ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
- Albert von Pietengau
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Hier noch ein bisschen, um sich so einen groben Überblick zu verschaffen:
http://www.alaskacoinexchange.com/Accen ... Accent.htm
http://qarakhanid.wordpress.com
Bleibt nur zu hoffen, dass die Autoren keine Kinder mit Malstiften, sondern wirklich "Kundige" sind.
http://www.alaskacoinexchange.com/Accen ... Accent.htm
http://qarakhanid.wordpress.com
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DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Die Frage liegt schon etwas zurück, aber ich habe jetzt dazu einen Artikel gefunden, der dieses Thema recht ausführlich beleuchtet: Stefan Heidemann, Coins as work of art in "Oriental splendor, Islamic Art from German Private Collections". Nachzulesen hier ...ischbierra hat geschrieben: Eine Frage am Rande: Weißt Du, warum in diesen Jahrzehnten um 1200 einige islamische Dynastien (Urtukiden, Ayyubiden, Zengiden, Rum-Seldschuken) vom bildlosen Gepräge abrückten?
http://www.aai.uni-hamburg.de/voror/Per ... rt_OCR.pdf
... und dort besonders die Seite 35.
Gruß klaupo
- ischbierra
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Vielen Dank, Klaupo, ich werde mich mal damit beschäftigen.
Gruß ischbierra
Gruß ischbierra
- Albert von Pietengau
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Hallo!
Hier http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p429045 wird der Sonne/Löwe-Typ von Kay Khusrau II. detailliert beschrieben.
Dasselbe soll nun mit dem bereits vorgestellten bilingualen Tram von Hetoum I./Kay Khusrau II. erfolgen.
Anschließend die drei Brüder (Dirhem und Dinar): http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p426165
Der Tram:
Die armenische Seite ist rel. einfach zu entziffern:
ՀԵԹՈՒՄ ԹԱԳԱՒՈՐ ՀԱՅՈՑ
HETOWM TAGAWOR HAYOTz
Hetoum König der Armenier
In diesem Fall kommt eine ՈՐ-Ligatur zur Anwendung. Es gibt aber bilinguale Trams, wo dies nicht so ist.
Und nun zur arabischen Seite:
Wie bereits gesagt, sehen sich die Sieben سبع (seb') und die Neun تسع (tis') sehr ähnlich, wodurch es häufig zu Verwechslungen kommt.
Einige Buchstaben dieser Münze weisen Punkte zur Unterscheidung voneinander auf, die meisten jedoch nicht. Gewisse Zeichen scheinen wohl reine Zierde zu sein.
ضرب بسيس سئة سبع و (Zuriba bi-Sis sanat seb' wa) Geprägt in Sis Jahr Sieben und (Beginn der Randlegende)
السلطاب الاعظم (äs-sultan äl-a'zam) Der erhabene Sultan
غياث الدنيا والدين (ghiyath äd-dunya wa äd-din) Beschützer der Welt und des Glaubens
كيخسر و بن كيقباد (Kai Chusru bin Kai Qubad) Kay Kusrau Sohn von Kay Qubad
links (von oben nach unten):
ثلاثين (thelathin) dreißig
rechts (von unten nach oben):
و ستمائة (wa sitt mi'at) und sechshundert
Die drei Brüder:
In diesem Fall beschränke ich mich der Übersichtlichkeit halber auf die Jahreszahlangabe. Der auffälligste Unterschied liegt im Numeral Acht, das eine Divani-Abkürzung darstellt und mehr nach einem lat. N aussieht als nach der Buchstabenkombination th m (a) n bzw. ثمان od. ثمن: während es beim Dirhem (eine Zeile höher) am linken Rand zu erkennen ist, erscheint es beim Dinar erst in der nächsten Zeile (rechts unten).
Über die Divani-Kürzel für "theman" sind am Dinar die drei Punkte für das "th" gesetzt. Über dem "t"(eigentlich "tt") von "sitt mi'at" sowie über dem "q" von "qunya(t)" befinden sich (die in der Naqsh-Schrift obligatorischen) zwei Punkte.
