Die Villinger Münzprägung im Mittelalter
Verfasst: So 05.11.23 13:38
Liebe Freunde der Mittelalternumismatik. Nach der Vorstellung der Rottweiler Brakteaten meiner Sammlung möchte ich nun mit der Villinger Münzstätte fortfahren. Das ausführlichste Werk zur Villinger Münzprägung hat Herr Ulrich Klein, Die Villiger Münzprägung herausgegeben in Villingen und Schwenningen – Geschichte und Kultur, Hermann Kuhn Verlag, Villingen-Schwenningen 1998, S. 26-59 (folgend Klein, Villinger Münzprägung) veröffentlicht. Grundsätzlich habe ich versucht den Stand der Literatur zusammen zufassen. Im Kapitel „Villinger Münzen im 13. Jahrhundert“ habe ich versucht einige Ideen zur Zuschreibung mit einfließen zu lassen. Ich hoffe euch gefällt das Thema und ihr findet Spaß am lesen und vielleicht auch die ein oder andere neue Information. Ich habe die Nummerierung immer mit der Nr. 1 beginnend vorgenommen. Stempelvarianten bzw. Varianten sind mit einer Unternummern bspw. Nr. 1.1 gekennzeichnet. Obole habe ich in der Nr. mit O gekennzeichnet.
Allgemeines
Villingen bekam im Jahre 999 das Münzrecht verliehen und prägte bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts Münzen. Die Villinger Münzprägung ist anhand des vorhandenen Münzmaterials in drei relativ kurze und zeitlich gut trennbare Phasen der Münzprägung zu unterteilen. (vgl. Klein, Villingen, S. 26, so auch Wielandt , in Breisgau S. 63.)
Jene drei Prägephasen sind wie folgt zu unterscheiden. Erstere fällt in die Zeit von 1030-1050, welche die altzähringische Periode darstellt. Die zweite erfolgt in der Zeit des 13. Jahrhunderts. Diese wurde früher als die fürstenbergische Prägephase bezeichnet. Letztere erfolgte unter habsburgischem Einfluss und fand in Zeit des letzten Drittels des 14. Jahrhunderts bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts statt. (Vgl. Klein, Villingen, S. 26)
Villinger Münzen zur Zeit der Zähringer im 11. Jahrhundert
Am 29. März 999 wurde Villingen, auf Antrag des Herzog Hermann II. von Schwaben (997-1003), durch Kaiser Otto III. (983/996-1002) dem Grafen Berthold das Münz-, Markt- und Zollrecht verliehen. Der Graf Berthold, ist ein Vorfahr des Zähringischen Adelsgeschlechts (?-1005) Die Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechts an Berthold I. ist als Anerkennung für seine Dienste im Italien Feldzug (997-999) zurück zu führen. (Vgl. Klein, Villingen, S. 27, so auch Wielandt Breisgau, S. 63.)
Der erste für Villingen nachweisbare Münztyp ist in die Jahre 1030-1050 zu legen. Die meisten der bekannten Stücke stammen aus sog. „Ostseefunden“. An den Anfang der Villinger Münzprägung wird der PERCTOLD-Pfennig (Klein, Villingen, Nr. 1-22.) gestellt, welcher vermutlich unter Herzog Berthold I. von Zähringen (1024-1078) geprägt wurde. Auf der Vorderseite dieser Stücke ist ein Kreuz mit je einem Ringel in den Winkeln zu sehen und darum befindet sich eine mehr oder weniger verwilderte PERCTOLD-Umschrift. Das Revers besteht aus einem unklaren Monogramm, welches eventuell aus Bestandteilen von PERCTOLD COMES und einer Trugschrift aus Kreuzen, Ringel und buchstabenählichen Zeichen besteht. (Vgl. Klein, Villingen, S. 28.) Herr Klein konnte für diesen Münztyp in seinem Werk „Die Villinger Münzprägung“ insgesamt 13 Vorderseiten und 12 Rückseitenstempel ausmachen.
VL Nr. 1
Münzstätte: Villingen
Prägeherr: Berthold I. von Zähringen
Prägezeit: um 1030/1050
Av: Kreuz mit je einem Ringel in den Winkeln. Umschrift PERCTOLT o.ä mit richtig laufender Umschrift:
Rv: Monogramm welches ggf. Bestandteile von PERTOLT COMES enthält.
Literatur: Klein Villingen 1-7.
Hierzu konnte ich leider keine Abbildung finden.
VL Nr. 1.1
Münzstätte: Villingen
Prägeherr: Berthold I. von Zähringen
Prägezeit: um 1030/1050
Av: Wie vorher, jedoch mit rückläufiger Umschrift.
Rv: Wie vorher.
Literatur: Klein Villingen 8-22, Dannenberg 1378 und 1378a.
http://sredniowiecze.wcn.pl/coins/2084 (Es handelt sich hierbei um das unter der Nr. 8 bei Klein abgebildete Exemplar welches vormals in der Slg. Dannenberg 1892 sich befand und davor aus dem Fund von Lübeck stammt.)
