Wer kann diese Münze bestimmen?

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eschbn
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Wer kann diese Münze bestimmen?

Beitrag von eschbn » Do 11.09.14 10:18

Hallo,

habe für diese Münze zwei unterschiedliche Meinung von "Fachleuten" bekommen.
1. Adalbert III. von Böhmen 1183 - 1200
2. Ebm. Salzburg Eberhard II 1200 - 1246

ca. 0,92 Gramm
ca. 20 mm Durchmesser

Wer hat eine Meinung zu diesem Stück?

Herzlichen Dank im Voraus!!
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Viele Grüße und herzlichen Dank !
EschBn
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Otakar
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Re: Wer kann diese Münze bestimmen?

Beitrag von Otakar » Di 23.09.14 01:25

Durch Zufall bin ich auf diesen Beitrag gestoßen und möchte dir meine Überlegungen zu deinem Friesacher Pfennig mitteilen. Zunächst einmal gehört das untere Bild, es ist die Aversseite der Münze, um 180 Grad gedreht, dann erkennt man sehr gut den stehenden Bischof, der in der Rechten den Bischofstab, in der Linken das Buch (Bibel) hält. Die Reversseite mit dem Kirchengiebel, den 2 Türmen und dem Maltheserkreuz enthält bei fast allen echten Friesachern 2 Perlkreise, die Av-Seite die rückläufige Umschrift ERIACENSIS (lateinischer Name für Friesach); das heißt aber noch lange nicht, dass der Pfennig in Friesach geschlagen wurde, da es nicht nur eine große Zahl Friesacher Varianten sondern auch zahlreiche Nachprägungen von anderen Münzstätten (vor allem Gurk, Windischgraz und Aquilea, .... aber auch von ungarischen Prägestätten) gibt. Die Ericensis-Pfennige wurden in der Zeit von 1170 bis 1200, also vorwiegend in der 2. Amtszeit von Adalbert von Böhmen geschlagen. Das "A" über dem Kopf des Bischofs (von der Umschrift FRISACH) ist ein relativ sicheres Zeichen für einen "echten" Friesacher (CNA Ca9), findet sich aber auch bei Pfennigen von Windischgraz und Gurk, ist aber dort Bestandteil einer Trugschrift (CNA Ch2 und CNA Cq1). Ein heißer Tip wäre Aquilea, wo die Patriarchen ab der Mitte des 12. Jahrhunderts Friesacher Pfennige nachahmten, z.T. sogar mit der Originalumschrift ERIACENSIS (Beispiel: CNA Cs4). Man wollte damit den echten Friesachern Konkurrenz machen. Die Aquilea-Pfennige (Agleier) schafften es ab der Mitte des 13. Jahrhunderts die Friesacher total zu verdrängen, was zum Ende der Eriacensis-Prägungen führte. Ich nehme aber doch an, dass es sich bei Deinem Exemplar um eine Variante des Ca9 handelt.
Schöne Grüße!
OTAKAR

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eschbn
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Re: Wer kann diese Münze bestimmen?

Beitrag von eschbn » Di 23.09.14 10:48

Hallo Otakar,

herzlichen Dank für die so ausführliche Beschreibung der Münze!!!!!

LG
Viele Grüße und herzlichen Dank !
EschBn
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