Beide Stücke weisen folgende Angabe auf: ضرب ب قونية في سنة ثمان ارنعين (zuriba bi qunya(t) fi sanat theman arba'in sitt mi'at). Auf Deutsch: Geprägt in Konya im Jahr Acht Vierzig Sechshundert.
Aus Platzgründen sind die einzelnen Numerale nicht mit dem üblichen و (wa = und) verbunden!
Hier http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p429045 wird der Sonne/Löwe-Typ von Kay Khusrau II. detailliert beschrieben.
Dasselbe soll nun mit dem bereits vorgestellten bilingualen Tram von Hetoum I./Kay Khusrau II. erfolgen.
Anschließend die drei Brüder (Dirhem und Dinar): http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p426165
Der Tram:
Die armenische Seite ist rel. einfach zu entziffern:
ՀԵԹՈՒՄ ԹԱԳԱՒՈՐ ՀԱՅՈՑ
HETOWM TAGAWOR HAYOTz
Hetoum König der Armenier
In diesem Fall kommt eine ՈՐ-Ligatur zur Anwendung. Es gibt aber bilinguale Trams, wo dies nicht so ist.
Und nun zur arabischen Seite:
Wie bereits gesagt, sehen sich die Sieben سبع (seb') und die Neun تسع (tis') sehr ähnlich, wodurch es häufig zu Verwechslungen kommt.
Einige Buchstaben dieser Münze weisen Punkte zur Unterscheidung voneinander auf, die meisten jedoch nicht. Gewisse Zeichen scheinen wohl reine Zierde zu sein.
ضرب بسيس سئة سبع و (Zuriba bi-Sis sanat seb' wa) Geprägt in Sis Jahr Sieben und (Beginn der Randlegende)
السلطاب الاعظم (äs-sultan äl-a'zam) Der erhabene Sultan
غياث الدنيا والدين (ghiyath äd-dunya wa äd-din) Beschützer der Welt und des Glaubens
كيخسر و بن كيقباد (Kai Chusru bin Kai Qubad) Kay Kusrau Sohn von Kay Qubad
links (von oben nach unten):
ثلاثين (thelathin) dreißig
rechts (von unten nach oben):
و ستمائة (wa sitt mi'at) und sechshundert
Die drei Brüder:
In diesem Fall beschränke ich mich der Übersichtlichkeit halber auf die Jahreszahlangabe. Der auffälligste Unterschied liegt im Numeral Acht, das eine Divani-Abkürzung darstellt und mehr nach einem lat. N aussieht als nach der Buchstabenkombination th m (a) n bzw. ثمان od. ثمن: während es beim Dirhem (eine Zeile höher) am linken Rand zu erkennen ist, erscheint es beim Dinar erst in der nächsten Zeile (rechts unten).
Über die Divani-Kürzel für "theman" sind am Dinar die drei Punkte für das "th" gesetzt. Über dem "t"(eigentlich "tt") von "sitt mi'at" sowie über dem "q" von "qunya(t)" befinden sich (die in der Naqsh-Schrift obligatorischen) zwei Punkte.
Beide Stücke weisen folgende Angabe auf: ضرب ب قونية في سنة ثمان ارنعين (zuriba bi qunya(t) fi sanat theman arba'in sitt mi'at). Auf Deutsch: Geprägt in Konya im Jahr Acht Vierzig Sechshundert.
Aus Platzgründen sind die einzelnen Numerale nicht mit dem üblichen و (wa = und) verbunden!
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Do 28.08.14 10:03, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
AYYUBIDEN
http://de.wikipedia.org/wiki/Ayyubiden
In diesem Artikel ist im Prinzip alles aufgeführt, was von Belang ist. Zu den jeweiligen Münzen gibt es sicher noch einiges anzumerken.
