Die Einführung des Groschens im Kurfürstentum Brandenburg erfolgte im Jahr 1459 durch Kurfürst Friedrich II. (1440 bis 1470).
(*1) Initialfunken dafür könnte die Reduzierung des Silbergehaltes der zu dem Zeitpunkt dominanten sächsisch/hessischen Unionsgroschen von 1,18 g auf 1,03 g im Jahr 1459 gewesen sein, der in den Folgejahren einer weiteren Inflation unterlag.
(*2) Nachahmungen des Unions „GROSSVS“ wurden bereits in Braunschweig-Herzberg, Quedlinburg, Henneberg-Schleusingen, Braunschweig-Salzheldern und Anhalt-Zerbst geprägt. Aus diesem Vorbild entlehnt sich auch die Bezeichnung der ersten Brandenburger Groschen aus den Münzstätten Havelberg und Brandenburg in den Jahren von 1459 bis 1465 als „GOSSVS MARCHI“ oder „GROSSVS NOVVS“.
Die unterwertige Groschenprägung wurde durch Sachsen und Hessen bereits nach sechs Jahren um 1465 beendet. Die brandenburgisch-kurfürstliche Regierung versuchte trotzdem noch nach 1465 eine Landesgroschenprägung zu einem geringeren Münzfuß zu etablieren, deren Wert nun nur noch die Hälfte der gleichzeitig in Sachsen und Böhmen geprägten Groschen entsprach.
(*3) Das Festhalten Sachsens an einer hochwertigen Ausprägung und die nach 50 Jahren wieder einsetzende böhmische Groschenprägung zwang Brandenburg letztendlich zur Beendigung der Landesgroschenprägung mit dem Tod des Kurfürsten Friedrich II. im Jahr 1470. Erst ein Vierteljahrhundert später sollte sich unter veränderten Bedingungen eine eigenständige, von Kursachsen unabhängige, kurbrandenburgische Groschenprägung etablieren. Der hier vorgestellte Groschen gehört in die kurze Prägeperiode ab 1466 bis 1470, in der Nachahmungen des Unions-Groschen durch Mansfeld-Eisleben und Mainz-Heiligenstadt schon seit ungefähr 1460 die moderne Bezeichnung MONETA trugen.
(*4)
Nach der chronologischen Einordnung von Lothar Tewes gab es zwischen 1459 und 1470 sechs verschiedene Groschensorten.
(Siehe Kasten) Der Königsberger gehört zur 6. und letzten Sorte der „Kreuz-Schild-Groschen“.
Der Kurfürst bestellte laut Urkunde vom 14. Juli 1468 Michael Hemelporte zum Münzmeister in Königsberg. Dieser war zuvor in Havelberg und Rathenow Münzmeister.
Die Neumark wurde unter Friedrich II., wegen seiner resoluten Machtansprüche gegenüber den Städten Berlin und Cölln auch Eisenzahn oder der Eiserne genannt, im Jahr 1455 wieder unter die brandenburgische Herrschaft gebracht. Friedrich II. stritt mit den pommerschen Herzögen über die Vorherrschaft in diesem Gebiet. Ein Konflikt, der noch kurz vor seinem Tod, in kriegerische Auseinandersetzungen mit Pommern um die Neumark führen sollte. Es ist somit wenig verwunderlich, dass mit Hemelporte ein altgedienter Münzmeister nach Königsberg bestellt wurde, um dort die Ausprägung der wichtigen Münztypen zu organisieren. Das heute sehr geringe Aufkommen Königsberger Groschen ist wahrscheinlich mit den Kriegen von 1468/69, 1470/72 und die Dominanz pommerscher Prägungen in der Neumark zu begründen. So Tewes: „Vermutlich wird Michel
(*) Hemelporte mit seinen Münzknechten noch beim Aufbau einer Münzschmiede gewesen sein, als Herzog Erich II. von Pommern-Wolgast im August/September 1468 mit einem Heer in die Neumark einfiel und auch Königsberg/NM bedrohte. Bis zum Sommer des anschließenden Jahres zogen sich die Kämpfe um Königsberg/NM hin, bis ein Erlass des Kaisers vom 14. Juli 1469 allen weiteren Auseinandersetzungen zwischen den Pommern und Brandenburgern Einhalt gebot und ein Waffenstillstand geschlossen werden musste.“
(*5)
Zum Münzfuß der brandenburgischen Groschen
Von Lothar Tewes stammt auch folgende Aussage zum Münzfuß der brandenburgischen Groschen:
(*6)
„Die bedeutendste monetäre Zäsur zur Regierungszeit des Kurfürsten Friedrichs II. von Hohenzollern ist unstrittig die Anweisung des Landesherrn an seinen Münzmeister Giese Brewitz in Neustadt-Brandenburg, aus der folgendes hervorgeht: „... das er in unnser newennstat Brandburg muntzen und slahen sol groschenn unnd pfenning, einen groschenn uff acht pfennig und widerumb acht pfennig vor einen groschenn, so das das pagament ein gewegene mark sechs lot im Silber und zwen unnd newntzig groschenn am zal haben sol“ (vgl. Bahrfeldt 1895, S. 448/49).“
Bei der von Tewes zitierten Quelle handelt es sich laut Emil Bahrfeldt um die Urkunde zur dritten Bestellung von Giese Brewitz zum Münzmeister in der Stadt Brandenburg vom 23. Juni 1463.
