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Nr. 84/2007: 10-Euro-Gedenkmünze "125. Geburtstag Franz Kafka"
Die Bundesregierung beschloss heute, im Juli 2008 eine 10-Euro-Gedenkmünze "125. Geburtstag Franz Kafka" herauszugeben.
Dazu erklärt das Bundesministerium der Finanzen:
Der Entwurf der Münze stammt von Frantisek Chochola aus Hamburg.
Franz Kafka
Die Bildseite ist senkrecht in zwei Teile aufgeteilt:
Der rechte Teil zeigt das Portrait Kafkas in ein Textgeflecht eingesenkt. Zugleich ragen seine Gesichtszüge aus dem Text heraus und treten dem Betrachter entgegen. Diese Doppeldeutigkeit thematisiert in gelungener Form das gerade auch für Kafka wichtige, gespannte Verhältnis des Autors zu seinen Texten.
Der linke Teil zeigt auf dem Münzgrund den Veitsdom, nicht nur als ein Kennzeichen Prags und als Hinweis auf den Schauplatz in Kafkas "Prozess", sondern ebenso als Andeutung des historisch-kulturellen Hintergrunds der Lebensgeschichte von Kafka. In seiner Biographie sind auch die Spuren bürgerlich-jüdischer Emanzipation im späten 19. Jahrhundert ablesbar, dies vor dem Hintergrund einer katholisch geprägten, sich liberalisierenden habsburgischen Welt.
Die gut gestaltete Wertseite korrespondiert mit der Bildseite - senkrechte Aufteilung in zwei ungleiche Flächen. Außerdem ist die Ambivalenz der Wertseite bei der ungewöhnlichen, lebendigen Form des Adlers mit aufgenommen worden. Die Wertseite zeigt einen Adler, den Schriftzug "BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND", die zwölf Europa-Sterne, die Wertziffer mit der Euro-Bezeichnung sowie die Jahreszahl 2008 und das Münzzeichen "G" der Staatlichen Münzen Baden-Württemberg, Prägestätte Karlsruhe.
Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift:
"EIN VOGEL GING EINEN KÄFIG SUCHEN"
Dieser berühmte Satz Kafkas ist eine Anspielung auf die tschechische Bedeutung seines Namens (kavka = Dohle).
Die Euro-Gedenkmünze soll aus Sterlingsilber (925er Silber) bestehen. Ihr Gewicht wird 18 Gramm betragen.
Ich habe mich für das geringere Übel entschieden.
Eigentlich bin ich ein Fan von Heinz Hoyer, aber bei diesem Thema hätte ich mir ein Porträt gewünscht.
Nr. 4 gefällt mir überhaupt nicht. Die 90°-Drehung macht das ganze Münzbild sehr unstrukturiert und wild.
Bei Nr. 2 sticht einem gleich das Mißverhältnis der Proportionen des überdimensionalen Kopfes und des Oberkörpers ins Auge.
Also bleibt nur noch Platz 1 übrig.
Ohne die Drehungen wäre es Nr. 4 geworden.
Was mir an der 3 besonders gefällt ist die unglaublich schön auf wenigen mm herausgearbeitete Perspektive auf den einsamen Mann im Labyrinth.
Die Spinne am linken Bildrand wird bei einer derartig deutlichen "GPS"ganz schnell den Weg ins Zentrum finden
Ansonsten halte ich es mit @Rafael - genau das war Kafka.
2-Euro-Künstlerausgabe oder auch 2-Euro-Sonderausgabe (!!!) nennt sich dieses neue Machwerk:
Ich hoffe, dass nicht allzuviele Sammler darauf...
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Das Sammeln von Abziehbildchen war noch nie verwerflich. Hier ordne ich das ein.
Und jeder Fußballfan kann doch bitte selber entscheiden, ob er sich...