Und los geht's - selbstverständlich mit Saladin (صلاح الدين يوسف بن أيّوب الدوينيّ Salah ad-Din Yusuf ibn Ayyub ad-Dawīnī).
http://de.wikipedia.org/wiki/Saladin
Das auffallend schöne Stück erwies sich (vor wenigen Minuten) als silberbeschichtete zementartige Masse mit hohem Gewicht. Der Rand sieht jedoch einwandfrei aus! Natürlich ibäh! Erstanden am 13. Okt. 2013 um schlappe 25 Euro, allerdings von einem seriösen Händler, der die Fälschung auf den ersten Blick wohl auch nicht erkannt hatte. Erst als ich das Ding "zum Bügeln" etwas gröber angefasst habe, ist ein Stückchen abgebrochen. Dann habe ich mit der Schere(!) die Kanten gerundet. Und nein, ich leide nicht an Triskaidekaphobie! Zu einer näheren Beschreibung habe ich aber jetzt (d. h. heute) keine Lust mehr.
Mit grantigen Grüßen
AvP
http://de.wikipedia.org/wiki/Ayyubiden
In diesem Artikel ist im Prinzip alles aufgeführt, was von Belang ist. Zu den jeweiligen Münzen gibt es sicher noch einiges anzumerken.
Und los geht's - selbstverständlich mit Saladin (صلاح الدين يوسف بن أيّوب الدوينيّ Salah ad-Din Yusuf ibn Ayyub ad-Dawīnī).
http://de.wikipedia.org/wiki/Saladin
Das auffallend schöne Stück erwies sich (vor wenigen Minuten) als silberbeschichtete zementartige Masse mit hohem Gewicht. Der Rand sieht jedoch einwandfrei aus! Natürlich ibäh! Erstanden am 13. Okt. 2013 um schlappe 25 Euro, allerdings von einem seriösen Händler, der die Fälschung auf den ersten Blick wohl auch nicht erkannt hatte. Erst als ich das Ding "zum Bügeln" etwas gröber angefasst habe, ist ein Stückchen abgebrochen. Dann habe ich mit der Schere(!) die Kanten gerundet. Und nein, ich leide nicht an Triskaidekaphobie! Zu einer näheren Beschreibung habe ich aber jetzt (d. h. heute) keine Lust mehr.
Mit grantigen Grüßen
AvP
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Di 26.08.14 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Und so sieht das gefälschte(?) Stück jetzt aus. Ich hatte es schon einmal geschafft, einen garantiert echten, reichlich dünnen Pfennig (aber keinen Dünnpfennig ) von Friedrich II. in der Mitte zu zerbrechen. Ja, Asche auf mein Haupt! Auch hier war die Bruchstelle weißlich: das Silber wirkte wie mineralisiert.
Zumindest die Oberfläche ist beim "Saladin" aus Silber: gibt die typischen Sulfid-Reaktionen (blassrosa/orange/blau/schwarz). Wie man sehen kann, ist sie nun deutlich dunkler. Auch eine Gasflamme hat das mehr als zweifelhafte Stück vertragen. Hat aber etwas seltsam gerochen...
Egal ob echt oder unecht - Beschreibung (Lesehilfe) folgt.
Gute Nacht
Zumindest die Oberfläche ist beim "Saladin" aus Silber: gibt die typischen Sulfid-Reaktionen (blassrosa/orange/blau/schwarz). Wie man sehen kann, ist sie nun deutlich dunkler. Auch eine Gasflamme hat das mehr als zweifelhafte Stück vertragen. Hat aber etwas seltsam gerochen...
Egal ob echt oder unecht - Beschreibung (Lesehilfe) folgt.
Gute Nacht
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Sa 30.08.14 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Trotz des weichen Materials - eine ganz schön harte Nuss! Die Schrift ist noch deutlich vom Kufischen geprägt. Mit dem Datum ist es leider Essig.
Der Inhalt der Quadrate:
Die "Kalif-Seite":
الامام النا (al-imam an-na) Der Imam der Ver-
صر لدين الله (sir li-din allah) teidiger des Glaubens
امير املؤمنين (amir al-mu'minin) Führer der Gläubigen
Die Randlegenden in den jeweiligen Segmenten lauten:
لا اله إلا
الله وحده
محمد رسو
ل الله
La illah(e) illa / Allah wahdahu / Mohammed rasu / l Allah.
