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Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Fr 02.05.14 23:24
von Numis-Student
Dieses Jahr jährt sich der Beginn des ersten Weltkrieges zum 100. Mal...

Passend dazu ging mir kürzlich diese Medaille der Uni Wien ins Netz, die ich als Aufhänger nutzen will für dieses Thema.

Schöne Grüße,
MR

Re: Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Mi 01.11.23 10:16
von Numis-Student
Am Sonntag ist mir ein silberner Stephansgroschen der zweien Ausgabe von 1977 in die Sammlung gekommen.

Schöne Grüße,
MR

Re: Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Di 28.11.23 23:09
von Numis-Student
Und ich sollte diese moderne Souvenirmedaille mit dem Stephansdom natürlich auch hier zeigen, denn auch hier gehört sie zum Thema...

Schöne Grüße,
MR

Re: Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Di 28.11.23 23:14
von Numis-Student
Und noch eine Medaille mit dem Rathaus der Stadt Wien...

Vielleicht hat der ein oder andere diese Medaille schon einmal gesehen ;-)

Re: Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Mi 29.11.23 10:38
von MartinH
Zum numismatischen Spaziergang eine noch recht häufig zu findende Marke des Großarmen- und Invalidenhaus im Wert von 4 Pfennigen (1 Kreuzer) aus dem Jahre 1728. (Herinek 1211, Stahl 993, Neumann 36384; 22 mm, 2,02 g). Der in etwa mit „Was dem Armen (und) mir (geschieht), gebe ich hundertfach zurück“ zu übersetzende Text (Umschrift Vs/Rs) geht auf die Verse 25,40 und 13,23 des Evangeliums nach Matthäus zurück.
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Der Gebäudekomplex an der Alser Straße 4, der seit 1998 der Campus der Universität Wien ist, geht auf das 1693 in Folge der "Türkenkriege" am Alsergrund errichtete Großarmen- und Invalidenhaus (heute Hof 1 des Universitäts-Campus) zurück.

Die Einrichtung wurde unter Leopold I. (1658−1705) im Jahr 1693 per Beschluss gegründet, um die Bedürftigen Wiens versorgen zu können. Dazu zählten allen voran die aufgrund ihrer Aufopferung für das Land versehrten und verarmten Soldaten mit ihren Familien, aber auch andere anzuerkennende Verarmte. Im Gegenzug konnten „Herumtreyber und arbeitsunwilliges Gesindel“ verwiesen und arrestiert werden. Die Finanzierung der Bautätigkeit und auch Versorgung der Bewohner erfolgte mithilfe von Erbschaften, Stiftungen und Almosen sowie Einnahmen von Verbrauchsabgaben (so wurden 1697 die Lohnwagengefälle dem Armenhaus zugesprochen, das bis 1747 jährlich rund 14.000 Gulden abwarf), Steuern und Sammelaktionen, wie sie beispielsweise an den Stadttoren überliefert sind. Bis zur Fertigstellung 1733 unter Karl VI wurde das Großarmenhaus ständig erweitert.

Als versehrte Soldaten mit ihren Familien, „Hausarme“ Männer mit ihren Familien sowie Witwen und Kinder gruppiert, bewohnten sie die rund um die aneinandergereihten Innenhöfe gelegenen Gebäudeblöcke. Sie konnten sich in den ebenfalls vor Ort einquartierten Lokalen und Geschäften versorgen, womit sich bereits der Zweck des Armenhausgeldes erahnen lässt. Mit dem ab Karl VI. vom Großarmenhaus täglich ausgegebenen kupfernen Hausgeld erübrigte sich das unerwünschte Betteln an anderen Plätzen. Die Bezieher konnten am Areal nicht nur Nahrungsmittel, Kleidung und andere Produkte des eigenen Bedarfs erwerben, sondern auch Versorger wie die Hl.-Geist-Apotheke, Barbiere oder Gastronomiebetriebe aufsuchen. Die Dienstleister konnten in der Folge einmal monatlich die erhaltenen Marken gegen reguläres Geld wechseln.

Unter Joseph II. wurde 1784 die gesamte Anlage adaptiert und zum Allgemeinen Krankenhaus (AKH) umgebaut (heute Höfe 1—7 des Universitäts-Campus) und um den militärischen Komplex — Garnisonsspital (heute Zahnklinik der Medizin Universität Wien) und die Militär-Chirurgenakademie "Josephinum" — erweitert.

Um die persönlichen Bedürfnisse stillen zu können, erhielten Männer drei Groschen (= 36 Pfennige), Frauen zwei Groschen (= 24 Pfennige) und zur Versorgung der Kinder wurde ein Groschen (= 12 Pfennige) ausgegeben. Etwas besser gestellt waren aufgrund ihrer Verdienste für das Land die versehrten Soldaten. Gestaffelt nach ihrem Rang konnte ein Militärveteran über vier Groschen (= 48 Pfennige), ein Offizier über sechs Groschen (= 72 Pfennige) sowie eine Offiziersgattin über drei Groschen (= 36 Pfennige) verfügen.

Wie bereits zum 600-Jahr-Jubiläum der Universität 1965 angekündigt, schenkte die Stadt Wien 1988 das Alte AKH der Universität Wien zur Errichtung eines zentrumsnahen Uni-Campus, der 1998 eröffnet wurde.

Quellen:
Website der Uni Wien: https://geschichte.univie.ac.at/de/arti ... -altes-akh
Website der Stadtärchaologie: https://stadtarchaeologie.at/armenhausg ... zialitaet/
Wien Geschichte Wiki: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/G ... s#tab=null

Re: Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Sa 04.05.24 15:45
von Numis-Student
Von mir wieder ein bisschen was aus Wien:

1.) Wiener Bürger-Vereinigung, ein prachtvolles, aber häufiges Abzeichen im Originaletui (um 1900).

2.) Hietzinger Freiwillige Rettungsgesellschaft, eine eher schlichte Plakette mit kleinem aufgelegten emailliertem Abzeichen zum 50-jährigen Bestehen 1937 (ebenfalls in originaler Pappschachtel)

Schöne Grüße,
MR

Re: Ein numismatischer Spaziergang durch Wien...

Verfasst: Mi 29.05.24 20:56
von Numis-Student
Bei unserem Spaziergang durch Wien kommen wir heute an der Münzstätte vorbei...