johndoe hat geschrieben: Eben, weil das Interesse zurück geht und früher oder später wird auch das Interesse an der zur diskussion stehenden Münzen sinken.?
Keine andere Kleinstaatenmünze ist bisher mit der Gracia-Münze vergleichbar: weder von der Auflage noch von deren Preis und bisheriger Wertentwicklung.
Keine andere andere Euromünze hat zweieinhalb Jahre lang so eine konstante, den anderen Münzen entgegenlaufende Entwicklung gezeigt wie die Gracia.
Vieles spricht dafür, dass bei dieser Münze die Uhren gänzlich anders ticken. Von daher halte ich die Spekulation (mehr ist auch dies nicht) um fallende Preise für reines Wunschdenken der Sammler!
johndoe hat geschrieben:Eine 1000 Shilling Münze aus Uganda zu Ehren von Formel 1 Rennfahrer Michael Schuhmacher ist nach der Nomenklatur auch eine eine Münze.?
Ich kenne die zwar Münze nicht, aber wenn man mit ihr in Uganda bezahlen kann, dann ist sie tatsächlich eine Münze, und wenn nicht, dann nicht.
Gleiches gilt für die Gracia: sie ist eine Münze, weil sie offizielles Zahlungsmittel ist, und daher keine Medaille!
johndoe hat geschrieben: Und was sind 10-20 Jahre im Leben einer Münze? ?
Aber 10 oder 20 Jahre sind viel im Leben eines Sammlers!
Wer von uns weiß denn, ob er dann noch lebt?!
Wenn man eine Münze unbedingt haben will, dann sollte man sie sich auch kaufen, denn wer weiß denn heute, ob er morgen noch Gelegenheit findet, sich darüber zu freuen?
Selbst wer die Münze heute für - sagen wir - 625 Euro kauft und in 20 Jahren ist sie nur noch den Ausgabepreis (125 Euro) wert (was wahrscheinlich nie der Fall sein wird), dann hätte ihn die (eigentlich ja eh unbezahlbare!) Freude an dieser Münze nur knapp 7 Cent am Tag gekostet!
Also, das wäre es mir wert - vorausgesetzt, ich erfreue mich daran wirklich als Sammlerstück und nicht als Wertanlage, wozu Euromünzen - inkl. Gracia - grundsätzlich eher schlecht geeignet sind (meine Rede!).
johndoe hat geschrieben:Das ist reine Spekulation. Wenn man Münzen sammelt sollte man nicht spekullieren. Folgt man deiner Argumentation/Vermutung, so könnte man auch das Geld, was die Münze heute kosten würde anlegen und sich anschauen, wieviel daraus in den nächsten 2, 3 oder 10 Jahren geworden ist.?
Wer die Münze in absehbarer Zeit kaufen will, um sie als Sammlerobjekt zu behalten, spekuliert nicht - jedenfalls nicht mehr oder weniger als jener Sammler, in der Hoffnung fallender Preise 20 Jahre lang mit dem Kauf warten will...
Meine Aussagen bezogen sich bewusst auf die auf die kurz- und mittelfristige Entwicklung. Was die Münze in 20 Jahren wert ist, weiß heute keiner. Wer so lange warten will, soll das tun. Ich erfreue mich derweil die 20 Jahre lang an meinem Exemplar...
johndoe hat geschrieben:Du verweist auf fehlende Erfahrungen, machst aber kurz bis mittelfriste Aussagen zum Wertzuwachs auf Grund von Prägezahlen. Bisher sind doch, nach deiner Aussage, die meisten Euromünzen im Wert gesunken oder?
Im Grunde hast Du recht, nur mit dem Unterschied, dass ich die gegenteiligen Konsequenzen daraus ziehe:
Die Wertentwicklung der Gracia verhält sich gegenläufig zu allem, was wir bisher im Euro-Bereich erlebt haben. Nichts deutet derzeit darauf hin, dass der Wert dieser Münze den Weg der anderen nimmt.
johndoe hat geschrieben:Eurosammler2007 hat geschrieben: Der Euro ist aktuelles Zahlungsmittel und unabgeschlossenes Sammelgebiet. Historische Münzen sind dagegen kein Zahlungsmittel mehr und daher auch ein abgeschlossenes Sammelgebiet.
Ist das jetzt positiv oder negativ im Bezug auf die Euromünzen?
Weder noch. Damit ist nur gesagt, dass Erfahrungen und Einschätzungen nicht von einem auf das andere Sammelgebiet übertragen werden können. Sonst hieße es, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Von daher halte ich Deine Aussagen hier im Euro-Bereich, der Du doch eigentlich hauptsächlich im Bereich historischer Münzen zu Hause bist, für mehr als gewagt...
Als reiner Sammler von Euromünzen würde ich mich zu Derartigem im Bereich historischer Münze jedenfalls nie hinreißen lassen, denn dafür kenne ich mich dort einfach zu wenig aus.
johndoe hat geschrieben:Mit Entstehung des deutschen Kaiserreiches wurde eine einheitliche deutsche Währung geschaffen. Die bisherigen 7 Münzsysteme mit 119 verschiedenen Münzsorten, wurden durch eine einheitliche Währung ersetzt. Die Bundesstaaten des Kaiserreiches durften eigene Gedenkmünzen herausgeben,
Richtig, aber was ist das deutsche Kaiserreich des 19./20. Jahrhunderts gegen das Europa des 21. Jahrhunderts?
Diese Gebilde sind weder historisch noch politisch miteinander vergleichbar.
johndoe hat geschrieben:mit zumeist einheitlicher Rückseite. Kommt das irgendwie bekannt vor?
Keiner sagt, dass das Rad immer wieder neu erfunden werden muss.
Die Idee mag historische Vorläufer haben. Die gesamte Kulturgeschichte der Menschheit besteht ja nur aus Reproduktion und Variation von Vorhandenem, so steht es schon im meistgedruckten Buch der Welt: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne.").
Aber hinsichtlich Art und Umfang der Umsetzung sucht man wohl vergeblich nach etwas Vergleichbarem, was in seiner geldpolitischen Bedeutung an die europäische Gemeinschaftswährung auch nur annähernd herankommt...