Unbekannter Pfennig

[Giantmax]

Hallo, möchte mich kurz vorstellen.
Ich heisse Max und bin passionierter Sammler von MA Münzen, komme aus dem Mühl4tel im Norden von Oberösterreich wo ich meine Münzen entdecke.
Da unsere beiden Länder geschichtlich kulturell ja eng miteinander verwachsen sind, kommen mir sehr oft Münzen aus Deutschen Landen unter, die Vielzahl ist enorm und Fachliteratur bzw, Kenntnisse darüber in meiner Heimat gut aber doch auch lückenhaft.
Daher gleich mit der Tür ins Haus ersuche ich um Unterstützung bei der Bestimmung eines Pfennigs, der vermutlich Deutsch sein dürfte.

Gewicht : ca. 0,35g
Durchmesser: 16mm

Ich bin für jeden Hinweis sehr dankbar.

LG.

Max

[QVINTVS]

Grüß Dich Max,

herzlichen willkommen im Forum. Auch ich sammle MA-Münzen - hauptsächlich süddeutscher Raum. Das heutige Österreich gehört historisch im MA dazu ...

Zur Münze: Die Randgestaltung ist seltsam und mir bisher noch nicht bekannt. Wie würdest Du sie beschreiben?

Im ersten Moment hätte ich das Tier als Lamm beschrieben - würde zu Ostern passen! Die Punkte irritieren mich aber.

Könnte die Münze auch eine Fälschung sein oder stammt sie aus einem Fund?

[Giantmax]

Hallo Qvintus !

Zu allererst danke, dass du dir Gedanken über die Münze gemacht hast, bisher bekam noch keine Rückmeldung..
...ich versuche schon länger dieses Geheimnis zu lüften.
Nur soviel zur Herkunft..ehemals Deutsche Lande, Oberösterreich, Donauregion. Definitiv keine moderne Fälschung.
Das Sujet, wenn man es so nennen will, dürfte das Lamm Gottes in Verbindung mit einem Kreuzstab sein. Grundsätzlich häufig auf Münzen zu finden, jedoch schaut das Lamm meist in die andere Richtung bzw. erkennt man bei den mir bisher bekannten eindeutig um welches Tier es sich handelt.
Nun, bei genauerer Betrachtung kommen mir aber genauso Zweifel bez. des Lamms..es fehlt die Lieblichkeit bzw. wirkt es beinahe wie ein Untier..interessant jedoch die Paarhufe, wie bei Schafen. Die Punkte sollen wohl ein Fell darstellen, eine Plastizität verstärken.
Die Darstellung ist gut gemacht, hat Ausdruck.
Die Randgestaltung wirkt auf mich wie die Hörner eines Widders, Naturalistische Formen waren an sich typisch für das MA, aber ich kenne auch keine vergleichbare Münze...
Die Rückseite wie bei so vielen Vierschlagpfennigen für mich nicht zu deuten...
Vielleicht ist es ein Beischlag, gut möglich.
Ich denke ein wohl seltenes Stück und hoffe sehr, irgendwann das Rätsel zu lösen..

LG.

Max

[bernima]

Hallo,
Habe mich auch schon etwas mit dem Stück beschäftigt.
Die Randgestaltung ( Bögen und Lilien ) erinnert mich an Eger / Bamberg / Nürnberg.
Jedoch gibt es da keine bekannte identische Prägung.

mfg. bernima

[QVINTVS]

Grüßt Euch,

bezüglich der Randgestaltung hat bernima schon Recht. Auch mir ist keine ähnliche Randgestaltung bekannt. Wenn ich das Gewicht "hochrechne" müsste dieser Dünnpfennig ca. 0,4 g gewogen haben. Für Franken wäre das dann ein Obol. Aber die Randgestaltung ....???

Die Rückseite gehört um ca. 80 ° nach re. gedreht. Dann ist eine sitzende Person mit Stab, Speer, Krummstem (?) zu erkennen.

[QVINTVS]

Grüßt Euch,

Passau könnte lt. FO-Angabe ein heißer Tipp sein! Kellner ordnet einige Typen mit Lamm den Bischöfen Konrad 1148/49 bis 1164 bis Bf. Diplom 1172 bis 1190 zu: Nr. 8, 11 ff. Bei einigen Nummern wird die Zuordnung aber auch angezweifelt. Es gibt dazu auch noch einen Nachtrag im Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 61, 2011, S. 169 ff, dort Abb. 2. Einzuschränken ist allerdings das Gewicht - es spräche für einen Hälbling, der meist ein wenig anders ausgeführt wurde wie der Pfennig selbst.

[Mistelbach]

Hallo,

das Stück ist im Katalog Kellner (Passau) als Nr. 13 abgebildet (1180-1200). Gewicht 0,91g (aus 2 Stück). Die Zuordnung wird hier auch als ungesichert bezeichnet.
Nebenbei, mich erinnert es eher an ein Schwein. Die entsprechende Bamberger Münze unterscheidet sich im Charakter deutlich, auch den Rand gibt es so in Bamberg nicht, die zusammenhängenden Lilien kommen in Nürnberg und Regensburg vor.

[Giantmax]

Vielen Dank !!!

LG

Max