(*7)
Die Mark, auch Kölner-Mark war eine mittelalterliche Gewichtseinheit von 233,855 Gramm. Eine Mark enthielt 16 Loth (1 Loth = 14,616 Gramm). Die Gewichtsmark zur Ausprägung der Groschen sollte laut der genannten Quelle 6 Loth feines Silber enthalten, das entspräche 87,696 g Feinsilber, auf eine Mark gerechnet ein Feingehalt von 37,5%. Aus dieser Gewichtsmark sollten 92 Groschen geschlagen werden. Laut Anweisung durch den Kurfürsten mussten noch 1 Groschen Remedium und zusätzlich 6 Groschen Schlagschatz
(*8) herausgezogen werden, demnach 17,793 g Rau- und 6,672 g Feingewicht. Es verblieben 216,062 g Raugewicht mit 81,024 g Feinsilber für das Schlagen von 92 Groschen. Entsprechend müsste ein Groschen ein Raugewicht von ungefähr 2,348 g und einen Anteil Feinsilber von 0,88 g haben.
Die von Emil Bahrfeldt untersuchten Groschengewichte zeigen dies zumindest für die ältesten Groschen aus den Münzstätten Brandenburg und Havelberg. Er kommt zu folgendem Schluß: (*9)
„Als Ergebniss der Untersuchungen der Groschen Friedrichs II. aus seinen Münzstätten Brandenburg, Havelberg, Rathenow und Königsberg ist zu wiederholen, dass in keinem Falle das in den Urkunden von 1463, 1464, 1466 und 1468 gleichmässig vorgeschriebene Gewicht: 92 Stück aus der gemischten Mark, also eine Schwere von 2'542 Gm. für das Stück, erreicht worden ist.“ (Bahrfeldt berücksichtigte bei dieser Berechnung nicht das durch den Kurfürsten vorgeschriebene Remedium und den eingeforderten Schlagschatz.)
Für die fünfzehn von ihm untersuchten Groschen aus Königsberg ermittelte er ein Durchschnittsgewicht von 2,258 g.
Durchschnittsgewichte nach Bahrfeldt:
Brandenburg 2,329 g
Havelberg 2,338 g
Rathenow 2,290 g
Königberg 2,258 g
1460 wurde durch Magdeburg eine Untersuchung (Probation) des tatsächlichen Feingehalts der Groschen aus Sachsen, Hessen und den brandenburgischen Münzstätten Havelberg und Brandenburg vorgenommen. Das Ergebnis weicht in allen Typen vom offiziellen Wert ab:
(*10)
Sachsen = 0,85 g / Hessen = 0,82 g / Brandenburg = 0,89 g / Havelberg 0,83 g
Eine Ausnahme scheinen die Prägungen aus der Mzst. Brandenburg zu sein.
Der Königsberger Groschen
Avers:
Adlerschild zwischen zwei Rosetten.
Umschrift: ein Kreuz, das Münzmeisterzeichen (schmales Kreuz des Michael Hemelporte), FREDERIAS . D . G. IMPI . ELEATOR
Revers:
MONETA NO MARCh KOINGSBER’
Gewicht: 2,27 g
Durchmesser: 25,19 mm
Referenz:
Tewes Nr. 14
Bahrfeldt (Band 2) Nr. 40e (Avers) und Nr. 40f (Revers)
Slg. Tesmer 2289 (dieses Exemplar)
Zur Erhaltung:
Bahrfeldt schreibt über die Königsberger Groschen:
„Die … Groschen sind von allen am leichtesten, doch mag mein diesbezügliches Ergebniss zum Theil daraus entspringen, dass ich wegen ihrer Seltenheit nur wenige habe untersuchen können, die noch dazu stark durch Rost und durch den Umlauf gelitten hatten. … Ihre Ausprägung muss überdies schwach stattgefunden haben, da nur die eine seltene Sorte mit dem Kreuztypus bekannt geworden ist.“
(*11)
Das hier vorgestellte Exemplar zeigt eine schöne Patina mit einer feinen Tönung. Die Ausprägung und Umschrift sind deutlich erkennbar. Es ist anzunehmen, dass es sich nicht um ein Exemplar aus den bekannten Funden der letzten zwei Jahrhunderte handelt, sondern um ein Liebhaberstück, dass das vergangene halbe Millennium in Sammlungen überstanden hat.
