Regensburg?

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Nikino
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Regensburg?

Beitrag von Nikino » Mo 19.12.16 09:23

Hallo,

handelt es sich bei dieser Münze um einen Pfennig aus Regensburg? Ich kann ihm leider keine Hahn Nummer zuordnen. Auf der Vorderseite lese ich ...HERVS... was ich nicht finden konnte und auf der Rückseite SN?... Habt ihr eine Idee welche Hahnnumemr diese Münze ist?

Schon mal vielen Dank und viele Grüße,
Nikino
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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Do 22.12.16 12:31

Grüß Dich Nikino,

da die Legende verballhornt ist, bereitet eine Lesung auch bei gut erhaltenen Exemplaren Schwierigkeiten. Folgendes lese ich auf dem
AV: . XHERVS DVX"Kugel" alternativ
. +NERVS DVX

RV: REG(N)A CIVITAS (retrograd, Lesung beginnt beim Kreuz)
Also schon einmal eindeutig Regensburg!

Jetzt schlage ich noch bei Hahn nach, dann schreibe ich nochmals.
Viele Grüße

QVINTVS

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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Do 22.12.16 12:49

Schwierig!

Andere mögliche Lesevariante:

AV: +HERASI DVX"Kugel"

Gibt aber auch keinen Sinn!

Was befindet sich Kreuzwinkel gegenüber des Ringels? Für mich ist nichts erkennbar und dann wäre es Herzog Heinrich II., der Friedfertige, 2. Regierung, Juni 985-28.8.995. Hahn 22

In der Legende tritt hier auch eine "Kugel" vor der Namensnennung auf und verballhornte Legenden sind üblich.

Im "alten" Werk, Moneta Ratasponensis, konnte ich keine stempelgleiche Vorderseite finden. Vielleicht gibt es eine entsprechende Stempelvorlage von Herrn Hahn in den Beiträgen bei Money Trend.
Viele Grüße

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Re: Regensburg?

Beitrag von Nikino » Do 22.12.16 19:57

Hey,

schon mal vielen Dank ich erkenne da auch nichts. Hat jemand die Beiträge aus der Money Trend?

Gruß,
Nikino

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Re: Regensburg?

Beitrag von Andechser » Do 22.12.16 22:34

In den Beiträgen in der Money Trend konnte ich keinen entsprechenden Stempel entdecken und bin mir deswegen relativ sicher, dass es sich um einen der zahlreichen Beischläge zu einem Regensburger Denar handelt.

Beste Grüße
Andechser

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Re: Regensburg?

Beitrag von Nikino » Do 22.12.16 22:52

Woher können diese Beischläge stammen?

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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Fr 23.12.16 10:32

Grüßt Euch,

bezüglich Beischlägen bin ich vorsichtig! Der Hauptbearbeiter dieser Münzen, Herr Hahn, hat in seinen letzten Beiträgen in MT sich neu positioniert. Viele Stücke, die er wegen der "Verwilderung" in seinem Buch noch als fremde Beischläge einstuft, bewertet er jetzt anders.

Der Stempel mit dem Stadtnamen ist für einen Beischlag meiner Meinung nach zu perfekt. Es dürfte sich hier um einen offiziellen Stempel handeln, den jemand geschnitten hat, der sogar lesen konnte. Betrachtet man das Avers nur isoliert, wäre an einen Beischlag tatsächlich zu denken. Obwohl auch hier Merkmale offizieller Stempel vorhanden sind: Die Schreibweise des DVX (D aus I und C), die Kugel als Trenner.

Ich glaube, es handelt sich nicht um einen Beischlag.

@Nikino
Beischläge sind Münzen anderer Münzherren, die eine bestehende Münze kopieren. Sie wollen damit die gleiche Wertigkeit ausdrücken und an diesem Währungsgebiet teilhaben.
Im 10. Jahrhundert wurden Münzen im slawischen Gebiet meist schlecht kopiert und nur der Optik nach empfunden. Das Gewicht stimmt häufig nicht mit dem Original überein.

Was noch ein Entscheidungskriterium wäre: Gewicht Deiner Münze!? Bitte mit mind. einer Nachkommastelle!
Viele Grüße

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Re: Regensburg?

Beitrag von Andechser » Fr 23.12.16 10:54

Hallo QVINTVS,
Hahn argumentiert da aber eben nicht mehr über den Stil, sondern über die Stempelkoppelungen und die Verwilderungslinien, die sich auch bei gesicherten Prägungen der jeweiligen Prägestätte zeigen. So ist zum Beispiel der Stil in Salzburg bei regulären Geprägen so wild, dass selbst die zu leichten Beischläge von Regensburger Stücken oft eine bessere Qualität im Stempelschnitt aufweisen.
Wenn also Stücke weder über Stempel, Punzen oder Verwilderungsmuster mit einer regulären Prägestätte verbunden sind, dann muss man sie auch weiterhin als Beischläge bezeichnen. Dies trifft eben auf die meisten der Stücke zu, die im Handel als Variante einer Hahnnummer angeboten werden. Dabei ist aber zu beachten, dass sowohl der Katalog, als auch die MT-Beiträge als Stempelkatalog und nicht als Typenkatalog zu verstehen sind. Die Wahrscheinlichkeit das neue Stempel auftauchen ist in einigen Bereichen sehr gering, weil eine überwältigende Mehrheit der rechnerisch wahrscheinlichen Stempel bereits bekannt ist. Um sicher zu gehen, kann man auch Bilder mit allen technischen Daten des Stücks an Prof. Hahn schicken. Er ist immer sehr freundlich und zuvorkommend.