VL NP 1
Zu diesem Münztyp gibt es eine Nachprägung aus späteren Zeiten. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:F ... rthold.JPG .
Ein weiterer Typ der mit Fragezeichen nach Villingen gelegt wird besteht beiderseits aus einem verwilderten Monogramm. Klein, Villingen, Nr. 23-45, es ist nicht sicher ob es sich lediglich um schlecht ausgeprägte PERCTOLD-Pfennige handelt . Er wird aus diesem Grund als „Doppelmonogrammtyp“ bezeichnet. Daneben wurden in Villingen, wenn auch sehr selten, Obole geprägt (Klein, Villingen, Nr. 73-76).
Allgemeines
Villingen bekam im Jahre 999 das Münzrecht verliehen und prägte bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts Münzen. Die Villinger Münzprägung ist anhand des vorhandenen Münzmaterials in drei relativ kurze und zeitlich gut trennbare Phasen der Münzprägung zu unterteilen. (vgl. Klein, Villingen, S. 26, so auch Wielandt , in Breisgau S. 63.)
Jene drei Prägephasen sind wie folgt zu unterscheiden. Erstere fällt in die Zeit von 1030-1050, welche die altzähringische Periode darstellt. Die zweite erfolgt in der Zeit des 13. Jahrhunderts. Diese wurde früher als die fürstenbergische Prägephase bezeichnet. Letztere erfolgte unter habsburgischem Einfluss und fand in Zeit des letzten Drittels des 14. Jahrhunderts bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts statt. (Vgl. Klein, Villingen, S. 26)
Villinger Münzen zur Zeit der Zähringer im 11. Jahrhundert
Am 29. März 999 wurde Villingen, auf Antrag des Herzog Hermann II. von Schwaben (997-1003), durch Kaiser Otto III. (983/996-1002) dem Grafen Berthold das Münz-, Markt- und Zollrecht verliehen. Der Graf Berthold, ist ein Vorfahr des Zähringischen Adelsgeschlechts (?-1005) Die Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechts an Berthold I. ist als Anerkennung für seine Dienste im Italien Feldzug (997-999) zurück zu führen. (Vgl. Klein, Villingen, S. 27, so auch Wielandt Breisgau, S. 63.)
Der erste für Villingen nachweisbare Münztyp ist in die Jahre 1030-1050 zu legen. Die meisten der bekannten Stücke stammen aus sog. „Ostseefunden“. An den Anfang der Villinger Münzprägung wird der PERCTOLD-Pfennig (Klein, Villingen, Nr. 1-22.) gestellt, welcher vermutlich unter Herzog Berthold I. von Zähringen (1024-1078) geprägt wurde. Auf der Vorderseite dieser Stücke ist ein Kreuz mit je einem Ringel in den Winkeln zu sehen und darum befindet sich eine mehr oder weniger verwilderte PERCTOLD-Umschrift. Das Revers besteht aus einem unklaren Monogramm, welches eventuell aus Bestandteilen von PERCTOLD COMES und einer Trugschrift aus Kreuzen, Ringel und buchstabenählichen Zeichen besteht. (Vgl. Klein, Villingen, S. 28.) Herr Klein konnte für diesen Münztyp in seinem Werk „Die Villinger Münzprägung“ insgesamt 13 Vorderseiten und 12 Rückseitenstempel ausmachen.
VL Nr. 1
Münzstätte: Villingen
Prägeherr: Berthold I. von Zähringen
Prägezeit: um 1030/1050
Av: Kreuz mit je einem Ringel in den Winkeln. Umschrift PERCTOLT o.ä mit richtig laufender Umschrift:
Rv: Monogramm welches ggf. Bestandteile von PERTOLT COMES enthält.
Literatur: Klein Villingen 1-7.
Hierzu konnte ich leider keine Abbildung finden.
VL Nr. 1.1
Münzstätte: Villingen
Prägeherr: Berthold I. von Zähringen
Prägezeit: um 1030/1050
Av: Wie vorher, jedoch mit rückläufiger Umschrift.
Rv: Wie vorher.
Literatur: Klein Villingen 8-22, Dannenberg 1378 und 1378a.
http://sredniowiecze.wcn.pl/coins/2084 (Es handelt sich hierbei um das unter der Nr. 8 bei Klein abgebildete Exemplar welches vormals in der Slg. Dannenberg 1892 sich befand und davor aus dem Fund von Lübeck stammt.)
VL NP 1
Zu diesem Münztyp gibt es eine Nachprägung aus späteren Zeiten. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:F ... rthold.JPG .
Ein weiterer Typ der mit Fragezeichen nach Villingen gelegt wird besteht beiderseits aus einem verwilderten Monogramm. Klein, Villingen, Nr. 23-45, es ist nicht sicher ob es sich lediglich um schlecht ausgeprägte PERCTOLD-Pfennige handelt . Er wird aus diesem Grund als „Doppelmonogrammtyp“ bezeichnet. Daneben wurden in Villingen, wenn auch sehr selten, Obole geprägt (Klein, Villingen, Nr. 73-76).