Der Medailleur Arnold Hartig
Moderator: Lutz12
- B555andi
- Beiträge: 375
- Registriert: Fr 04.06.04 10:12
- Hat sich bedankt: 212 Mal
- Danksagung erhalten: 185 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Hallo Zusammen,
ich möchte mich heute kurz melden; in den letzen beiden Monaten war es mir aus persönlichen Gründen leider nicht möglich, diesen Thread weiter zu befüllen. Ich werde mich jedoch alsbald wieder an die Arbeit machen. Wir steigen ins Jahr 1914 mit dem Beginn des 1. Weltkrieges ein. Für diese Zeit bedarf es dann eines längeren Vorwortes.
ich möchte mich heute kurz melden; in den letzen beiden Monaten war es mir aus persönlichen Gründen leider nicht möglich, diesen Thread weiter zu befüllen. Ich werde mich jedoch alsbald wieder an die Arbeit machen. Wir steigen ins Jahr 1914 mit dem Beginn des 1. Weltkrieges ein. Für diese Zeit bedarf es dann eines längeren Vorwortes.
Viele Grüße
Andreas
Andreas
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Mi 09.07.25 11:56
- Hat sich bedankt: 3 Mal
- Danksagung erhalten: 3 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Guten Tag,
ein wunderbarer Thread, vielen Dank.
in meinem Besitz befindet sich eine Medaille von Arnold Hartig zu „Ernst Egger“.
Ernst Egger war der Urgroßonkel meiner Tante und wurde 44 in Theresienstadt ermordet.
Uns würde interessieren, ob es Informationen zu dieser Medaille gibt.
Vielleicht können Sie uns Auskunft geben?
PS. ich kann leider keine Datei anhängen, sie ist auch mit 640x480 zu groß.
Herzliche Grüße
Franz
ein wunderbarer Thread, vielen Dank.
in meinem Besitz befindet sich eine Medaille von Arnold Hartig zu „Ernst Egger“.
Ernst Egger war der Urgroßonkel meiner Tante und wurde 44 in Theresienstadt ermordet.
Uns würde interessieren, ob es Informationen zu dieser Medaille gibt.
Vielleicht können Sie uns Auskunft geben?
PS. ich kann leider keine Datei anhängen, sie ist auch mit 640x480 zu groß.
Herzliche Grüße
Franz
- Numis-Student
- Moderator
- Beiträge: 25068
- Registriert: Mi 20.02.08 22:12
- Wohnort: Wien
- Hat sich bedankt: 12374 Mal
- Danksagung erhalten: 7117 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Hallo, die Bilder bitte auf 150kB bringen, dann funktioniert es 
MR

MR
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag:
- fdo1969 (Do 10.07.25 13:40)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Mi 09.07.25 11:56
- Hat sich bedankt: 3 Mal
- Danksagung erhalten: 3 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
next try
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor fdo1969 für den Beitrag (Insgesamt 3):
- Numis-Student (Do 10.07.25 08:18) • tilos (Do 10.07.25 09:07) • Münzfuß (Fr 11.07.25 07:47)
- B555andi
- Beiträge: 375
- Registriert: Fr 04.06.04 10:12
- Hat sich bedankt: 212 Mal
- Danksagung erhalten: 185 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Hallo Franz,
vielen Dank fürs Zeigen Deiner Medaille! Leider bin ich nach längerer Abwesenheit erst heute wieder im Forum anwesend.
Die Medaille auf Ernst Egger war mir bislang nicht bekannt. Auch im Nachlassverzeichnis des Künstlers findet sich kein Hinweis - ebenso ist sie nicht in seinen Lebenserinnerungen erwähnt. Vermutlich handelt es sich um eine Kleinstauflage.
Ich habe die Medaille in mein (noch zu überarbeitendes) Werkverzeichnis aufgenommen und ihr die Nummer 36.05 gegeben.
Könntest Du mir bitte noch den Durchmesser des Stücks mitteilen? Ich vermute, es handelt sich um eine einseitige Medaille?
vielen Dank fürs Zeigen Deiner Medaille! Leider bin ich nach längerer Abwesenheit erst heute wieder im Forum anwesend.
