Brakteat/ Hohlpfennig

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Brakteat/ Hohlpfennig

Beitrag von Locnar » Sa 13.07.02 12:48

Hallo,

Diese Münze beschäftigt mich schon seit Jahren, nur finde ich einfach nicht heraus woher sie stammt.

Vielleicht könnt ihr mir helfen.

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Gruß
Locnar

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Beitrag von Locnar » Sa 13.07.02 15:12

Hier noch ein paar Münzen wo der Zettel fehlt

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Gruß
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tournois
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Nr. 1

Beitrag von tournois » Sa 13.07.02 15:15

Hehehe, Nr. 1 würde mich auch interessieren......... :wink:
Hab' ich auch im Schuber und weiß es nicht zuzuordnen.
[b]tournois[/b]
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Beitrag von Locnar » Sa 13.07.02 15:24

nun ja,sie sieht Basel ähnlich
Gruß
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Beitrag von mumde » Sa 13.07.02 19:14

Hallo Locnar, erstmal zu dem sicher bestimmbaren Stück: Die Nr. 1 der Viererreihe ist ein Wiener Pfennig, Rudolf III., 1298-1306, Mzst. Wien, Vs. Blätterkreuz mit gekreuztem Fuß, in den Kreuzwinkeln Ringel; Rs. Wappenschild des Landschreibers Rapoto von Urfahr (1303) auf einem sechsstrahligen Stern; Koch, Der Wiener Pfennig, Nr. 199; Luschin, Das Wiener Münzwesen, Nr. 93. So, danach wird's komplizierter. Die Hohlpfennige mit undeutlichem Bild sind eine Plage. Es gibt sie in großen Mengen, und Sammler und Händler vermeiden sie am liebsten. Es gibt Hohlpfennige mit aussagekräftigem Bild, die sich einer Münzstätte zuschreiben lassen, und es gibt viele, bei denen man nur raten kann. Hohlpfennige mit Adler werden oft nach Salzwedel gelegt, die mit Löwe nach links nach Lüneburg. Auf Nr. 2 der Viererreihe kann ich gar nichts erkennen. Zu dem einzelnen Stück ganz oben: Das könnte Bremen sein, wenn man das Gebilde als Mitra deuten will. Bremen hatte Hohlpfennige mit Bichofskopf geprägt, und der Stempelschnitt wurde dann immer roher. Ich hatte schon Stücke in der Hand, bei denen ich nicht wußte, ob das ein Bischofskopf von Bremen oder ein Stierkopf von Mecklenburg sein sollte. Na ja. Hohlpfennige ähnlicher Art kamen 1967 im Fund von Kirial in Jütland, Dänemark, vor, verborgen um 1365, veröffentlicht in Nordisk Numismatisk Arsskrift 1970 von J. S. Jensen. Der Fund bestand aus zwei Kupferkesseln voller Münzen, 81.422 Stück, davon 73.881 ganze und 4.840 halbierte Hohlpfennige, nach dem Reinigen wog der Fund 33,5 kg. Es muß ein Alptraum gewesen sein, diesen Fund bearbeiten zu müssen. Gruß mumde
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Beitrag von Locnar » Sa 13.07.02 19:23

Hallo Mumde

Vielen Dank

Zu dem Wiener, der ist nur einseitig, was der Sache aber keinen Abbruch tuhen sollte.

Zu
Ich hatte schon Stücke in der Hand, bei denen ich nicht wußte, ob das ein Bischofskopf von Bremen oder ein Stierkopf von Mecklenburg sein sollte.
:lol: Darüber hatte ich auch lange gerätzelt, aber ich halte es nicht für einen Stierkopf, ich habe auch in der Literatur nichts ähnliches bei Mecklenburg gefunden.