(Es gibt keinen Gott außer Allah und Er ist allein, Mohammed ist der Prophet von Allah)
Die "Herrscher-Seite":
صر
الملك النا (al-malik an-nasir) Der König der Verteidiger
صلاح الد (salah ad-du) Ehre der We
نيا و الدين (nya wa ad-din) lt und des Glaubens
Das obere Segment der Randlegende soll Reste der alten Bismillah enthalten.
"Geprägt in Damaskus" steht dann links,
und unten steht "Jahr ?", das rechts, wo von der Münze nicht viel übrig ist, endet.
Der Inhalt der Quadrate:
Die "Kalif-Seite":
الامام النا (al-imam an-na) Der Imam der Ver-
صر لدين الله (sir li-din allah) teidiger des Glaubens
امير املؤمنين (amir al-mu'minin) Führer der Gläubigen
Die Randlegenden in den jeweiligen Segmenten lauten:
لا اله إلا
الله وحده
محمد رسو
ل الله
La illah(e) illa / Allah wahdahu / Mohammed rasu / l Allah.
(Es gibt keinen Gott außer Allah und Er ist allein, Mohammed ist der Prophet von Allah)
Die "Herrscher-Seite":
صر
الملك النا (al-malik an-nasir) Der König der Verteidiger
صلاح الد (salah ad-du) Ehre der We
نيا و الدين (nya wa ad-din) lt und des Glaubens
Das obere Segment der Randlegende soll Reste der alten Bismillah enthalten.
"Geprägt in Damaskus" steht dann links,
und unten steht "Jahr ?", das rechts, wo von der Münze nicht viel übrig ist, endet.
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am So 17.03.19 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Und nun noch die besagte Aleppo-Prägung von 581 AH. http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 15#p429055
Da die Randlegenden in Kufisch sind, ist das Lesen nicht so einfach. Mithilfe des Ausschlussverfahrens kam ich letzten Endes auch auf 581. Nicht nur bei der "Achzig" fehlt etwas, sondern erst recht bei der "Fünfhundert". Hier hat man offensichtlich sehr viel Platz gespart: man könnte fast schon meinen, dass die "Fünf" mit einem fetten Punkt (neuzeitliche Schreibweise für 5) geschrieben wurde...
Für die Inschriften innerhalb der Sterne habe ich keine Lust mehr. Auch ohne brummt mir jetzt der Schädel. Vielleicht später.
Bis auf Weiteres
AvP
Da die Randlegenden in Kufisch sind, ist das Lesen nicht so einfach. Mithilfe des Ausschlussverfahrens kam ich letzten Endes auch auf 581. Nicht nur bei der "Achzig" fehlt etwas, sondern erst recht bei der "Fünfhundert". Hier hat man offensichtlich sehr viel Platz gespart: man könnte fast schon meinen, dass die "Fünf" mit einem fetten Punkt (neuzeitliche Schreibweise für 5) geschrieben wurde...
Für die Inschriften innerhalb der Sterne habe ich keine Lust mehr. Auch ohne brummt mir jetzt der Schädel. Vielleicht später.
Bis auf Weiteres
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Hallo Albert von Pietengau
Ich habe heute eine Handvoll Münzen erhalten, die noch absolut ungereinigt sind ( bis auf abgebröckelten Sand).
Dein Saladin ist vollkommen in Ordnung.
Bei mir sind die Ränder auch so spröde, teilweise noch schlimmer an den Stellen, wo ein kleines Stück fehlt und die Münze schon offen ist. Siehe Bilder:
Ich habe heute eine Handvoll Münzen erhalten, die noch absolut ungereinigt sind ( bis auf abgebröckelten Sand).
Dein Saladin ist vollkommen in Ordnung.
Bei mir sind die Ränder auch so spröde, teilweise noch schlimmer an den Stellen, wo ein kleines Stück fehlt und die Münze schon offen ist. Siehe Bilder:
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Danke für die Bilder!
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
ischbierra hat geschrieben: ...und zeige einen Dirhem Kay Kawus III. aus Konya, 677. Leider bin ich auch des Arabischen nicht mächtig und vertraue oft den Händlerangaben oder suche mühsam bei zeno.
