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Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Mo 12.09.22 12:17
von OckhamsR
Hallöchen
Ich rätsele derzeit über die Inschrift und wäre schon fast bei den Etrusker :? , wenn das Ding nicht so mittelalterlich gewirckt hätte. Ob Münze bin ich mir nicht sicher. Es ist jedenfalls 0,5 mm dick, 20 mm groß und 0,7 gr. schwer, silbrig, einseitig geprägt.
Was hält ihr davon?
Gruß Willi.

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Mo 12.09.22 17:33
von TorWil
Hallo,

Die andere Seite wäre da auch interessant vielleicht ein Dünnpfennig des 12 Jhds.
Die Inschrift könnte OMNO lauten.

z.B. hier auf einer Rückseite eines Dünnpfennigs aus Augsburg von Udalschalk v. Eschenlohe



Grüße

TW

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Mo 12.09.22 22:12
von OckhamsR
Die Rückseite ist in der Tat... auch seltsam.
Ich kann zwar beim besten Willen kein "Omno" ausmachen, aber in die "Richtung" geht es chronologisch auch meines Dafürhaltens.

Da mir die Inschrift bislang nichts sagt, suche ich das Symbol zu deuten. Auf dem letzten Foto unten rechts... sieht das nicht nach einem Hahnenkopf, oder ist es gar ein Auge?

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Do 15.09.22 11:46
von OckhamsR
Könnte man den Thread zum Mittelalter verschieben? Vielleicht sieht es dort erst noch jemand...
Mittlerweile sehe ich es ist beidseitig geprägt. Inhalt ist weiterhin unklar, aber die Schriftzeichen sind markant. Später stelle ich nochmal andere Bilder rein, man sieht unterschiedlich viel je nach Lichteinfall.

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Do 15.09.22 13:20
von Numis-Student
Dein Wunsch sei mir Befehl...

;-)

MR

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Sa 17.09.22 20:24
von QVINTVS
TorWil hat geschrieben:
Mo 12.09.22 17:33
Hallo,

Die andere Seite wäre da auch interessant vielleicht ein Dünnpfennig des 12 Jhds.
Die Inschrift könnte OMNO lauten.

z.B. hier auf einer Rückseite eines Dünnpfennigs aus Augsburg von Udalschalk v. Eschenlohe



Grüße

TW
Das ist zwar ein interessanter Versuch, aber der passt nicht. Schrötling entspricht nicht einem Augsburger Dünnpfennig - es fehlt der Wulstkreis.

Die Form des Schrötlings erinnert mich aber an frühe Pfennige aus der Schweiz: Basel und Zürich. Allerdings gibt es aus Südwestdeutschland auch diese Schrötlingsformen.

Hier mal ein Beispiel aus Basel

https://www.acsearch.info/search.html?id=709738
https://www.acsearch.info/search.html?id=412096

Zürich

https://www.acsearch.info/search.html?id=1395388

Passen beide nicht so ganz gut.

Villingen, Grafen von Zähringen

https://www.acsearch.info/search.html?id=4569812

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: So 18.09.22 09:25
von OckhamsR
Mittlerweile habe ich mich für folgende Ausrichtung entschieden wegen des "R" (?) oben. Auf den Bildern ist jetzt nicht gravierend viel mehr zu erkennen, aber es ist schwierig mit der Schärfentiefe, weil das Teil verbogen ist. Ich kann jetzt tatsächlich auch "omno" lesen, alerdings sind dann Zeichen davor wegzulassen und Schreibweise wäre sehr eigentümlich.

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: So 18.09.22 12:13
von OckhamsR
Dank dem Hinweis von Quintus habe ich mir zähringische Pfennige angeschaut. Bei einem solcher Pfennige wird ähnlich unlesbare Zeichnung als Nachahmung kufischer Schrift beschrieben. Selbiges glaube ich hier auch vorliegen. Herkunft scheint somit geklärt, wenn auch nichts stempelgleich gefunden.

Re: Münze (?) zum Miträtseln

Verfasst: Mo 19.09.22 07:56
von Dude_199
Hallo Zusammen,

QVINTVS liegt mit seiner Vermutung richtig.

Es handelt sich um einen Villinger Pfennig vom „arabisierenden Typ“. Nach Ulrich Klein wurde der Pfennig in der Zeit um 1030/1040 geprägt. In seinem Werk über den Villinger Pfennig ist der Typ unter den Nummern 42-45 erfasst.

Das letzte mir bekannte Exemplar wurde bei der WAG versteigert https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=3671&lot=2330.

Viele Grüße
Dude