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50 Pf. 1950, Revers "auf dem Kopf"

Verfasst: Do 28.02.08 12:07
von Tina333
Hallo,

ich habe seit langer Zeit ein 50 Pfennig-Stück, dessen Rückseite um 180° gedreht ist, die Frau steht also quasi auf dem Kopf.

Die Münze ist von 1950 mit Buchstabe G, Bundesrepublik Deutschland, also eigentlich ganz normal.
Der Zustand ist gewöhnlich, eine normale Umlaufmünze eben (Zustand "schön"?)

Ein Foto kann ich leider zur Zeit nicht liefern, die Drehung könnte man ja auch schlecht per Foto beweisen...
Mich interessiert aber, welchen Wert diese Münze aufgrund der verkehrten Prägung hat.

Vielen Dank im Voraus :)

Verfasst: Do 28.02.08 15:20
von Dietemann
Eine Foto wäre trotzdem interessant, insbesondere vom Rand. Bei der Karlsruher Münzstätte halte ich zwar viel für möglich, wahrscheinlicher aber ist eine nachträgliche Manipulation (beide Hälften auseinander gesägt und wieder zusammen gesetzt). Das könnte am am Foto oder am Durchmesser und Gewicht erkennen.

Gruß Dietemann

Verfasst: Do 28.02.08 22:15
von b2933
Die Stempeldrehung kann man fotografieren indem man die Münze vor einen Spiegel stellt - so sieht man beide Seiten gleichzeitig.

Verfasst: Do 28.02.08 22:49
von Tina333
Danke schonmal für die Antworten.
Es sieht nicht danach aus, als wäre es auseinandergesägt worden. Die Münze befand sich auch wer weiß wie lange in einem uralten Portemonnaie meiner Oma, das erst nach der Wohnungsauflösung auftauchte.

Ich werde mich bemühen, bei einer Freundin ein Foto einzustellen, bei meiner ollen Kiste hier habe ich leider nicht die technische Möglichkeit :wink:

Verfasst: Fr 29.02.08 11:47
von Dietemann
Tina333 hat geschrieben:Es sieht nicht danach aus, als wäre es auseinandergesägt worden. Die Münze befand sich auch wer weiß wie lange in einem uralten Portemonnaie meiner Oma, das erst nach der Wohnungsauflösung auftauchte.
Das muss nichts heißen, wir hatten hier schon alte 10 Pfennig-Stücke, die für Zaubereikunststücke hergestellt wurden und irgendwie in den Umlauf kamen.

Gruß Dietemann

Verfasst: Fr 29.02.08 12:02
von memyself
Ausschließen darf man natürlich grundsätzlich erst einmal nichts.

Andererseits gäbe es mit 100%er Wahrscheinlichkeit schon Literaturhinweise, sollte eine derartige sog. "französische Prägung" existieren.

Bei einer derartigen Variante gäbe es herstellungsbedingt keine Unikate sondern eine erkleckliche Anzahl von ebenso gearteten Stücken, die entsprechend in den vergangenen 50 Jahren ans Tageslicht befördert und als echt dokumentiert worden wären.

Insofern liegt wirklich der Verdacht auf der Hand, dass es sich um ein in irgendeiner Weise manipuliertes Objekt handelt.

Nichts gegen die Oma, aber es werden schon sehr häufig (und das nicht nur in diesem Forum) die abenteuerlichsten Fundanekdoten geschildert.

LG
MMS

Verfasst: Fr 29.02.08 12:44
von Tina333
Naja, sehen wir ja hoffentlich, wenn die Fotos gemacht wurden.
Wenn es klappt, stelle ich sie morgen ein.
Zudem würde ich die Münze gerne bei einem Fachhändler auch noch überprüfen lassen.

Habe aber schon öfter von Stempeldrehungen gehört, ich denke mal, ganz so außergewöhnlich wäre das nicht.
Aber mal schauen...

Verfasst: Fr 29.02.08 13:32
von memyself
Zudem würde ich die Münze gerne bei einem Fachhändler auch noch überprüfen lassen.
Das ist eine gute Idee.

So häufig sind "französische Drehungen" auf Deutschen Münzen nun auch wieder nicht. Die Endkontrollen sind bei uns doch schon recht zuverlässig.

LG
MMS

Verfasst: Sa 01.03.08 01:17
von Tina333
Puh, endlich ein paar Fotos... ich hoffe, sie sind aussagekräftig. Sorry für die teilweise etwas ungünstigen Lichtverhältnisse.
Vom Rand habe ich zwei Fotos geschossen, einmal mit und einmal ohne Blitz, weiß nicht, welches für euch besser zu beurteilen ist.

Zum Vergleich des Durchmessers warte ich noch auf ein Foto, auf dem ich ein 10 Cent-Stück direkt neben das 50 PF. - Stück gelegt habe, kommt hoffentlich gegen Nachmittag.

Verfasst: Sa 01.03.08 13:14
von Tina333
Und weiter:

Verfasst: Sa 01.03.08 14:47
von Tina333
Und hier nun der Vergleich zwischen einem 10 Cent-Stück und der 50 Pf.-Münze. Bin auf eure Antworten gespannt, ich hoffe, die Fotos helfen:

Verfasst: So 02.03.08 12:16
von Tina333
Hat irgendjemand eine Idee, Ansicht, Schätzung...?

Verfasst: So 02.03.08 14:23
von memyself
Ich will nicht unken, aber aus dem bauch heraus gefällt mir der Randstab nicht. Der sieht mir auf den Fotos von Vorder- und Rückseite arg unregelmäßig aus.

Was wiegt das Stück eigentlich (bitte genau - zur Not in der Apotheke wiegen lassen)? Es sollte exakt 3,5 Gramm wiegen.

LG
MMS

Verfasst: Mo 03.03.08 13:59
von Dietemann
Tolle Bilder, alle Achtung. Da muss man erst einmal sein Vergleichsmaterial sichten.

Gruß Dietemann

Verfasst: Mo 03.03.08 20:03
von navada
Hallo Tina333,

von 1950G sind viele Stempeldrehungen beschrieben. Sie gibt es in unterschiedlichsten Gradzahlen, auch Deine Münze mit 180°-Drehung (die auch "französische Prägung" genannt wird), kommt vor. Angaben über den Wert einer solchen Fehlprägung kann man nur schwer machen: es kommt eher darauf an, wieviel ein Sammler/Händler bereit ist dafür zu bezahlen. Stempeldrehungen auf ca. 180° sind aber immer begehrter als zum Beispiel solche als mit nur einer Leichten Drehung (z.B. 15° oder 340°).

Eine Manipulation dieser Münze, d.h. das absichtliche Aneinanderfügen zweier zuvor getrennter Häften ist natürlich möglich, aber nach meiner Einschätzung kann ich an Hand der Bilder darauf keinen Hinweis erkennen, zumal die Münze, wie Du auch selbst erwähnt hast, nur in der Prägestufe "schön" vorliegt und daher zahlreiche Umlaufsspuren aufweist. Durch die Abnutzung kann auch das Sollgewicht von 3,5g unterschritten sein: Untersuchungen zeigen z.B., dass 5% Gewichtseinbuße bei den Silber 1 Mark-Stücken aus dem Kaiserreich bei der Erhaltung sehr schön ganz normal sind. Dein Stück kann also durchaus echt sein und gleichzeitig nur 3,3g wiegen.

Im Zweifel würde ich das Stück einem Fachmann zur Prüfung vorlegen. Ein geübtes Auge kann an dem Stück leicht sehen, ob daran rumgewerkelt wurde oder ob wirklich eine Besonderheit vorliegt.

Grüße,
/nav