Bahrfeldt 40 c - Groschen aus Königsberg/NM ohne das Münzmeisterzeichen Hemelportes auf dem Revers.
(Bildquelle: Emil Bahrfeldt: Das Münzwesen der Mark Brandenburg (Band 2) – 1415 bis 1640, Tafel III)
Der Ort Königsberg in der Neumark
Die folgenden geschichtlichen Daten der Stadt Neumark entstammen der deutschsprachigen Wikipedia.
10. bis 12. Jahrhundert
Vom 10. bis 12. Jahrhundert existierte hier eine frühslawische Burg, vermutlich mit einem Markt. Verkehrsgünstig gelegen, entwickelte sich der wechselweise zu den großpolnischen Fürstentümern oder den pommerschen Piastenherzogtümern gehörende Ort schnell, nach 1200 soll dem Ort durch Herzog Barnim I. das Magdeburger Stadtrecht verliehen worden sein.
Brandenburgische Zeit
Der Name „Konigesberge“ wurde 1244 zum ersten Mal erwähnt. Um 1255 soll der böhmische König Ottokar II. zusammen mit Markgraf Otto von Brandenburg, seinem Marschall, und einem großen Heer aus Elbing in die Region gekommen sein. Nach Überlassung der „terra Konigesberge“ 1267 durch die Bischöfe von Brandenburg an die Markgrafen von Brandenburg, erhielt die Stadt Konigesberge die Marktrechte und die Gerichtsbarkeit. Königsberg wurde zeitweise Hauptort der Neumark. Von 1310 bis 1329 erlebte die Stadt durch den Getreidehandel einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ihr wurden die Marktprivilegien verliehen. 1320 erfolgte der Bau des Rathauses.
Die Waren wurden über die Flüsse Röhricke und Oder verschifft. Im 13. und 14. Jahrhundert erhielt Königsberg in der Neumark eine Stadtmauer mit drei Stadttoren (Schwedter Tor, Bernikower Tor und das im 19. Jahrhundert abgerissene Vierradener Tor) sowie mehrere Wehrtürme. Während der Zeit der Großen Pest (1347–1350) soll Markgraf Ludwig von Brandenburg seinem Statthalter den Auftrag erteilt haben, sämtliche Juden von Königsberg in der Neumark zu verbrennen. Der Statthalter soll den Vollzug des Pogroms bestätigt haben.
Die Neumark auf als Teil Brandenburg - 1440 bis 1608
(Quelle: Preußen-Atlas von J. Mück, 1915, Reprint Archiv Verlag Braunschweig)
Von 1402 bis 1454 gehörte Königsberg in der Neumark zum Ordensstaat des deutschen Ritterordens, danach wieder zu Brandenburg. Ebenfalls in dieser Zeit wurde anstelle einer Feldsteinkirche die St.-Marien-Kirche und etwa um 1410 ein neues Rathaus erbaut. Beide Bauwerke gehören zu den bedeutendsten Bauwerken der Gotik in der Neumark.
Beim Einfall der Hussiten 1433 hielt die Stadt einer kurzen Belagerung stand. Im 15. Jahrhundert erlebte sie eine neue wirtschaftliche Blüte. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie dreimal von der Pest heimgesucht, der jeweils ein großer Teil der Bevölkerung zum Opfer fiel.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Königsberg in der Neumark von Wallensteins und Gustav Adolfs Truppen besetzt, die Stadt im Laufe des Krieges zu 52 Prozent zerstört.
Historisches Wappen der Stadt Königsberg
Das Wappen der Stadt Königsberg zeigt laut Augustin Kehrbergers Chronik den Stifter der Stadt Königsberg „Ottocaro“(Otto IV. "mit dem Pfeil", 1267 bis 1308/09). Die Adler auf dem Schild und der Adlerflug führten laut dem Chronisten die damaligen Markgrafen und Kurfürsten "Johannis I." (Johann I., 1220-1266) und sein Bruder Ottonis III. (Otto III. "der Fromme", 1220-1267).
Seit 1700 erfolgte eine wirtschaftliche Belebung. Während des Siebenjährigen Krieges wurde die Stadt 1759 Sitz der neumärkischen Regierung.