Zu meinem Glück würde mir noch fehlen, wenn die Kundigen unter Euch mal an Hand von Beispielen die Areale auf den Münzen bezeichnen könnten, auf denen man Herrschernamen , Daten und Münzstätte findet - dann hätte man wenigstens einen Anhaltspunkt. Wenn man weiß, wonach man suchen muß ist es eben einfacher. Ich habe mich kürzlich mit den judäischen Hasmonäermünzen befaßt, deren aramäische Inschriften alle gleich kryptisch aussehen; jetzt kann ich sie wenigstens unterscheiden.
Hallo ischbierra,
wie ich schon geschrieben habe, kann man hierzu leider keine "Patentantwort" liefern: selbst bei einem ganz bestimmten Jahrgang einer ganz bestimmten Münzstätte, können die Datumsangaben in unterschiedlichen Randbereichen zu finden sein.
Und nun zu der von Dir gezeigten Münze:
Offensichtlich handelt es sich hierbei um einen Schreibfehler: Kay Kawus III. kommt ja gar nicht mehr vor.
"Kay Khusraw bin Quilidsch Arslan" steht auch auf dem schwer leserlichen Stück.
Das Datum ist m. E. nicht mehr eindeutig zu entziffern. Es befindet sich auf der "äl-mulk ul-illah"-Seite (Av) in der Umschrift. Oben kann man sehr gut "Medina(t)" lesen. Dann folgt links nicht "Konya", sondern eher "Kayseri". Tja und dann...
Mir ist natürlich klar, dass Vollblutnumismatiker wie Du und Klaupo, die sich nicht nur auf ein oder zwei Gebiete beschränken -ich wage mich aus meinem Mittelalter erst gar nicht heraus -, nicht immer ins Detail gehen und nicht immer alles wissen können. Ihr wollt bloß nicht Arabisch lernen.
Ich bewundere Euch allerdings für Eure umfangreichen Fachkenntnisse, von denen ich weit entfernt bin, und natürlich auch für die Akkuratesse, mit der Ihr Euer Hobby betreibt.
LG
AvP
PS:
Dürfte ich Dich darum bitten, auch hier die Korrektur von Kay Khusr.II.;643h auf Kay Kawus II.; 646h vorzunehmen. Auch ich habe von meinen Münzen bereits das eine oder andere Stück (hinsichtl. des Datums) korrigiert, bei denen ich allzu leichtfertig die Händlerangaben übernommen habe.
Ach ja:
Erzähl das bitte dem Locnar. Vielleicht fällt ihm dann wieder ein, dass er möglicherweise noch vorm Wintereinbruch "das Feld bestellen" wollte.ischbierra hat geschrieben: Übrigens, die Seldschuken waren nicht die einzigen islamischen Herrscher zur Kreuzfahrerzeit. Es gibt also noch Erweiterungsmöglichkeiten.
Und zu guter Letzt noch eine Frage, die eigentlich ins "KR Kleinarmenien" gehören würde, obwohl dieses zu der Zeit, auf die sich meine Frage bezieht, noch gar nicht existiert hat:
Dieses Stück https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=931&lot=488 wird fast überall Roupen I. zugeschrieben. Bedoukian bezeifelt dies und ordnet es mit Bed. 1 Gosdantin I. zu (ist sich aber auch nicht wirklich sicher).
Was mich interessieren würde, ist die Schrift. Die armenischen Schriftzeichen, so wie wir sie kennen (?), wurden doch bereits im 5. Jh. AD eingeführt. Diese Art von Schrift hat m. E. nur entfernt etwas mit den armenischen Schriftzeichen zu tun. So kantig, wie sie ist, erinnert sie mich eher an Runen...
Die Inschrift soll folgendes bedeuten: http://mehmeteti.150m.com/armenians/aq220.htm
Die gedruckten Buchstaben weichen von den üblichen armenischen Buchstaben insofern ab, als es Kleinbuchstaben sind. Mit der Inschrift auf den Münzen kann ich jedoch keine Übereinstimmung feststellen: es sind nämlich deutlich mehr als 6 Buchstaben! Bedoukian (Ausgabe von 1979) liest "Diener von Gott" und "Diener von E..." Wie man auf "Raiben" kommt, bleibt mir schleierhaft.