Die Medaille auf Ernst Egger war mir bislang nicht bekannt. Auch im Nachlassverzeichnis des Künstlers findet sich kein Hinweis - ebenso ist sie nicht in seinen Lebenserinnerungen erwähnt. Vermutlich handelt es sich um eine Kleinstauflage.
Ich habe die Medaille in mein (noch zu überarbeitendes) Werkverzeichnis aufgenommen und ihr die Nummer 36.05 gegeben.
Könntest Du mir bitte noch den Durchmesser des Stücks mitteilen? Ich vermute, es handelt sich um eine einseitige Medaille?
Viele Grüße
Andreas
Andreas
- B555andi
- Beiträge: 375
- Registriert: Fr 04.06.04 10:12
- Hat sich bedankt: 212 Mal
- Danksagung erhalten: 185 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Bevor wir uns den Jahren 1914 bis 1918 und der Tätigkeit Hartigs für das Kriegsfürsorgeamt widmen, hier ein paar Ausführungen vorneweg:
Wie wir gesehen haben, hatte Hartig in den Jahren bis 1914 nach und nach Zugang zu finanzkräftigen Kreisen der Industrie im Deutschen Reich, wie auch in adlige Kreise der k. u. k. Monarchie gewinnen können. Die daraus resultierenden Aufträge ermöglichten es dem Künstler, für sich und seine kleine Familie (er hatte 1905 geheiratet und war mittlerweile Vater eines Sohnes) den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Zeichen dieser steigenden Wertschätzung war, dass der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand ihn mit der Ausführung seines (Medaillen)Porträts beauftragt hatte. Die dafür vorgesehenen drei Sitzungen sollten nach Rückkehr des Thronfolgers von seiner Reise nach Bosnien stattfinden. Zu diesen Sitzungen kam es dann aufgrund des Attentats nicht mehr…
Hartig wurde zu Kriegsbeginn als Ersatzreservist eingezogen und als Sanitätssoldat einem Reservelazarett in Wien zugeteilt. Nachdem er vier Monate in diesem Lazarett tätig war, wurde er an das Kriegsfürsorgeamt abgestellt. Seine Aufgabe war es nunmehr, Kriegsmedaillen (bedeutende Militärs, Personen aus dem Adel, Truppenabzeichen usw.) herzustellen. Die Arbeiten durfte er in seinem Atelier ausführen, musste sich aber verpflichten, kein Honorar zu fordern und keine privaten Aufträge anzunehmen.
Was dies aus finanzieller Sicht (bei einem nicht gerade üppigen Sold als Gefreiter) für ihn und seine Familie bedeutete, kann man sich gut vorstellen. Im Verlauf des Krieges wurden alle Ersparnisse aufgebraucht. Erst im Jahr 1916 wurde (rückwirkend) zumindest seine Ateliersmiete übernommen.
Im Jahr 1917 erhielt er von der Stadt Wien den hoch dotierten Auftrag, die Huldigungsmedaille auf den neuen Kaiser Karl anzufertigen. Die Ausführung verzögerte sich jedoch so sehr, dass er die Medaille erst gleichzeitig mit dem Zusammenbruch der Monarchie dem Bürgermeister der Stadt Wien überreichen konnte (die Bezahlung der Stadt Wien erfolgte dann sogar erst zur Zeit der Inflation, als das ausbezahlte Geld nichts mehr wert war).
Am Ende des Krieges war Hartig mittel- und arbeitslos. Seine Tätigkeit für das Kriegsfürsorgeamt hatte zudem dazu geführt, dass er als Monarchist und k. u. k. Hofmedailleur gebrandmarkt wurde und zunächst keinerlei Aufträge mehr erhielt. Auch seinen Berufskollegen, die der Meinung waren, er wäre für seine Tätigkeit während des Krieges fürstlich entlohnt worden, war er verhasst. In dieser Zeit flüchtete er aus Wien in seine alte Heimat, wo er und seine Familie zunächst im Haus seines Vaters unterkamen.
