Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
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Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Kann mir jemand Quellen für Hintergrundinformationen zu den Pfennigen der Bayerischen Herzogtümern und Bistümern (Regensburg, Augsburg, Bayern München, Bayern Landshut) zwischen 1200 und 1400 geben. Ich habe einige Pfennige aus dieser Zeit und suche nach detailierten Informationen zu Münzstädten, Münzfuss, Silbergehalte, Qualität etc.
Zum Beispiel wuerde mich interessieren, welche Münzen in der Münchner Münze, welche sich am Ort des heutigen Marienplatz befand, geprägt wurden? Was waren die gängigen Silberghalte in Münzen die in Regensburg und München geprägt wurden. Welcher Münzfuss wurde verwendet, etc.
Vielen Dank!
Zum Beispiel wuerde mich interessieren, welche Münzen in der Münchner Münze, welche sich am Ort des heutigen Marienplatz befand, geprägt wurden? Was waren die gängigen Silberghalte in Münzen die in Regensburg und München geprägt wurden. Welcher Münzfuss wurde verwendet, etc.
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Grüß Dich,
da gibt es nur ein paar aktuelle Werke:
Emmerig, Der Regensburger Pfennig
Emmerig, Bayerns Münzgeschichte im 15. Jahrhundert, 2 Bände (Bayern-München, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Oberpfalz, Salzburg, Passau, Leuchtenberg-Hals, Oettingen)
Schon etwas älter, aber leider gibts dazu noch nichts neueres:
Steinhilber, Geld- und Münzgeschichte Augsburgs im Mittelalter, im Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte (JNG), Bd. 5/6, 1954/55
Dazu eine Ergänzung: Plaumann, Dünnpfennige, Brakteaten und Gemeinschaftspfennige des Augsburger Währungskreises. Ergänzung zu Steinhilber 1954/55, in Geldgeschichtlichen Nachrichten, Heft 272, März 2014
Steinhilber, Die Pfennige des Würzburger Schlages, JNG 10, 1959-60
Steinhilber, Die Pfennige des Regensburger Schlages, JNG 8, 1957
Die umfassendste Darstellung (Verträge, Münzfuss, usw.; sehr detailreich!) ist von Emmerig, Bayern 15. Jh. (s. o.) und für Regensburg ebenfalls Emmerig.
da gibt es nur ein paar aktuelle Werke:
Emmerig, Der Regensburger Pfennig
Emmerig, Bayerns Münzgeschichte im 15. Jahrhundert, 2 Bände (Bayern-München, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Oberpfalz, Salzburg, Passau, Leuchtenberg-Hals, Oettingen)
Schon etwas älter, aber leider gibts dazu noch nichts neueres:
Steinhilber, Geld- und Münzgeschichte Augsburgs im Mittelalter, im Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte (JNG), Bd. 5/6, 1954/55
Dazu eine Ergänzung: Plaumann, Dünnpfennige, Brakteaten und Gemeinschaftspfennige des Augsburger Währungskreises. Ergänzung zu Steinhilber 1954/55, in Geldgeschichtlichen Nachrichten, Heft 272, März 2014
Steinhilber, Die Pfennige des Würzburger Schlages, JNG 10, 1959-60
Steinhilber, Die Pfennige des Regensburger Schlages, JNG 8, 1957
Die umfassendste Darstellung (Verträge, Münzfuss, usw.; sehr detailreich!) ist von Emmerig, Bayern 15. Jh. (s. o.) und für Regensburg ebenfalls Emmerig.
Viele Grüße
QVINTVS
Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.
Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)
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QVINTVS
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Danke für die Informationen. Finden sich in den genannten Werken Informationen zu den Münzen welche in München geprägt wurden? Ich habe Folgendes in "Die Münzen und Medaillen der im Jahre 1156 gegründeten (seit 1255) Haupt- und Residenzstadt München" (was für ein langer Titel für ein Buch) von Josef Hauser (erschienen 1905) gefunden:
"Während die Regensburger Pfenninge im besten Rufe standen, wurde hier (München) abgenütztes Geld gekauft und bei Neuprägung durch viel Kupferzusatz schlechte Pfenninge geschaffen, so dass 1253 »150 Münchener Pfenninge" nicht mehr Wert hatten als „60 Regensburger. " 1295 wurde das, am heutigen Marienplatz angelegte Münzgebäude von den Bürgern zerstört, der Münzmeister Smichen erschlagen und das neue Münzgebäude in der Graggenau, gegenüber dem Hofbräuhause, erbaut."
Mehr Hintergrundinformationen gibt es da leider aber nicht und ich würde gerne mehr dazu erfahren.
