Deutscher Orden

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Albert von Pietengau
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 03.08.16 10:48

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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Comthur » Mi 03.08.16 11:49

Die Marienburg des Deutschen (Ritter-)Ordens in Preussen war die damals größte Burg in Europa.

Im Heiligen Land ist die Burg der Deutschordensritter unter dem Namen Montfort bekannt geworden.
https://www.google.de/search?q=Deutscho ... ort+israel

https://de.wikipedia.org/wiki/Montfort_(Israel)

Auch die Burg Toron im Heiligen Land (in Erinnerung an die etwas später entstandene Stadt Thorn im nördlichen Ordensgebiet) scheint mir interessant zu sein. Sicher haben auch Deutschordensritter vor dieser Burg gelegen. Interessant, daß ausgerechnet Franzosen im Jahre 1197 den Fall der Burg verhinderten (?!). Im Jahr 1229 war die Burg dann im Besitz der Deutschordensritter ;-) ... kurz bevor mit dem Bau von Montfort begonnen wurde. Und wieder etwas für Geschichtsfreunde zum Erkunden !
https://de.wikipedia.org/wiki/Toron ; https://www.google.de/search?q=Burg+Tor ... DLgQsAQINA

Im Heiligen Land ist die Burg Krak de Chevalier (-Johanniterorden) die größte und beeindruckendste. Leider war ich (bisher) noch nie dort :
https://www.google.de/search?q=krak+de+ ... pvXiPMPAXM

Aber auch im früheren Deutschordensgebiet Preussen gab und gibt es noch viele schöne Burgen ... wenn auch wohl einige Anlagen privatisiert werden (z.B. der ehem. Sitz des Ordensvogtes von Rogosen bei Graudenz).
In Polen auch empfehlenswert, gerade mit Kindern, die Burg Marienwerder (ehem. Bischofssitz).
Zuletzt geändert von Comthur am Mi 03.08.16 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 03.08.16 13:30

Womit wir wieder beim Thema Syrien wären: http://www.bbc.com/news/magazine-28191181
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Comthur » Mi 03.08.16 13:40

Was soll man dazu noch schreiben --- zum Kreuzzug gegen die Barbaren aufrufen ist ja politisch nicht korrekt.
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » Mi 03.08.16 14:31

Sehr tragisch .... allerdings hat man es bei uns vor nicht allzu langer Zeit nicht anders gemacht. Die Marienburg hatte rund 600 Jahre gut überstanden, bevor sie Ende WWII schwere Zerstörungen erlitt. Immerhin kümmern sich die Polen gut um die Burgen. Im russischen Teil des ehemaligen Ostpreussen sieht das anders aus. Dort verfallen die Burgen, werden als Gefängnis missbraucht und heruntergewirtschaftet oder sogar abgerissen.

Ich kannte mal einen Kurator am Museum in Kaliningrad der in den 1990er Jahren versuchte den Zustand der Burgen zu dokumentieren. Sein Name war Anatoli Bakhtin. Er konnte nur Fotos der Burgen und Kirchen machen wenn er noch seine Kinder in den Vordergrund stellte, damit er nicht unter Verdacht geriet sich um deutsches Kulturgut kümmern zu wollen.

Gruss
Dirk

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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Comthur » Fr 05.08.16 19:30

Hallo Dirk,

nun habe ich doch wahrhaftig aus einer Altpreussischen Sage einen Valtin (=Vorname) "ausgegraben". Er "war Freibauer und sehr angesehen unter all seinen Landsleuten denn er stammte ab von den alten Priestern des Landes". Die Sage spielt im Jahre 1520 im Samland (auf Seiten des Ordens gegen die Polen). Und schon spinnen wir über die Numismatik, Geschichte, Familiengeschichte den Faden zu alten Sagen ... . :wink: - Laß`ich Dir auch zukommen. :D
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » Fr 05.08.16 20:50

Hallo Daniel,

das klingt sehr interessant - bin gespannt. Vielleicht sind die Faltins ja keine Einwanderer sondern Altpreussen. Um 1520 treten allerdings auch einige Faltin (Valtin, Falten etc.) auf, bei denen dies eindeutig der Nachname ist (z.B. Andres Faltin in Labiau, Hans Valten in Osterode).

Ich zeige hier mal einen nächsten Ordensschilling aus meiner Sammlung: Konrad Zöllner v. Rothenstein (1382-1390).

MAGST xx CONRADVS xx PRIM9 +
MONETA xx DNORVM xx PRVCI +

Laut Vossberg (habe ich ja jetzt) waren bis zu einem Münzfund im Jahre 1834 nur 3 Schillinge von Konrad Zöllner v. Rothenstein bekannt. Seither sind sie häufiger anzutreffen. Sie sind aber auch heute noch ziemlich selten.