Beste Grüße
Andechser

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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Fr 23.12.16 11:48

Grüß Dich Andechser,
Andechser hat geschrieben:Hallo QVINTVS,
Hahn argumentiert da aber eben nicht mehr über den Stil, sondern über die Stempelkoppelungen und die Verwilderungslinien, die sich auch bei gesicherten Prägungen der jeweiligen Prägestätte zeigen. So ist zum Beispiel der Stil in Salzburg bei regulären Geprägen so wild, dass selbst die zu leichten Beischläge von Regensburger Stücken oft eine bessere Qualität im Stempelschnitt aufweisen.
Wenn also Stücke weder über Stempel, Punzen oder Verwilderungsmuster mit einer regulären Prägestätte verbunden sind, dann muss man sie auch weiterhin als Beischläge bezeichnen. Dies trifft eben auf die meisten der Stücke zu, die im Handel als Variante einer Hahnnummer angeboten werden. Dabei ist aber zu beachten, dass sowohl der Katalog, als auch die MT-Beiträge als Stempelkatalog und nicht als Typenkatalog zu verstehen sind. Die Wahrscheinlichkeit das neue Stempel auftauchen ist in einigen Bereichen sehr gering, weil eine überwältigende Mehrheit der rechnerisch wahrscheinlichen Stempel bereits bekannt ist. Um sicher zu gehen, kann man auch Bilder mit allen technischen Daten des Stücks an Prof. Hahn schicken. Er ist immer sehr freundlich und zuvorkommend.

Beste Grüße
Andechser
das ist natürlich der richtige Weg und auch die beste Argumentationsweise. Die Einschränkung ist durch die bisher bekannten Stempel gegeben. "Aus dem Bauch heraus" würde ich diese Münze in diesem Bereich suchen. Der Vorderseitenstempel ist vielleicht bisher unbekannt und die Rückseite ist leider schlecht erhalten. Ich gestehe, ich bin ein "ungläubiger Thomas", und halte diese Rückseite, durch die Legende für so "echt", dass ich die Münze erst als Beischlag bezeichnen würde, wenn es diesen RV-Stempel bisher nicht gibt.
Mach Dir bitte jetzt nicht die Arbeit und vergleiche alle Rückseitenstempel! Bitte! Sonst werde ich Dir nicht mehr widersprechen!
Viele Grüße

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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Fr 23.12.16 12:07

Grüßt Euch,
es scheint diese Namensform schon in einem Stempel zu geben. Leider geht Herrn Hahn nicht speziellen auf diesen Stempel ein. Der Name wurde hier retrograd eingraviert:

MT 4/2005, S. 162 unten, Stempel 101: HERVSI)VX "Kugel" + "Kugel"

Gerade bei diesem Typ kommt es lt. Hahn auch "zur totalen Verballhornung, ...", S. 158 unten.
Viele Grüße

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Re: Regensburg?

Beitrag von Andechser » Fr 23.12.16 12:39

Hallo QVINTVS,
könntest du mal schauen, ob der Stempel 101 stempelgleich ist? Weil die guten Beischläge sind eben von den Legenden her recht nahe dran.
Hahn führt aber auch die total verballhornten Stempel auf. Ich habe nur momentan leider keinen Zugriff auf die MT-Beiträge. Da müsste ich erst auf die Suche gehen.

Beste Grüße
Andechser

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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Fr 23.12.16 12:53

Grüß Dich Andechser,

verstehe ich jetzt nicht? Welches Stück soll stempelgleich mit dem Stempel 101 sein?
Viele Grüße

QVINTVS

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Re: Regensburg?

Beitrag von Andechser » Fr 23.12.16 13:09

Hallo QVINTVS,
ich meinte das Stück von Nikino. Weil ich hatte es auch nur mit den Stücken aus Moneta Radasponensis abgegelichen.

Beste Grüße
Andechser

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Re: Regensburg?

Beitrag von QVINTVS » Fr 23.12.16 13:21

Grüß Dich Andechser,

nein, stempelgleich ist es nicht. Bei Vorderseitenstempel 101 ist die Legende retrograd, bei Nikonos Stück dagegen "korrekt".
Viele Grüße

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Re: Regensburg?

Beitrag von Andechser » Fr 23.12.16 15:52

Aber wie sieht es bei den verbundenen Rückseiten aus?

Beste Grüße
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