Kann mir hierzu jemand mehr sagen bzw. eine Lesehilfe geben?
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Fortsetzung Ayyubiden:
"Mit dem Niedergang der Fatimiden in Ägypten begannen verstärkte Angriffe der Kreuzfahrer des Königreichs Jerusalem. Gegen diese riefen die Fatimiden die Zengiden zur Hilfe, die Syrien beherrschten. Diese entsandten Truppen unter Schirkuh nach Ägypten, der sich zum Wesir ernennen ließ. Nach seinem Tod wurde sein Neffe Saladin 1169 Wesir. Er beseitigte 1171 die Dynastie der ismailitischen Fatimiden-Kalifen und begründete die kurdischstämmige Dynastie der Ayyubiden.
Unter Saladin (1171–1193) wurde Ägypten reorganisiert und die Wirtschaft durch die Förderung von Landwirtschaft und Handel weiter gestärkt, um die Kreuzfahrer aus Jerusalem und Palästina vertreiben zu können. Bis 1181 wurde die Herrschaft über Syrien, Obermesopotamien, den Jemen und Nubien ausgedehnt, sodass Saladin den Großteil der arabischen Kernländer regierte. Nach Festigung der Herrschaft besiegte er die Kreuzfahrer am 4. Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin nahe Tiberias entscheidend und eroberte Jerusalem. Im nun folgenden Dritten Kreuzzug konnten die Kreuzfahrer zwar einige Küstenstädte (darunter Akkon) zurückerobern, doch die Wiedereinnahme Jerusalems gelang ihnen zunächst nicht." [Wikipedia]
Hauptlinie (Sultane von Ägypten):
1171–1193 an-Nasir Yusuf (Saladin)
1193–1198 al-Aziz Uthman Sohn des Vorgängers
1198–1200 al-Mansur Muhammad I. Sohn des Vorgängers
1200–1218 al-Adil Abu Bakr I. (Saphadin) Bruder von Saladin
1218–1238 al-Kamil Muhammad I. Sohn des Vorgängers
1238–1240 al-Adil Abu Bakr II. Sohn des Vorgängers
1240–1249 as-Salih Ayyub Halbbruder des Vorgängers
1250 al-Mu'azzam Turan Schah Sohn des Vorgängers
1250 Schadschar ad-Durr Lieblingsfrau von as-Salih Ayyub
1250–1254 al-Aschraf Musa Urenkel von al-Kamil Muhammad I.
[Wikipedia]
"Mit dem Niedergang der Fatimiden in Ägypten begannen verstärkte Angriffe der Kreuzfahrer des Königreichs Jerusalem. Gegen diese riefen die Fatimiden die Zengiden zur Hilfe, die Syrien beherrschten. Diese entsandten Truppen unter Schirkuh nach Ägypten, der sich zum Wesir ernennen ließ. Nach seinem Tod wurde sein Neffe Saladin 1169 Wesir. Er beseitigte 1171 die Dynastie der ismailitischen Fatimiden-Kalifen und begründete die kurdischstämmige Dynastie der Ayyubiden.
Unter Saladin (1171–1193) wurde Ägypten reorganisiert und die Wirtschaft durch die Förderung von Landwirtschaft und Handel weiter gestärkt, um die Kreuzfahrer aus Jerusalem und Palästina vertreiben zu können. Bis 1181 wurde die Herrschaft über Syrien, Obermesopotamien, den Jemen und Nubien ausgedehnt, sodass Saladin den Großteil der arabischen Kernländer regierte. Nach Festigung der Herrschaft besiegte er die Kreuzfahrer am 4. Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin nahe Tiberias entscheidend und eroberte Jerusalem. Im nun folgenden Dritten Kreuzzug konnten die Kreuzfahrer zwar einige Küstenstädte (darunter Akkon) zurückerobern, doch die Wiedereinnahme Jerusalems gelang ihnen zunächst nicht." [Wikipedia]
Hauptlinie (Sultane von Ägypten):
1171–1193 an-Nasir Yusuf (Saladin)
1193–1198 al-Aziz Uthman Sohn des Vorgängers
1198–1200 al-Mansur Muhammad I. Sohn des Vorgängers
1200–1218 al-Adil Abu Bakr I. (Saphadin) Bruder von Saladin
1218–1238 al-Kamil Muhammad I. Sohn des Vorgängers
1238–1240 al-Adil Abu Bakr II. Sohn des Vorgängers
1240–1249 as-Salih Ayyub Halbbruder des Vorgängers
1250 al-Mu'azzam Turan Schah Sohn des Vorgängers
1250 Schadschar ad-Durr Lieblingsfrau von as-Salih Ayyub
1250–1254 al-Aschraf Musa Urenkel von al-Kamil Muhammad I.
