Brandenburger Denare „mit Flügeln“ – eine kleine Betrachtung (Fortsetzung)
Verfasst: Di 04.04.23 21:36
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Denare Dannenberg 83 und 85
Dannenberg 83 / Bahrfeldt 230 – Einordnung nach Dannenberg um 1275
Die Darstellung des geflügelten Markgrafen unterscheidet sich vom ersten Exemplar deutlich. Die Adlerflügel enden direkt an den Oberarmen und beherrschen durch ihre Größe das gesamte Münzbild.
Das Revers zeigt eine Mauer mit zwei seitlichen Kuppeltürmen. Zwischen den Kuppeltürmen steht ein Adlerschild auf der Mauer, unter der Mauer in einem Bogen der Buchstabe „A“.
Der Denar Dannenberg 85 zeigt das gleiche Avers; gekoppelt mit der Rückseite von Dannenberg 84. Dieser zeigt einen Helm mit der Inschrift „+BRANDENBORG“. Für diese Stempelkopplung existieren keine bekannten Fundexemplare. Das einzig existierende Stück soll sich im Münzkabinett Dessau befunden haben.
Dannenberg 85 / Bahrfeldt 232 - Unikum
Folgende historische Ereignisse kommen in Frage:
1266 - Otto III. erwirbt die Lande Bautzen und Görlitz (Oberlausitz) von seinem böhmischen Schwager König Ottokar II. (vorerst als Pfandbesitz)
1269 – Vertrag von Arnswalde, Herzog Mestwin II. von Pommerellen unterstellt sich der Lehnshoheit der askanischen Markgrafen
1270 – Eroberung von Driesen
1271 – Danzig kurzfristig erobert
1275 – Prignitz weitgehend brandenburgisch
1278 – Otto IV. wird mit 300 Kämpfern in der Schlacht von Frohse von den Magdeburgern gefangengenommen und dann ausgelöst
1279 – Sieg über die Magdeburger in der Schlacht von Abbensen
1280 – Sieg über die Magdeburger bei Wiesenburg
1278-1283 – Otto V. wird Vormund von Wenzeslaus II, Sohn des verstorbenen böhmischen Königs. Lausitz und Görlitz (Oberlausitz) werden als erbliche Besitztümer übernommen.
Prägezeitbestimmende Funde:
Cösitz bei Köthen (Sachsen-Anhalt) um 1365,
Herzsprung (bei Wittstock, Ostprignitz-Ruppin) um 1315/20,
Hirschfelde bei Werneuchen (Kreis Barnim) um 1308,
Lässig bei Göritz um 1305,
Lubnice (Polen) um 1270/80,
Mahlow (Kreis Teltow-Fläming) um 1290,
Netzeband (Neuruppin) um 1305,
Pratau (Wittenberg, Sachsen-Anhalt) um 1325,
Wojcieszyce (Polen, nahe Landsberg/W.) um 1290
Einschätzung:
Die Darstellung der ausgebreiteten Adlerflügel kann für die territoriale Vorherrschaft der askanischen Markgrafen sprechen. Die feste Burg mit dem darüber herrschenden Adlerwappen auf der Rückseite passt sehr gut dazu. Wegen des Buschstaben „A“ vermutete Dannenberg als Grund für das Münzbild den Vertrag von Arnswalde (1269) oder die Schlacht von Abbensen (1279). Natürlich könnte das „A“ auch einfach nur für das Haus der Askanier stehen.
Avers - Dannenberg 83 / Bahrfeldt 230 Revers - Dannenberg 83 / Bahrfeldt 230
Prägezeitraum: 1269 oder 1279
Referenz: Dannenberg 83, Bahrfeldt I. 230
Durchmesser: 15,32 mm
Gewicht: 0,66 g
Denare Dannenberg 83 und 85
Dannenberg 83 / Bahrfeldt 230 – Einordnung nach Dannenberg um 1275
Die Darstellung des geflügelten Markgrafen unterscheidet sich vom ersten Exemplar deutlich. Die Adlerflügel enden direkt an den Oberarmen und beherrschen durch ihre Größe das gesamte Münzbild.
Das Revers zeigt eine Mauer mit zwei seitlichen Kuppeltürmen. Zwischen den Kuppeltürmen steht ein Adlerschild auf der Mauer, unter der Mauer in einem Bogen der Buchstabe „A“.
Der Denar Dannenberg 85 zeigt das gleiche Avers; gekoppelt mit der Rückseite von Dannenberg 84. Dieser zeigt einen Helm mit der Inschrift „+BRANDENBORG“. Für diese Stempelkopplung existieren keine bekannten Fundexemplare. Das einzig existierende Stück soll sich im Münzkabinett Dessau befunden haben.
Dannenberg 85 / Bahrfeldt 232 - Unikum
Folgende historische Ereignisse kommen in Frage:
1266 - Otto III. erwirbt die Lande Bautzen und Görlitz (Oberlausitz) von seinem böhmischen Schwager König Ottokar II. (vorerst als Pfandbesitz)
1269 – Vertrag von Arnswalde, Herzog Mestwin II. von Pommerellen unterstellt sich der Lehnshoheit der askanischen Markgrafen
1270 – Eroberung von Driesen
1271 – Danzig kurzfristig erobert
1275 – Prignitz weitgehend brandenburgisch
1278 – Otto IV. wird mit 300 Kämpfern in der Schlacht von Frohse von den Magdeburgern gefangengenommen und dann ausgelöst
1279 – Sieg über die Magdeburger in der Schlacht von Abbensen
1280 – Sieg über die Magdeburger bei Wiesenburg
1278-1283 – Otto V. wird Vormund von Wenzeslaus II, Sohn des verstorbenen böhmischen Königs. Lausitz und Görlitz (Oberlausitz) werden als erbliche Besitztümer übernommen.
Prägezeitbestimmende Funde:
Cösitz bei Köthen (Sachsen-Anhalt) um 1365,
Herzsprung (bei Wittstock, Ostprignitz-Ruppin) um 1315/20,
Hirschfelde bei Werneuchen (Kreis Barnim) um 1308,
Lässig bei Göritz um 1305,
Lubnice (Polen) um 1270/80,
Mahlow (Kreis Teltow-Fläming) um 1290,
Netzeband (Neuruppin) um 1305,
Pratau (Wittenberg, Sachsen-Anhalt) um 1325,
Wojcieszyce (Polen, nahe Landsberg/W.) um 1290
Einschätzung:
Die Darstellung der ausgebreiteten Adlerflügel kann für die territoriale Vorherrschaft der askanischen Markgrafen sprechen. Die feste Burg mit dem darüber herrschenden Adlerwappen auf der Rückseite passt sehr gut dazu. Wegen des Buschstaben „A“ vermutete Dannenberg als Grund für das Münzbild den Vertrag von Arnswalde (1269) oder die Schlacht von Abbensen (1279). Natürlich könnte das „A“ auch einfach nur für das Haus der Askanier stehen.
Avers - Dannenberg 83 / Bahrfeldt 230 Revers - Dannenberg 83 / Bahrfeldt 230
Prägezeitraum: 1269 oder 1279
Referenz: Dannenberg 83, Bahrfeldt I. 230
Durchmesser: 15,32 mm
Gewicht: 0,66 g