Zeitreise ins spätmittelalterliche Kuttenberg – Silberminen, Münzstätte und Geldpolitik im digitalen Raum
Verfasst: Fr 26.09.25 17:28
Auch wenn es thematisch etwas abseits liegt, möchte ich an dieser Stelle ein Projekt vorstellen, das für den einen oder anderen Mittelalter-Münzliebhaber von Interesse sein könnte: das Computerspiel Kingdom Come: Deliverance II.
Das Spiel (entwickelt von Warhorse Studios in enger Zusammenarbeit mit Historikern) ist ein historisch ambitioniertes Rollenspiel, das tief in die Welt des frühen 15. Jahrhunderts eintaucht. Für Numismatiker bietet es eine seltene Gelegenheit, Aspekte der mittelalterlichen Münzprägung, Metallurgie und Geldpolitik in einer interaktiven Umgebung zu erleben.
Ein besonderes Augenmerk verdient die detailgetreue Rekonstruktion von Kuttenberg (Kutná Hora), dem bedeutenden Zentrum der Silbergewinnung und königlichen Münzprägung. Die Entwickler haben den sogenannten Italienischen Hof, Sitz der königlichen Münzstätte, mit viel Sorgfalt nachgebildet, inklusive Prägewerkstätten, Schmelzöfen und Silberlager. In einer Quest infiltriert der Spieler den Hof, um das Silber von König Sigismund zu entwenden, ein riskantes Unterfangen, das ihn direkt in die Münzwerkstätten führt. Dort begegnet man Werkzeugen, Schrötlingen, und Stempeln.
In einer weiteren Quest wird die Korruption des königlichen Münzmeisters thematisiert. Dieser unterschlägt Silber aus den königlichen Minen und prägt heimlich gefälschte Groschen mit manipulierten Legierungen und Gewichten, ein klassischer Fall von Münzbetrug und Machtmissbrauch. Die Ermittlungen bringen den Spieler dabei in die Silberminen in Kuttensberg´s Umgebung sowie in die lokale Silberhütte. Solche Inhalte sind nicht nur atmosphärisch, sondern auch fachlich bemerkenswert.
Kingdom Come: Deliverance II ist somit mehr als ein Spiel: Es ist eine virtuelle Zeitreise ins spätmittelalterliche Böhmen. Neben Kuttenberg lässt sich auch die Umgebung der rekonstruierten Burg Trosky frei erkunden, mitsamt ihrer landschaftlichen und architektonischen Einbettung.
Ich teile diesen Hinweis in der Hoffnung, dass er bei einigen von euch Neugier weckt, sei es aus fachlichem Interesse oder einfach aus Freude an historischer Rekonstruktion.
Was mich besonders überrascht hat: Dass das Medium Computerspiele sich einem so spezifischen und historisch anspruchsvollen numismatischen Thema widmet. Einem Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Eine unerwartete, aber umso erfreulichere Entdeckung.
Das Spiel (entwickelt von Warhorse Studios in enger Zusammenarbeit mit Historikern) ist ein historisch ambitioniertes Rollenspiel, das tief in die Welt des frühen 15. Jahrhunderts eintaucht. Für Numismatiker bietet es eine seltene Gelegenheit, Aspekte der mittelalterlichen Münzprägung, Metallurgie und Geldpolitik in einer interaktiven Umgebung zu erleben.
Ein besonderes Augenmerk verdient die detailgetreue Rekonstruktion von Kuttenberg (Kutná Hora), dem bedeutenden Zentrum der Silbergewinnung und königlichen Münzprägung. Die Entwickler haben den sogenannten Italienischen Hof, Sitz der königlichen Münzstätte, mit viel Sorgfalt nachgebildet, inklusive Prägewerkstätten, Schmelzöfen und Silberlager. In einer Quest infiltriert der Spieler den Hof, um das Silber von König Sigismund zu entwenden, ein riskantes Unterfangen, das ihn direkt in die Münzwerkstätten führt. Dort begegnet man Werkzeugen, Schrötlingen, und Stempeln.
In einer weiteren Quest wird die Korruption des königlichen Münzmeisters thematisiert. Dieser unterschlägt Silber aus den königlichen Minen und prägt heimlich gefälschte Groschen mit manipulierten Legierungen und Gewichten, ein klassischer Fall von Münzbetrug und Machtmissbrauch. Die Ermittlungen bringen den Spieler dabei in die Silberminen in Kuttensberg´s Umgebung sowie in die lokale Silberhütte. Solche Inhalte sind nicht nur atmosphärisch, sondern auch fachlich bemerkenswert.
Kingdom Come: Deliverance II ist somit mehr als ein Spiel: Es ist eine virtuelle Zeitreise ins spätmittelalterliche Böhmen. Neben Kuttenberg lässt sich auch die Umgebung der rekonstruierten Burg Trosky frei erkunden, mitsamt ihrer landschaftlichen und architektonischen Einbettung.
Ich teile diesen Hinweis in der Hoffnung, dass er bei einigen von euch Neugier weckt, sei es aus fachlichem Interesse oder einfach aus Freude an historischer Rekonstruktion.
Was mich besonders überrascht hat: Dass das Medium Computerspiele sich einem so spezifischen und historisch anspruchsvollen numismatischen Thema widmet. Einem Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Eine unerwartete, aber umso erfreulichere Entdeckung.