[Wikipedia]
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am So 17.03.19 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Ein Dirham von Saladin wurde ja bereits vorgestellt. Weitere (sollen) folgen, wobei ich wegen meiner eher bescheidenen Ayyubiden-Bestände auf Mithilfe angewiesen bin.
Die Show ist eröffnet.
Die Show ist eröffnet.
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Dann fange ich mal mit meinem Saladin an: Dirhem, 2,72 gr.,Damaskus, Jahr ?
- Albert von Pietengau
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Re: ISLAMISCHE MÜNZEN zur Zeit der Kreuzfahrer
Danke für Deinen Beitrag, lieber ischbierra!
Meine beiden Dirhams (Damaskus und Aleppo) wurden ja bereits gezeigt.
Nachtrag:
Damaskus: 2,15g, 18mm, 580 AH (In diesem Fall themanin (80) mit Alif)
Aleppo: 2,91g, 20mm
Bei Deinem Damaszener ist leider nur "Duriba bi-Dimashq" zu sehen. Das Jahr fehlt. Sollte es Dir wichtig sein,
kann evt. Newcoins mit seiner vorbildlichen Ayyubiden-Datenbank (Zeno) Abhilfe schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass er ein stempelgleiches Stück mit Datum findet.
LG
AvP
Ein Dinar aus Kairo (al-Qahira), 582 AH, 5,0g
Inschrift im innersten Kreis:
al-Imam
Ahmed
Yusuf
bin Ayyub
Bei diesem Dinar ist die Prägeformel auf der Kalifen-Seite (al-Imam):
بسم الله الرحمن الرحيم ضرب هذا الدينار بالقاهرة سنة اثنين وثمانين و خمسمئة
bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi duriba hadha al-dinar bi-al-qahira(t) sana(t) ishnatayn wa themanin wa khamsmi'at
Im Namen Gottes, dem Barmherzigen, dem Gnädigen, geprägt dieser Dinar in al-Qahira Jahr zwei und achzig und fünfhundert
Meine beiden Dirhams (Damaskus und Aleppo) wurden ja bereits gezeigt.
Nachtrag:
Damaskus: 2,15g, 18mm, 580 AH (In diesem Fall themanin (80) mit Alif)
Aleppo: 2,91g, 20mm
Bei Deinem Damaszener ist leider nur "Duriba bi-Dimashq" zu sehen. Das Jahr fehlt. Sollte es Dir wichtig sein,
kann evt. Newcoins mit seiner vorbildlichen Ayyubiden-Datenbank (Zeno) Abhilfe schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass er ein stempelgleiches Stück mit Datum findet.
LG
AvP
Ein Dinar aus Kairo (al-Qahira), 582 AH, 5,0g
Inschrift im innersten Kreis:
al-Imam
Ahmed
Yusuf
bin Ayyub
Bei diesem Dinar ist die Prägeformel auf der Kalifen-Seite (al-Imam):
بسم الله الرحمن الرحيم ضرب هذا الدينار بالقاهرة سنة اثنين وثمانين و خمسمئة
bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi duriba hadha al-dinar bi-al-qahira(t) sana(t) ishnatayn wa themanin wa khamsmi'at
Im Namen Gottes, dem Barmherzigen, dem Gnädigen, geprägt dieser Dinar in al-Qahira Jahr zwei und achzig und fünfhundert
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