"Während die Regensburger Pfenninge im besten Rufe standen, wurde hier (München) abgenütztes Geld gekauft und bei Neuprägung durch viel Kupferzusatz schlechte Pfenninge geschaffen, so dass 1253 »150 Münchener Pfenninge" nicht mehr Wert hatten als „60 Regensburger. " 1295 wurde das, am heutigen Marienplatz angelegte Münzgebäude von den Bürgern zerstört, der Münzmeister Smichen erschlagen und das neue Münzgebäude in der Graggenau, gegenüber dem Hofbräuhause, erbaut."
Mehr Hintergrundinformationen gibt es da leider aber nicht und ich würde gerne mehr dazu erfahren.
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Aus dieser Zeit gibt nur wenig Pfennige, die sich sehr sicher München zuordnen lassen! Deshalb ist es spekulativ, um welche Münzen es sich handeln könnte. Aktuelle Literatur gibt es dazu meines Wissens nicht. In Emmerig, Regensburg sind alle bayerischen Pfennige enthalten, sowohl möglicherweise München, als auch Freising. Die Freisinger Münzen wurden in den 1970er Jahren (?) in den Bayerischen Münzkatalogen (oder so ähnlich?) behandelt. Die Regensburger waren auch noch im 15. Jh. die Leitwährung und hatten den stabilsten Silbergehalt. Während in Bayern-München und den anderen Teilherzogtümern die Silbergehalte deutlich einbrachen (siehe Emmerig, 15. Jahrhundert).
Viele Grüße
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Heißt das, dass die Münzen die in München vor 1300 geprägt wurden, optisch denen von Regensburg gleich sind (d.h. Nutzung identischer Prägestempel), es sich dabei aber Legierungen mit geringeren Silbergehalt handelt?
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Nein, das heißt es nicht. Es steht halt leider nicht "München" drauf! Die Regensburger Münze war zu dieser Zeit die Leitmünzstätte für Eichstätt, Freising, München, ... Das Aussehen der Eichstätter, Freisinger und Münchner Münzen ist sehr ähnlich. Ohne Namen, wie hier, CRBINIANVS
https://www.acsearch.info/search.html?id=5482799
kann man nicht sicher sagen, wohin die Münze gehört.
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Viele Grüße
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Ich bin sehr am "Emmerig, Der Regensburger Pfennig" interessiert. Ich habe die letzten Tage das Internet rauf und runter durchforstet. Ich kann nichts dazu finden. Keine Printausgabe zum Bestellen, noch irgendeine PDF version (noch nicht mal zum Kauf). Hat irgend jemand eine Idee, wo ich an eine Ausgabe rankommen koennte?QVINTVS hat geschrieben: ↑Fr 15.11.19 18:03Grüß Dich,
da gibt es nur ein paar aktuelle Werke:
Emmerig, Der Regensburger Pfennig
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Steinhilber, Geld- und Münzgeschichte Augsburgs im Mittelalter, im Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte (JNG), Bd. 5/6, 1954/55
Dazu eine Ergänzung: Plaumann, Dünnpfennige, Brakteaten und Gemeinschaftspfennige des Augsburger Währungskreises. Ergänzung zu Steinhilber 1954/55, in Geldgeschichtlichen Nachrichten, Heft 272, März 2014
Steinhilber, Die Pfennige des Würzburger Schlages, JNG 10, 1959-60
Steinhilber, Die Pfennige des Regensburger Schlages, JNG 8, 1957
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Berliner Numismatische Forschungen - Neue Folge
Band 3
Emmerig, Hubert
Der Regensburger Pfennig
Die Münzprägung in Regensburg vom 12. Jahrhundert bis 1409 1993. 336 Seiten mit 6 Karten und 28 Tafeln
€ 99,– (D)
978-3-7861-1703-2
Gebr. Mann Verlag, Berlin
Im Gesamtverzeichnis ist es zu finden. Ich habe mir diesen Band damals auch direkt beim Verlag bestellt.
Band 3
Emmerig, Hubert
Der Regensburger Pfennig
Die Münzprägung in Regensburg vom 12. Jahrhundert bis 1409 1993. 336 Seiten mit 6 Karten und 28 Tafeln
€ 99,– (D)
978-3-7861-1703-2
Gebr. Mann Verlag, Berlin
Im Gesamtverzeichnis ist es zu finden. Ich habe mir diesen Band damals auch direkt beim Verlag bestellt.
Viele Grüße
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Re: Hintergrundinformationen zu bayerischen Pfennigen ca 1200 - 1400
Seite 23, unten links im Gesamtverseichnis.
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