Königsbergs Haupterwerbszweig war der Ackerbau. Daneben gab es Baumwollwebereien, die aber ihren Niedergang um 1840 in der Industrialisierung fanden. Seit 1809 war Königsberg in der Neumark Sitz der Kreisverwaltung des Kreises Königsberg/NM.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Königsberg in der Neumark eine evangelische gotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, eine Synagoge, ein ehemaliges Augustinerkloster aus dem 14. Jahrhundert, ein gotisches Rathaus, ein Gymnasium, ein evangelisches Schullehrerseminar, eine landwirtschaftliche und gärtnerische Lehranstalt mit Wiesenbauschule und war Sitz eines Amtsgerichts.
Die Rote Armee, die Königsberg am 4. Februar 1945 nahezu kampflos besetzt hatte, brannte am 16. Februar die gesamte Innenstadt mit der Marienkirche und dem Rathaus nieder. Königsberg war zu 75 Prozent zerstört.
Seit 1945
Noch vor Kriegsende unterstellte die Rote Armee die eroberte Stadt der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Es folgte ab Juli 1945 die „wilde“ Vertreibung der grenznahen Bevölkerung aus der Neumark, verbunden mit einer zögernden Besiedlung durch Polen. Königsberg wurde zunächst in Władysławsko umbenannt. Durch Verordnung des Ministers für Nationale Verteidigung vom 21. August 1945 wurde die Stadt erneut umbenannt: in Królewiec bzw. Królewiec nad Odrą. Der Zusatz nad Odrą wurde offenbar hinzugefügt, um Verwechslungen mit der Stadt Königsberg (Preußen), die auf Polnisch Królewiec heißt, zu verhindern. Aus gleichem Grund könnte auch die Umbenennung zum 7. Mai 1946 per Gesetz in Chojna nad Odrą erfolgt sein.
Königsberg in der brandenburgischen Neumark
Kupferstich aus: Augustini Kehrbergers „Erleuterter historisch-chronologischer Abriß, Der Stadt Königsberg in der Neu-Mark“, 1724.
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Kasten:
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Die ersten Groschen Brandenburgs von 1459 bis 1470
- Eine Chronologische Ordnung nach Tewes
I. Sorte - 1459-63
Art: Kreuzgroschen
Titel: Markgraf „MARC“
Wertbezeichnung:GROSSVS NOVVS
Merkmal: das Münzmeisterzeichen „Stern“ von Giese Brewitz in der Umschrift
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 1 - Mzt. Brandenburg, Bf. 28a-c (1459-63)
Tewes 2 - Mzt. Havelberg, Bf. 34a-c (1460-63)
II. Sorte - 1463-64
Art: Kreuzgroschen
Titel: Markgraf „MARC“
Wertbezeichnung:GROSSVS NOVVS
Merkmal: das Münzmeisterzeichen „Stern“ von Giese Brewitz in der Umschrift sowie in einem Kreuzwinkel
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 3 - Brandenburg, Bf. 30 (1463-64)
Tewes 4 - Havelberg, Bf. 36a-o (1463-64)
Art: Kreuzgroschen
Titel: w.v.
Wertbezeichnung: w.v.
Merkmal: im Kreuzwinkel das Münzmeisterzeichen „fünfblättrige Rosette“ eines unbekannten Münzmeisters
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 5 - Brandenburg, Bf. 29a-d (1463-64)
Art: Kreuzgroschen
Titel: w.v.
Wertbezeichnung: w.v.
Merkmal:das Münzmeisterzeichen „Dreiblatt“ von Michael Hemelporte in der Umschrift und im Kreuzwinkel
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 6 - Havelberg, Bf. 35a-d (1464)
III. Sorte - 1464-65
Art: Kreuzgroschen
Titel: Markgraf (MAR) und Kurfürst (ELECT)
Wertbezeichnung:GROSSVS MARCHI
Merkmal:das Münzmeisterzeichen „Stern“ von Giese Brewitz
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 7 - Brandenburg, Bf. 31a-d (1464-65)
Art:Kreuzgroschen
Titel: w.v.
Wertbezeichnung: w.v.
