Münzen hat geschrieben:Das heißt, es ist eine sehr gute Wertanlage, wenn der wert langsam aber sicher über ein tausend steigt, weil er so den wert eines Krügerrandes weit übersteigt.
Also immer schön aufheben und nur in geldnotschwierigkeiten verkaufen?
Seltene Euro-Kursmünzen und Anlagemünzen kann man nicht miteinander vergleichen.
Anlagemünzen haben immer schon per se einen relativ hohen realen Materialwert.
Beim Gedenkzweier Gracia hat man faktisch nur den Nominalwert von 2 Euro bzw. den Wert von ca. 16 g Kupfer, Nickel und Zink. Alles andere wird durch Angebot und Nachfrage bei den Sammlern bestimmt - im Grunde eine sehr ungewisse Angelegenheit. Eigentlich sollte man solche Münzen nur aus Leidenschaft am Sammeln, d. h. aus Spaß an der Freude kaufen - und nicht als Anlageobjekt.
Eine Gemeinsamkeit haben aber Gracia und Krügerrand derzeit: der optimale Zeitpunkt um anzukaufen ist, zunächst einmal verstrichen.
Beides liegt bzw. lag auf Rekordniveau, d. h. bei jetzigem Kauf ist die Wahrscheinlichkeit von Verlusten inzwischen höher als von weiteren Gewinnen.
Den monegassischen Gedenkzweier hätte man im Sommer 2007 kaufen sollen, mit dem Verkauf könnte immer noch weiter warten, bis der Preis mal für längere Zeit stabil bleibt und bevor er wieder fällt.
Gold hätte man schon vor 10 oder gar 20 Jahren zu niedrigen Kursen ankaufen und nun während der hohen Nachfrage in der Finanzkrise wieder abstoßen sollen, um eine optimale Rendite zu erzielen.
So etwas bezeichnet man als antizyklische Vorgehensweise.
Der meisten Leute, die sich mit Wertanlagen nicht auskennen, machen es aber leider genau falsch: teuer kaufen, wenn es alle haben wollen, und in Panik wieder verkaufen, wenn die Preise in den Keller gehen - und fahren damit regelmäßig riesige Verluste ein.
Im Grunde sollte man es genau andersherum machen: das, womit man gerade Verluste macht, erstens festhalten, bis sich die Kurse wieder erholt haben, und zweitens die Gunst der Stunde nutzen und sogar noch genau das nachkaufen.
Der Königsweg ist die laufende, langfristige Anlage:
1. über einen langen Zeitraum wird jeder Verlust früher oder später wieder ausgeglichen.
2. In regelmäßigen Abständen kleine Anteile nachkaufen: so verhindert man das Risiko einer einmaligen Anlage und nutzt die Chance eines allmählichen Wertzuwachses optimal (sog. cost average - Effekt).
Für nervöse Anleger ist das natürlich alles nichts. Denn dafür braucht man ein ruhiges Händchen, Geduld, Gelassenheit und viel, viel Zeit...
Wer das nicht hat, sollte sein Geld lieber aufs Sparkonto legen.
Man kann halt nicht alles gleichzeitig haben: Sicherheit, Flexibilität und Rendite. In der Regel muss man sich für zwei von den drei Aspekten entscheiden.