Wie wir gesehen haben, hatte Hartig in den Jahren bis 1914 nach und nach Zugang zu finanzkräftigen Kreisen der Industrie im Deutschen Reich, wie auch in adlige Kreise der k. u. k. Monarchie gewinnen können. Die daraus resultierenden Aufträge ermöglichten es dem Künstler, für sich und seine kleine Familie (er hatte 1905 geheiratet und war mittlerweile Vater eines Sohnes) den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Zeichen dieser steigenden Wertschätzung war, dass der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand ihn mit der Ausführung seines (Medaillen)Porträts beauftragt hatte. Die dafür vorgesehenen drei Sitzungen sollten nach Rückkehr des Thronfolgers von seiner Reise nach Bosnien stattfinden. Zu diesen Sitzungen kam es dann aufgrund des Attentats nicht mehr…
Hartig wurde zu Kriegsbeginn als Ersatzreservist eingezogen und als Sanitätssoldat einem Reservelazarett in Wien zugeteilt. Nachdem er vier Monate in diesem Lazarett tätig war, wurde er an das Kriegsfürsorgeamt abgestellt. Seine Aufgabe war es nunmehr, Kriegsmedaillen (bedeutende Militärs, Personen aus dem Adel, Truppenabzeichen usw.) herzustellen. Die Arbeiten durfte er in seinem Atelier ausführen, musste sich aber verpflichten, kein Honorar zu fordern und keine privaten Aufträge anzunehmen.
Was dies aus finanzieller Sicht (bei einem nicht gerade üppigen Sold als Gefreiter) für ihn und seine Familie bedeutete, kann man sich gut vorstellen. Im Verlauf des Krieges wurden alle Ersparnisse aufgebraucht. Erst im Jahr 1916 wurde (rückwirkend) zumindest seine Ateliersmiete übernommen.
Im Jahr 1917 erhielt er von der Stadt Wien den hoch dotierten Auftrag, die Huldigungsmedaille auf den neuen Kaiser Karl anzufertigen. Die Ausführung verzögerte sich jedoch so sehr, dass er die Medaille erst gleichzeitig mit dem Zusammenbruch der Monarchie dem Bürgermeister der Stadt Wien überreichen konnte (die Bezahlung der Stadt Wien erfolgte dann sogar erst zur Zeit der Inflation, als das ausbezahlte Geld nichts mehr wert war).
Am Ende des Krieges war Hartig mittel- und arbeitslos. Seine Tätigkeit für das Kriegsfürsorgeamt hatte zudem dazu geführt, dass er als Monarchist und k. u. k. Hofmedailleur gebrandmarkt wurde und zunächst keinerlei Aufträge mehr erhielt. Auch seinen Berufskollegen, die der Meinung waren, er wäre für seine Tätigkeit während des Krieges fürstlich entlohnt worden, war er verhasst. In dieser Zeit flüchtete er aus Wien in seine alte Heimat, wo er und seine Familie zunächst im Haus seines Vaters unterkamen.
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor B555andi für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Numis-Student (Fr 19.09.25 07:07) • didius (Fr 19.09.25 10:22)
Viele Grüße
Andreas
Andreas
- B555andi
- Beiträge: 375
- Registriert: Fr 04.06.04 10:12
- Hat sich bedankt: 212 Mal
- Danksagung erhalten: 185 Mal
Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Medaille aus dem Jahr 1914 auf den Tod des österreichischen Thronfolgers, Franz Ferdinand (1853 bis 1914). Das Attentat in Sarajevo führte bekanntermaßen zur so genannten Julikrise und war insoweit der Ausgangspunkt für den Ersten Weltkrieg.
Die Bronzemedaille hat einen Durchmesser von 50mm.
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N
Werkverzeichnis Bosch: 14.02
Die Bronzemedaille hat einen Durchmesser von 50mm.
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N
Werkverzeichnis Bosch: 14.02
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor B555andi für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Numis-Student (Fr 19.09.25 10:12) • Münzfuß (Fr 19.09.25 11:19)
Viele Grüße
Andreas
Andreas
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 4 Antworten
- 2328 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von KarlAntonMartini
-
- 2 Antworten
- 2616 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von havetwolooks
-
- 0 Antworten
- 2188 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von hotzenplotz
-
- 0 Antworten
- 2712 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Numis-Student
-
- 4 Antworten
- 2790 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Numis-Student
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder