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NP Bremen
Verfasst: Do 06.01.05 18:09
von Lutz12
Hallo an die Experten,
ist nicht mein Gebiet, aber wenn ich ein Stück habe (wenn auch nur eine NP) so interessiert mich doch was es ist. Ich tippe auf Bremen (Schlüssel und Umschrift BREVEN).
Angaben zur NP:
Silber 1000, 30 mm, 9,4 g, kleines Zeichen (Volks- und Raiffeisenbank)
Gruß Lutz12
Verfasst: Fr 07.01.05 11:43
von KarlAntonMartini
in Bremen gabs aber keinen Balduin. Bischöfe (EPS) dieses Namens kommen in Trier, Utrecht, Speyer und Osnabrück vor. TRAHI könnte Trajectum bedeuten, das ist der lat. Name für Utrecht. Aber die Schlüssel passen dort nicht hin. Bin mal gespannt, woher die Münze stammt.
Grüße, KAM
Verfasst: Fr 07.01.05 12:05
von mfr
Hallo,
die Schreibweise Baldewinus gibt es nur für Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier (1307-1354). 1310 bekam er vom König das Recht verliehen Münzen für "Trier und außerhalb" zu schlagen.
Die Rückseite steht zwar auf dem Kopf, zeigt aber das Trierer Wappen

Nur die Umschrift kann ich so nirgends finden...
Verfasst: Fr 07.01.05 12:14
von mumde
Ich lese auf der Rückseite ARCHIEPS BREVEN. Bremen war Erzbistum, führte die gekreuzten Schlüssel im Wappen, und 1435-1441 war dort Balduin II. von Wenden Erzbischof. Der Art nach paßt das Stück in diese Zeit. Der alte Jungk, Die Bremischen Münzen, erschienen 1875, kennt aber keine Münzen für Balduin, und mir ist solch ein Original auch noch nie begegnet.
Verfasst: Fr 07.01.05 12:15
von klaupo
Ich denke, @muenzenfreund hat recht - es dürfte dieser sein:
http://someoldcoins.org/saur/1/1286.htm
Gruß klaupo
Verfasst: Fr 07.01.05 12:50
von tournois
Alles schön und gut, aber wie erklärt sich das hier --> ARCHIEPS BREVEN ??
Verfasst: Fr 07.01.05 13:20
von KarlAntonMartini
na, dann müßte es eigentlich ARCHIEPS (Archiepiscopus, Erzbischof) TREVEN heißen, das könnte dann zu Trevensis oder so ähnlich für Trier passen, da hat der Stempelschneider nicht aufgepaßt und das T ist mißglückt?
Grüße, KAM
Verfasst: Fr 07.01.05 13:53
von mumde
Ich habe eben mal in den Noß für Trier geschaut, da ist das Stück. Das T hat dort tatsächlich einen runden, geschwungenen Schnörkel anstelle des senkrechten Balkens, und dem Stempelschneider der Nachprägung ist der Buchstabe dann etwas mißglückt. Also, Münzenfreund hat Recht: Es ist Trier.
Verfasst: So 09.01.05 13:15
von Lutz12
Es war interessant wie Ihr mit Eurem Sachverstand die Lösung gefunden habt. Auch eine NP kann also durchaus seine Tücken haben.
Danke und bis zum nächsten Rätsel.
Gruß Lutz12
Verfasst: Mo 10.01.05 09:59
von KarlAntonMartini
Danke meinerseits für die spannenden Fragen! Du hast scheinst ein gutes Händchen für das Aufspüren interessanter Stücke!
Grüße, KAM