Gruss
Dirk
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » Di 09.08.16 19:41

Hier ist eine Schilling von Konrad v. Jungingen (1393-1407). In der Regierungszeit von Konrad v. Jungingen erreichte der Orden seine grösste Machtentfaltung. Die Schillinge von Konrad v. Jungingen zählen zu den häufigsten Ordensmünzen. Allerdings trägt das vorliegende Stück ein "M" über dem Ordensschild. D.h. die Münze wurde in der Marienburg geprägt. Diese Variante ist relativ selten anzutreffen.

MAGST CORADVS TERCI + (Meister Konrad der Dritte)

MONETA DNORVM PRVSI + (Münze der Herren von Preussen)

Zwischen Konrad Zöllner von Rothenstein (Konrad I) und Konrad v. Jungingen (Konrad III) regierte noch Konrad v. Wallenrode (Konrad II), von dem aber keine Schillinge bekannt sind.

Die Prägequalität liess aus irgendeinem Grund unter Konrad v. Jungingen nach. Die Stempel sind vielfach weniger sorgfältig geschnitten und die Münzen zeigen oft Prägeschwäche.

Gruss
Dirk
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » Sa 20.08.16 18:44

Hier ist ein weiterer Schillinge des Konrad v. Jungingen (1393-1407). Die Münze trägt keine Münzstättenbezeichnung. Laut Daniel wurde die Münze in Thorn geprägt.

MAGST CORADVS TERCI + (Meister Konrad der Dritte)

MONETA DNORVM PRVCI + (Münze der Herren von Preussen)

Gruss
Dirk
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Comthur » Di 23.08.16 18:33

Hallo Dirk,

bei den letzten beiden "Conradinern" möchte ich doch noch einmal nachhaken, ob tatsächlich die Abbildungen nicht evtl. vertauscht wurden oder unvollständig sind (?).

Sieht mir ad hoc so aus, als wenn Av - Abbildung 1 (ganz oben) und Rv von 3 (zweite von unten) zusammengehören. Rv - Abbildung 2 und Av von 4 einer anderen Prägung zugehören ?

Nicht nur die Schrötlinge (Abbildung 2 und 4) machen mich etwas stutzig sondern auch die "Hand" insbesondere von Abbildung 4 (ganz unten). Letzterer "Av-Stempel" dürfte eher einem Marienburger Stück angehören ;-) wobei mich hier die letzte Überraschung auch nicht wirklich wundern würde.

Würde ich mir gern einmal persönlich ansehen die Stücke aber die Entfernung ist mir im Moment etwas weit und der Zoll ein zu großes Risiko. Die Gewissheit wäre allerdings auch wichtig.

Viele Grüße,
Daniel

P.S.: In Königsberg ist zu dieser Zeit keine Münzstätte belegt. // Abbildung 1 ist eine typisch "Thorner Hand".
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » Do 25.08.16 07:20

Hallo Daniel,

daran erkennt man dann den Experten! Du hast natürlich recht. Ich habe die Bilder verwechselt. Ich werde versuchen das zu korrigieren. Danke für die Hinweis.

Gruss
Dirk

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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » Do 25.08.16 19:27

Ich habe die beiden Conradiner oben korrigiert. Hier kommt der Schilling mit dem Münzzeichen "t" für Thorn.

Gruss
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » So 04.09.16 18:15

Hier ist ein weiterer, besonders schöner "Konradiner" aus meiner Sammlung:

MAGST xx CONRADVS TERC +
MONETA xx DNORVM x PRVC +

Die Münze ist ohne Münzstättenbezeichnung, dürfte aber wohl in Thorn geprägt worden sein.

Gruss
Dirk
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » So 04.09.16 18:26

Ich verzichte auf weitere Konradiner und komme zum wohl tragischsten Hochmeister des DO Ulrich v. Jungingen, der 1410 in der Schlacht von Tannenberg den Tod fand. Seine Schillinge zeigen fast immer Prägeschwächen und sind deutlich nachlässiger hergestellt als die seines Vorgängers Konrad v. Jungingen. Die Schillinge von Meister Ulrich sind relativ selten. Ich habe nur zwei Exemplare:

MONETA DNORVM PRVCIE +
MAGST + VLRICVS PRIMV +


MONETA DNORVM PRVC' +
MAGST.VLRICVS PRIM +

Gruss
Dirk
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Re: Deutscher Orden

Beitrag von Tejas552 » So 04.09.16 18:34

Nach dem tragischen Ulrich v. Jungingen kommt jetzt ein Schilling des Retters des DO, dem Hochmeister Heinrich v. Plauen (1410-1413). Als Komtur von Schwetz hatte Heinrich v. Plauen nicht an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen und konnte so mit seinem pommerellischen Heerbann die Marienburg für die Abwehr der Belagerung durch das vereinigte Herr der Polen, Litauer, Tataren, Russen und Moldavier vorbereiten. Dank seines beherzten Eingreifens hielt die Marienburg der Belagerung stand. Die Schillinge von Heinrich v. Plauen sind relativ selten.

MONETA.DNORVM:PRVCI' +
MAGST:HINRICVS:PRIM +

Gruss
Dirk
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