10 € 200. Geburtstag des Dichters Eduard Mörike
Verfasst: Mi 10.09.03 15:39
Heute wurden die endgültigen Entwürfe vorgestellt.
Die Ausgabe erfolgt im September 2004
Quelle: http://www.bbr.bund.de/index.html?/wett ... uenzen.htmAus Anlass des Jubiläums im Jahr 2004 ist die Prägung einer Sondermünze zu 10,- (zehn) Euro
200. Geburtstag des Dichters Eduard Mörike
beabsichtigt.
Zur Erlangung von Entwürfen für diese Sondermünze wurde ein einphasiger Einladungswettbewerb ausgeschrieben.
Die siebenköpfige Jury unter Vorsitz des Künstlers Prof. Ulrich Böhme empfiehlt den 1. Preis, den Entwurf des Münchener Künstlers Erich Ott, einstimmig zur Ausführung.
Randschrift: OHNE DAS SCHÖNE * WAS SOLL DER GEWINN
1. Preis Erich Ott
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Der Entwurf stellt Eduard Mörike in seiner späteren Lebenszeit dar; das fein psychologisierende Dreiviertelportrait ist der Gewohnheit der Zeit entsprechend in einen ovalen Rahmen gesetzt. Der Bildrahmen steht dadurch im Rahmen der Münze, ein Bild im Bild, Zeichen für die Distanz des gelebten Dichterlebens vom Werk, das seinerseits aus der betrachtenden Distanz lebt. Zugleich erzeugt das Oval eine fruchtbare formale Spannung zum Medaillenrund. Die klare, Schrift stellt den Bezug zur Gegenwart her.
Die Adlerseite hat die ovale Bildform des Portraits aufgenommen. Die hohe Ausgewogenheit der Bildkomposition, die Eleganz der Ausführung, die durch die klare Schriftgestaltung zum Ausdruck gebrachte Modernität überzeugten die Jury und brachten diesen Entwurf als gleichsam klassische Lösung auf den ersten Platz.
2. Preis Agatha Kill
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Der Künstler greift ein für diesen Zweck selten verwendetes Portrait Mörikes auf und setzt es in sensibler Weise plastisch um. Der ovale Rahmen des Originals wird beibehalten was der Bildseite eine wohltuende Spannung verleiht. Der Dichterberuf wird durch die Feder am unteren Rand auf dezente Art sinnfällig gemacht.
Die Gestaltung des Adlers auf der Wertseite wirkt trotz gewisser Schwächen der plastischen Ausführung originell.
Auf beiden Seiten überzeugt die Kombination von Schrift und Bildelementen.
3. Preis Friedrich Brenner
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Der Entwurf überzeugt durch seinen kühnen Zugriff auf das Thema: Mörikes bekanntestes Gedicht ("Frühling lässt sein blaues Band...") wird komplett zitiert und dabei als Textbild visualisiert. Die Schwingung der Schrift fügt sich gut in das Münzrund ein. Der Künstler verzichtet damit bewusst auf die Möglichkeit, durch die plastische Gestaltung des Künstlerportraits einen emotionalen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Bild- und Wertseite korrespondieren in ihren dynamischen Schwingungen hervorragend miteinander. Die Gestaltung des Bundesadlers als Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland erscheint der Jury jedoch als nicht unproblematisch.
4. Preis Carl Vezerfi-Clemm
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Das Motiv zeigt den lesenden Mörike im Halbprofil nach einer Fotografie des Jahres 1864. Dabei hat der Künstler das Bild komprimiert und den Dichter in eine überzeugende Pose gesetzt, die aber die Persönlichkeit Mörikes nicht voll trifft.
Die reliefplastische Darstellung des Adlers überzeugt auch in ihrer Beziehung zur Bildseite.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Entwurf um eine ausgewogene, wenn auch etwas konventionelle Komposition von hoher handwerklicher Qualität.
Die Ausgabe erfolgt im September 2004