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Brauche Hilfe zu Zecchino Alvice IV Mocenigo
Verfasst: Di 08.02.05 09:17
von Toltec
Hallo, ich bin neu hier im Formum und benötige dringend Hilfe.
Ich habe einen Zecchino von Alvice IV Mocenigo. Unter dem Mikroskop sieht er echt aus, hat auch noch winzige geologische Rückstände. Jedoch ist die Münze sehr dünn und hat nur ein Gewicht von genau 1,200 gr. bei einem Durchmesser von ca. 20mm. Ich habe auf der Seite
www.numismatica.it/Listini/oro.htm von diesem Dogen einen 1/4 di Zecchino gefunden, jedoch ohne Angabe vom Durchmesser und Gewicht.
Wer kann mir weiterhelfen, ob dieses Stück echt oder eine Fälschung ist.
Danke
Toltec
Verfasst: Di 08.02.05 12:31
von Atkon
Er sieht echt aus. Wieviel hast du bezahlt und woher kommt die Münze?
Falls jemand schneller ist gerne, sonst werde ich heute abend zu Hause in dee literatur suchen
Verfasst: Di 08.02.05 13:04
von Toltec
Hallo, danke für die Bereitschaft zur Hilfe. Ich habe einen Hunderter dafür hingelegt. Der Verkäufer ist ein Münzhändler aus meiner Gegend, der diese als "ihm unbekannte Goldmünze" bei ebay ausgeschrieben hatte. Von der Oberflächenstrukturund von den geologischen Rückständen her müsste sie echt sein. Nur das Gewicht stört. 1/4 Zecchino müsste etwa 0,86 g wiegen und über einen 1/3 Zecchino habe ich nichts gefunden.
Danke und Gruß
Toltec Atkon,
Verfasst: Di 08.02.05 13:08
von Toltec
Es ist auch noch ein kleiner runder Gegenstempel oder Münzprüfhieb, so genau kenne ich mich da nicht aus, zu sehen.
Toltec
Verfasst: Di 08.02.05 13:28
von mumde
Ich zeige hier ein schwarz-weiß-Foto einer echten Zecchine. Es ist nur ein mittelmäßig erhaltenes Stück, der Kopf des hl. Markus ist etwas abgegriffen, und Christus hat einen Kratzer im Gesicht. Aber seht Euch bitte mal das Gesicht des Dogen an und vergleicht es mit dem oben vorgestellten Stück. Achtet auf den Faltenwurf, auf die gleichmäßige Größe der Buchstaben und ihre korrekte Position. Wenn Ihr die Stücke genau anseht, dann seht Ihr doch, daß das oben gezeigte Stück von einem Stempelschneider stammt, der sich sein Handwerk offenbar selber beigebracht hat.
Viertelzecchinen sind wesentlich kleiner als ganze Zecchinen.
Reste von Fundbelag sind kein Zeichen für Echtheit, denn wir reden hier ja nicht von modernen Fälschungen, sondern von zeitgenössischen Imitationen. Im östlichen Mittelmeer war die Zecchine normales Geld. Wenn man dort Zecchinen brauchte und nicht genug Nachschub aus Venedig kam, stellte man sich eben selber welche her. Es gibt zahllose Imitationen, aber normalerweise mit annähernd korrektem Gewicht. Selbstverständlich gibt es auch zeitgenössische Fälschungen aus schlechtem Gold, und es gibt von Juwelieren für Schmuckzwecke angefertigte Imitationen, die nicht für den Geldumlauf vorgesehen waren und deshalb keine Gewichtsnorm einzuhalten brauchten. Zu welcher Kategorie das oben gezeigte Stück gehört, weiß ich nicht. Ich weiß nur: Es ist keine echte venezianische Zecchine.
Verfasst: Sa 12.02.05 16:03
von heripo
... und wieder folgt auf Glückes Schwung - ganz banal Ernüchterung !!!!
Dieses "Lehrgeld" hab ich auch mal bezahlt - schon vor 35 Jahren in Venedig - damals 99,-DM .... und war wohl nicht das letzt mal

))