Ps: jetzt wo du es sagst,erkenne ich auch einen Löwen
Gruß
Locnar

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Beitrag von mumde » Sa 13.07.02 20:37

Bei den Wiener Pfennigen kommt das öfter vor, daß die Prägung der Rückseite nicht erkennbar oder gar nicht da ist. So sind die eben. Aber das Kreuz mit drei Lilien-Enden und einem Querbalken ist eindeutig. Gruß mumde
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Beitrag von tournois » So 14.07.02 14:51

Locnar hat geschrieben:Ps: jetzt wo du es sagst,erkenne ich auch einen Löwen
Auf welcher Münze seht Ihr denn einen Löwen??? :?
[b]tournois[/b]
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Beitrag von mumde » So 14.07.02 16:15

Der Löwe ist ein bißchen zu groß für den kleinen Stempel: Oben ist der Kopf, links ganz am Rand sind die beiden Vordertatzen, rechts ist der buschige Schwanz. Die Hintertatzen sind nicht draufgekommen. Das Stück könnte auch aus Braunschweig sein, da gibt es solche Löwen mit dreiteiliger Pranke, siehe z. B. Slg. Bonhoff 424.
Gruß mumde

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Beitrag von tournois » So 14.07.02 16:20

mumde hat geschrieben:Der Löwe ist ein bißchen zu groß für den kleinen Stempel.
Wie soll man das verstehen? Man hat den Löwen nur halb in den kleinen Stempel geschnitten?
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Beitrag von mumde » So 14.07.02 16:51

Wenn das Stück aus Braunschweig ist, dann ist das einer der sogenannten "ewigen Pfennige", die über lange Zeit in gleicher Form geprägt wurden. Solche Massenprägungen schaffte man nicht mit einem einzigen Stempel, denn beim Prägen nutzt sich der Stempel ab. Man prägte ein paar tausend Stück, und dann brauchte man einen neuen Stempel. Damit die notwendigen mehreren Stempel möglichst ähnlich waren, und auch um sich die Arbeit des Stempelschneidens zu erleichtern, stellte man sie aus Punzen her. Eine Patrize des Bildes wurde in das Stempeleisen abgesenkt, so daß der negative Stempel entstand. Oft waren es auch mehrere Patrizen von Bildteilen, einzelne Buchstaben, manchmal nur Teile von Buchstaben, die eingepunzt wurden. Tournois, sieh Dir mal Deine mittelalterlichen Münzen an, und achte darauf, wie die Buchstaben aus immer denselben Elementen zusammengesetzt sind - Halbmond, Keil, Balken. Bei diesem Stück hier scheint das Stempeleisen einen etwas zu kleinen Durchmesser für die Bildpatrize gehabt zu haben.
Gruß mumde

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Beitrag von UHee » So 14.07.02 22:46

Hallo entschuldigt meinen laienhaften Beitrag, aber wenn man das Bild mit dem Löwen um 45 Grad nach rechts dreht, könnte man auch ein Tier mit nach hinten gerichtetem Kopf sehen. Gruß UHee

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Beitrag von mumde » So 14.07.02 23:26

Hallo UHee, ich sehe zwar, was Du meinst. Die Brust wäre dann der Rücken, der rechte Vorderarm wäre der Schwanz, und der linke Vorderarm wäre ein Hinterbein. Das Vorderbein ganz rechts nach Deiner Deutung ist mir aber zu puschelig; genauso wird bei den Braunschweiger ewigen Pfennigen der Schwanz gezeichnet. Und der Löwenschwanz deines Tieres würde in drei Zipfeln enden, aber genauso wird bei den Braunschweigern die Pranke gezeichnet. Ist eine gute Idee, aber Du hast mich noch nicht überzeugt. Gruß mumde
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Beitrag von UHee » So 14.07.02 23:31

Hallo MUMDE, aber Du hast mich inzwischen überzeugt. Ich habe gerade in Monasterium Auktion 9 ein Bild gefunden (Nr. 707), das Deine These stützt, ein Hohlpfennig von Braunschweig-Stadt, der unten noch eine Randinschrift hat: 16B35. Gruß UHee.

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Beitrag von tournois » So 14.07.02 23:52

UHee hat geschrieben:ein Hohlpfennig von Braunschweig-Stadt, der unten noch eine Randinschrift hat: 16B35. Gruß UHee.
Was ist das denn für eine Randinschrift???? 8O

Vielleicht 'ne Sammlerpunze??

Zu diesem Thema habe ich gleich mal folgendes eingestellt!! :wink:

http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=580
Zuletzt geändert von tournois am Mo 15.07.02 00:09, insgesamt 3-mal geändert.
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