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Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Di 07.04.20 18:36
von Münzomanie
Hallo werte Mitglieder des Numismatikforum,
ich habe mehrere Jahre immer mal wieder mitgelesen. Heute dachte ich mir, ich melde mich endlich mal an.
Ich habe eine MA-Münze bzw. noch ein Hälbling

und hätte ihn gerne bestimmt. Gewicht 0,30 g ; Material Silber.
Vermute Früh bis Hochmittelalter.
Vielen lieben Dank für die Unterstützung vorab!
Bleibt gesund und Grüße

Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Di 07.04.20 19:41
von shanxi
Die Kombination aus großen und kleinen Kugeln (bzw. großer Kugel, kleine Kugel und Dreieck) in den Quadraten des Kreuzes gibt es bei Denaren aus Speyer. Sonst erkenne ich aber nicht viel.

Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Di 07.04.20 21:31
von Münzomanie
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Vielleicht kann jemand trotzdem noch was mehr erkennen, obwohl es definitiv nicht einfach ist.
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Di 07.04.20 21:42
von Münzomanie
Meine Vermutung: Speyer, Otto III., 983-1002
Belehrt mich gerne eines besseren oder bestätigt mich.
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Sa 11.04.20 11:28
von Lilienpfennigfuchser
Hallo,
die Zuordnung nach Speyer ist m. E. zutreffend. Typisch für Speyer sind auch die sauber durchgeschnittenen Pfennige, wie sie im Fund vom Schlössel (47 Ex.) vermehrt auftreten. Eigenartigerweise erwähnt Ehrend bei der Beschreibung der Speyerer Münzen diese "Hälblinge“ m. W. nicht. Sind sie bisher mit den Bruchstücken zusammen in einem Topf gelandet und nicht als halbe Pfennige erkannt worden? Speyer hat durch diese Verfahrensweise auf die Herstellung spezielle Stempel für die halben Pfennige verzichtet.
Was mich noch interessiert: Wie begründest du deine erweiterte Zuordnung zu Otto III. (Man braucht das Rad ja nicht neu erfinden.) Vielleicht erübrigen sich die folgenden Fragen.
Welchen Durchmesser hat die Münze und ist die Gewichtsangabe genau (0,30 g).
Das Kreuz auf dem 2. Foto liegt innerhalb des feinen Perlkreises. Das Kreuz ist in aller Regel mittig und oben . Versuche mal die Münze entsprechend zu drehen. Ein Bild davon würde einen Vergleich mit vorhandenen Abbildungen erleichtern.
Frohe Ostern und bleibt gesund!
LPF
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Sa 11.04.20 13:02
von Münzomanie
Hallo Lillenpfennigfuchser,
Danke für Deine Antwort!
Revers; erkenne ich das Kreuz mit den typischen Punkten für Speyer, siehst Du ja auch.
Avers; meine ich eine Hälfte der Holzkirche mit den Punkten in der Mitte zu erkennen, wie bei Otto III.
Das Gewicht ist exakt 0,33 g. Der Durchmesser 2,00 cm.
Weitere Bilder im Anhang, vielen lieben Dank vorab!
Bin sehr gespannt auf Deine Antwort! Ich wünsche Dir frohe Ostern und bleib gesund!
Viele Grüße
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: Sa 11.04.20 17:19
von Lilienpfennigfuchser
Hallo,
die neuen Fotos helfen weiter. Danke!
Auf dem letzten Foto steht die Kirche richtig - in der Mitte des Perlkreises. Das Kreuz ist somit nicht zu sehen. Damit ist ein Vergleich mit den Stücken bei Ehrend möglich. Dein Stück ist m. E. vergleichbar mit Ehrend 2/14, das Ehrend mit ? Konrad II. zurechnet. In "MA-Shops" wird ein vergleichbarer Denar, ohne Ehrend-Nr., angeboten und Otto II./III. zugeschrieben. Es gibt also schon 3 Möglichkeiten.
Klarheit könnte der vor ein paar Jahren im Handel befindliche Denarfund Speyerer Münzen dieser Zeitstellung bringen. Ich kenne jedoch weder seinen Verbleib, noch eine entsprechende Veröffentlichung.
Grüße
LPF
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: So 12.04.20 10:53
von Münzomanie
Hallo,
ich hab bei acsearch.info noch einige gefunden. Ich hatte versucht Bildschirmfotos oder Links hier zu posten, ging beides nicht. Diese werden Otto III. zugerechnet.
Dort werden sie mit Ehrend 2/8 vergleichen. Könnte das sein? Ich besitze keine dahingehende Literatur.
Danke für die schnelle Antwort!
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: So 12.04.20 12:04
von Münzomanie
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: So 12.04.20 20:31
von Lilienpfennigfuchser
Hallo,
je mehr man in die Sache einsteigt, um so mehr erkennt man, dass man zu wenig weiß. "Wir waren nicht dabei", ein Ausspruch eines großen Numismatikers.
Sicher ist, dass es aus jener Zeit sehr viele Stempelvarianten gibt. Nicht alle sind mit guten Fotos oder Zeichnungen belegt z.B. die Nummern bei Ehrend 2/5, 2/7, 2/8 und 2/14. Es ist, wie beim Fund vom Schlössel, durchaus auch denkbar, dass Vorder- und Rückseitenstempel unterschiedlich kombiniert wurden.
Wenn der halbrunde Buchstabe, auf deiner Münze oben rechts, ein Teil eines O ist, dann wäre Ehrend 2/5 bzw. Dannenberg 827 zutreffend, denn auf der Kirchenseite von Ehrend 2/8 gibt es in der Umschrift kein O.
Übrigens: Die Fotos der Münzhandlungen Grün und Möller sind genau gleich.
LPF
Re: Bitte um Münzbestimmung
Verfasst: So 12.04.20 22:33
von Münzomanie
Hallo,
ja stimmt, wahnsinnig kompliziert, aber auch interessant.
Also entweder ist es kein O, dann Otto III. , Ehrend 2/8. Welche Buchstaben gibt es dort in der Umschrift?
Oder es wäre ein O, dann wäre es wer genau ?! Ehrend 2/5
Oder Variante 3, eine Kombination aus verschiedenen Stempeln?!
Vielen lieben Dank nochmals für deine Unterstützung! Bin der dafür sehr dankbar!
Beste Grüße