiger Hinweis:
Z.Z. wird in der Bucht eine CD der Firma Winfried Bogon (http://www.bogon.de)
mit den Brandenburgischen Denaren, den Denaren der Nachbarn und anderen Publikationen von H.-D. Dannenberg für 19,90 Euro angeboten.
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D238 B646.jpg
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Re: brandenburgische Pfennige

Beitrag von Dude_199 » So 22.12.13 14:29

Hallo jot-ka,

ich war zwar nicht der Käufer bei Löbbers, habe jedoch auch ein angeritztes Stück in meiner Sammlung. Es müsste der Typ Bahrfeld 664 handeln der bereits vorgestellt wurde.
IMG_4432.JPG
IMG_4429.JPG
Gruß Dude

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