Merkmal: Kreuzgroschen aus den Umschriften GROSSVS MARCHI und GROSSVS NOVVS (Zwittergroschen, durch die Verwechslung mit einem alten Prägestempel)
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 7a - Brandenburg, Bf. 28d-e und Bf. 31d (1464-65)
Art:Schildgroschen
Titel: Doppeltitel Markgraf (MAR) und Kurfürst (ELECTOR)
Wertbezeichnung: GROSSVS MARCH
Merkmal: in der Umschrift das Münzmeisterzeichen „fünfblättrige Rose“ eines unbekannten Münzmeisters
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 8 - Brandenburg, Bf. 32 (1464-65)
IV. Sorte - 1466-70
Art: Schildgroschen
Titel:Kurfürst (ELECTO)
Wertbezeichnung: GROSSVS NOVVS
Merkmal: das Münzmeisterzeichen „Stern“ von Giese Brewitz in der Umschrift
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 9 - Havelberg, 37k (1464)
Art:Schildgroschen
Titel: w.v.
Wertbezeichnung: w.v.
Merkmal: das Münzmeisterzeichen „Dreiblatt“ von Michael Hemelporte
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 10 - Havelberg, 37a-i (1464-70)
V. Sorte - 1466-70
Art:Schildgroschen
Titel:Kurfürst (ELECTOR)
Wertbezeichnung: MONETA NOVVS oder MONETA NO
Merkmal: in der Umschrift das „Kreuz“ eines unbekannten Münzmeisters oder Giese Brewitz
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 11 - Brandenburg, Bf. 33a-vv (1466-70)
Art:Schildgroschen
Titel: w.v.
Wertbezeichnung: w.v.
Merkmal: zusätzlich zum Kreuz in der Umschrift das Münzmeisterzeichen „Dreiblatt“ von Michael Hemelporte
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 12 - Rathenow, Bf. 39a-r (1466-70)
VI. Sorte - 1466-70
Art:Schild-Kreuz-Groschen
Titel: Kurfürst (ELECTOR)
Wertbezeichnung: MONETA NOVVS oder MONETA NO oder MONETA NOVA
Merkmal:in der Umschrift meist das Münzmeisterzeichen „Dreiblatt“ von Michael Hemelporte
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 13 - Rathenow, Bf. 38a-ii (1466-70)
Art: Schild-Kreuz-Groschen
Titel:w.v.
Wertbezeichnung:w.v.
Merkmal: w.v.
Zuordnung nach Tewes / Bahrfeldt:
Tewes 14 - Königsberg i.d. Neumark, Bf. 40a-l (1468-70)
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Referenzen und Quellen:
*1 - Für eine umfassende Geschichte zum Beginn der Groschenprägung in Brandenburg empfehle ich den Aufsatz von Lothar Tewes: „Die frühen kurbrandenburgischen Groschenprägungen von 1459 bis 1470 - Versuch einer Neuordnung“ (Beiträge zur brandenburgisch/preussischen Numismatik - Numismatische Hefte des Arbeitskreises Brandenburg/Preussen, Nr. 8, Jahr 2000). (NH 8 ) Die hier vorgestellten Daten wurden dieser Abhandlung entnommen.
*2 - Nach offiziellem Münzfuß sollte der Unionsgroschen Sachsens und Hessens ab 1457 zu 84 ½ Stück aus der Kölner Mark mit einem Feingehalt von 1,18 g Silber geschlagen werden. Ab 1459 sank offizielle Feingehalt. (1459 = 1,03 g / 1460 = 0,95 g / 1461 = 0,87 g / 1462 = 0,80 g / 1464 = 0,70 g)
*3 - Ab 1465 betrug der Feingehalt des neuen sächsischen Horngroschen 1,46 g Silber.
*4 - Tewes, NH 8, 2000, S. 39, 40
*5 - Lothar Tewes: Das brandenburgische Geld zur Finanzierung der Pommernabwehr 1470/72 in der Neumark, NNB 11/09, S. 435
*6 - Lothar Tewes: Das brandenburgische Geld zur Finanzierung der Pommernabwehr 1470/72 in der Neumark, NNB 11/09, S. 434
*7 & *8 - Emil Bahrfeldt - Das Münzwesen der Mark Brandenburg - 1415 bis 1640, S. 448:
Dritte Bestallung des Giese Brewitz zum Münzmeister in Brandenburg, 23. Juni 1463:
„…und wenn er sulch muntz probiren wolt, der sol das tun an der stat do dy geslagen wirt. …, doch so lanng er unnser muntz schlehet, sol er uns zu slahgschatz by seinen eydenn von iglicher feynen marck silbers, so vil er der vermuntzet, reichen und gebenn sechs groschen.”
*9 - Emil Bahrfeldt - Das Münzwesen der Mark Brandenburg - 1415 bis 1640, S. 53
*10 - Tewes, NH 8, 2000, S. 44
*11 - Emil Bahrfeldt - Das Münzwesen der Mark Brandenburg - 1415 bis 1640, S. 52, 53
* korrigiert, Tewes schreibt falsch "Michel Hemelporte"