Verprägter Groschen

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moneypenny
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Verprägter Groschen

Beitrag von moneypenny » Fr 05.04.19 23:02

Hallo und guten Abend

Mit dem Bestimmen eines ungarischen Groschens bekam ich Schwierigkeiten bei der genauen Zuordnung der Münze. Interessant ist jedoch, dass bei dieser Münze genau an der wichtigen Stelle des Herrschernamens die Umschrift der anderen Münzseite erscheint. Zuerst dachte ich an einen Doppelschlag, aber es hat sich die Münze beim Prägen um die eigene Achse gedreht und somit sind ca. 2/3 der jeweiligen Seite in Originalprägung und das andere Drittel zeigt das Rückseitenmotiv. Sogar der innere Perlkreis ist nicht wesentlich verschoben, was zuerst sehr nach Doppelschlag aussah. Eine genauere Bestimmung ist wahrscheinlich wegen der interessanten Verprägung nicht möglich, außer der Münzprägestelle Kc -- B, wahrscheinlich Kremnitz. Vielleicht habt ihr ja Kommentare zu solch' merkwürdiger Prägung.

Schönes Wochenende und Gruß,
moneypenny
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Orielensis
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Re: Verprägter Groschen

Beitrag von Orielensis » Fr 26.04.19 04:23

Das ist interessant – ich kenne ähnliche Prägefehler von händisch geprägten antiken Münzen, die sich nach dem ersten Hammerschlag gedreht haben und dann versehentlich ein zweites Mal unter dem Stempel gelandet sind. Ich vermute einmal, das hier das gleiche passiert sein dürfte.

Ein amerikanischer Sammler hat eine aufschlussreiche Seite zu solchen Verprägungen, siehe hier: https://www.forumancientcoins.com/dougsmith/grade2.html. Einfach bis "flipover doublestrike" herunterscrollen, dann gibt es da auch entsprechende Bilder. :D

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jot-ka
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Re: Verprägter Groschen

Beitrag von jot-ka » Fr 26.04.19 16:41

Zwei Stücke aus dem Mittelalter mit Doppelprägung und dazwischen
umgedrehten Schrötling:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 45#p405206
Zwischen den Köpfen der Rs. ist ein Teil des linken Helmes der Vs. zu sehen.

Ein weiteres Beispiel:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 65#p414651
Die Beine des Markgrafen sind der linke Fang und die Schwanzspitze des Adlers.
Links von der Beinen sind noch zwei Schwanzfedern erkennbar.

In der Kipperzeit entstand durch Doppelprägung eine zweiseitige Münze,
die normalerweise einseitig war (rechts auf dem Bild):
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 30#p504526

Einen schönen Gruß, jot-ka

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Re: Verprägter Groschen

Beitrag von moneypenny » So 28.04.19 14:25

Hallo ihr Beiden

Vielen Dank für die interessanten Links zu den "Prägeunfällen".

Noch ein schönes Wochenende und Gruß
moneypenny

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