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10 Euro Münzen - Spiegelglanz vs. Polierte Platte
Verfasst: Sa 20.10.07 17:56
von kgkoop
Hallo zusammen,
in einer Diskussion um das Bay. Münzkontor, MDM und co. bin ich auf die Möglichkeit gestoßen, direkt bei der VfS zu bestellen.
Der User madagaskar schreibt in dem Thread
... DORT KOSTET JEDE 10 EURO GEDENKMÜNZE 10 EURO PLUS PORTO und EINE 10 EURO PP 15,00, KURSMÜNZSÄTZE PP 18,00 EUR oder ST 9,00 ...
Die Preise stimmen, aber es gibt eine 'Ungereimtheit'.
Es wird auf der gesamten Seite keine Qualität PP angeboten, sondern Spiegelglanz und diese ist (zumindest lt. Numispedia) eine Stufe unter PP.
Die o.a. Händler bieten aber durch die Bank PP an.
Bekomme ich also bei den Händlern die bessere Qualität, oder ist der Unterschied eigentlich keiner???
Verwirrte Grüße eines Neulings
Klaus
Verfasst: Sa 20.10.07 18:32
von GeneralMF
In Deutschland wird kein PP produziert, sondern nur Spiegelglanz. Wo die Unterschiede sind, kann ich mir nicht merken, ist aber relativ ähnlich. Sprich du bekommst bei beiden das gleiche.
Welche Bank aber bietet PP Münzen an?
Verfasst: Sa 20.10.07 19:10
von chrisild
Die deutschen Sammlermünzen werden in der Qualität Spiegelglanz (prooflike) hergestellt. Allerdings wird Spiegelglanz mitunter mit Stempelglanz verwechselt; daher sprechen manche, auch in Bezug auf deutsche Sammlermünzen, statt von "Spiegelglanz" lieber von "Polierte Platte". Auch wenn's nicht ganz richtig ist ...
Tschüs,
Christian
Verfasst: Sa 20.10.07 23:34
von wpmergel
PP und PL sind unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, daß beim Spiegelglanz die Ronden nicht handverlesen und nicht poliert werden. Die Stempel werden aber nach wenigen hundert (?) Prägevorgängen poliert. Außerdem wird die Geschwindigkeit heruntergefahren.
Verfasst: So 21.10.07 08:45
von kgkoop
Super,
vielen Dank für die Klärung!
@GeneralMF: Ich meinte 'durch die Bank' im Sinne von 'alle'
Aber es ist schon ein Hammer, wenn MDM und co. die Münzen mit einem Aufschlag von 100% weitergeben ... bischen viel Geld für ein Echtheitszertifikat und zwei Kilo Werbung ...
Nochmal vielen Dank - da werde ich wohl ab jetzt direkt beim Erzeuger bestellen
Viele Grüße aus Meenz
Klaus
Verfasst: So 21.10.07 20:04
von Gerhard Schön
Spiegelglanz und "PP" ist dasselbe. Um den bekannten Effekt zu erzielen, ist es nicht unbedingt notwendig, die "Platte" (Zain oder Ronden vor der Prägung) zu "polieren". Die Behandlung der Stempel ist bei Edelmetall völlig ausreichend. Ich denke mal, die Verkaufsstelle für Sammlermünzen verwendet den Begriff "Spiegelglanz", damit kleinste Prägeunzulänglichkeiten, wie sie bei einer Massenprägung von mehreren Hunderttausend Stück auftreten können, keinen Reklamationsgrund darstellen.
Verfasst: Mo 22.10.07 10:36
von Schwarzschaf
Gerhard Schön hat geschrieben:Spiegelglanz und "PP" ist dasselbe. Um den bekannten Effekt zu erzielen, ist es nicht unbedingt notwendig, die "Platte" (Zain oder Ronden vor der Prägung) zu "polieren". Die Behandlung der Stempel ist bei Edelmetall völlig ausreichend. Ich denke mal, die Verkaufsstelle für Sammlermünzen verwendet den Begriff "Spiegelglanz", damit kleinste Prägeunzulänglichkeiten, wie sie bei einer Massenprägung von mehreren Hunderttausend Stück auftreten können, keinen Reklamationsgrund darstellen.
Ich denke, ich muß widersprechen. Bitte vergleichen Sie eine österreichische PP mit einer deutschen Spiegelglanzmünze! Auch das österreichische Hauptmünzamt unterscheidet sehr wohl zwischen diesen beiden Prägemethoden!

Verfasst: Mo 22.10.07 10:42
von Schwarzschaf
Schwarzschaf hat geschrieben:Gerhard Schön hat geschrieben:Spiegelglanz und "PP" ist dasselbe. Um den bekannten Effekt zu erzielen, ist es nicht unbedingt notwendig, die "Platte" (Zain oder Ronden vor der Prägung) zu "polieren". Die Behandlung der Stempel ist bei Edelmetall völlig ausreichend. Ich denke mal, die Verkaufsstelle für Sammlermünzen verwendet den Begriff "Spiegelglanz", damit kleinste Prägeunzulänglichkeiten, wie sie bei einer Massenprägung von mehreren Hunderttausend Stück auftreten können, keinen Reklamationsgrund darstellen.
Ich denke, ich muß widersprechen. Bitte vergleichen Sie eine österreichische PP mit einer deutschen Spiegelglanzmünze! Auch das österreichische Hauptmünzamt unterscheidet sehr wohl zwischen diesen beiden Prägemethoden!

Nachtrag:
Zitat aus der Münze Österreich:
Polierte Platte (Proof-Qualität) Sonderausführung, durch welche man Münzen aus polierten Münzplättchen durch Prägung mit einem polierten Stempel herstellt. Sondergedenkmünzen der Münze Österreich werden vorwiegend in dieser Sonderausführung hergestellt.

Verfasst: Mo 22.10.07 13:39
von GeneralMF
Und was ist nach der Münze Österreich dann Spiegelglanz?
Verfasst: Mo 22.10.07 14:15
von chrisild
Etwas, das die Münze Österreich nicht herstellt.

In AT gibt es "Normalprägung", "Handgehoben" und "Polierte Platte".
http://www.numispedia.de/Pr%E4geart
Tschüs,
Christian
Verfasst: Mo 22.10.07 19:28
von Gerhard Schön
Schwarzschaf hat geschrieben:Ich denke, ich muß widersprechen. Bitte vergleichen Sie eine österreichische PP mit einer deutschen Spiegelglanzmünze! Auch das österreichische Hauptmünzamt unterscheidet sehr wohl zwischen diesen beiden Prägemethoden!
Weder das Österreichische Hauptmünzamt noch die Münze Österreich AG haben bei derselben Münze und demselben Jahrgang jemals zwischen "Spiegelglanz" und "Polierte Platte" unterschieden (würde ja auch keinen Sinn machen).
Die Münze Österreich verwendet neuerdings den Begriff "Proof (Polierte Platte)" bei den 50 Euro und 100 Euro Sondergedenkmünzen in Gold für genau das, was vorher "Stempelglanz (handgehoben)" hieß.
Die Bezeichnungen für Herstellungsarten (gerade in einem Nachschlagewerk für die ganze Welt) sollten aber unabhängig von den (immer wieder wechselnden) Modeerscheinungen in der Ronden/Stempelbehandlung und von den diversen Marketinginitiativen der einzelnen Prägeanstalten sein.