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S. Georgius Equitum Patronus - Hilfe

Verfasst: Mi 24.07.24 23:26
von Tom Silver
Hallo liebe Forum-Community,

in dem Nachlass meines Großvaters habe ich folgende (wohl ungarische) Münze gefunden:
IMG_8654.jpg
IMG_8655.jpg
ich habe bereits etwas recherchiert und mehrere solcher Münzen im Netz gefunden. Mir fällt allerdings auf, dass der "Schriftzug" auf meiner Münze von den anderen abweicht. Das Securit: steht bei den anderen Münzen immer auf der rechten Seite als Securitas und das Intempestate auf der Linken. Außerdem haben anderen Münzen nicht die Doppelpunkte darauf.
Ein Beispiel ist hier: https://www.ebay.com/itm/156219450660?_ ... 98SNDQM0XH

Habt Ihr vielleicht eine Idee, wieso diese Münze so anders ist, als die anderen?

Viele Grüße! :D

Tom

Re: S. Georgius Equitum Patronus - Hilfe

Verfasst: Mi 24.07.24 23:40
von Lackland
Hallo Tom & herzlich willkommen hier im Forum!

Ich beglückwünsche Dich, dass Dir diese Abweichung in der Umschrift aufgefallen ist!
Sie ist tatsächlich sehr ungewöhnlich. Habe ich so noch nicht gesehen. Bzw. ist mir solch eine Abweichung in der Vergangenheit noch nie aufgefallen.

Du hast allerdings hier keine Münze, sondern eine Medaille mit angeprägter Henkelung. Verwendet wurden derartige Stücke stets als Glücksbringer.

Übrigens dürfte Dein Exemplar in der Zeit zwischen 1850 und 1920 entstanden sein.

Viele Grüße

Lackland

PS: Die ‚Sankt Georgs Münzen‘ hatten tatsächlich ihren Ursprung in Ungarn. Die jüngeren Stücke - wie Du eines hast - können aber auch Anderenorts entstanden sein. Nürnberg halte ich hier für naheliegend.

Re: S. Georgius Equitum Patronus - Hilfe

Verfasst: Do 25.07.24 00:28
von Tom Silver
Lackland hat geschrieben:
Mi 24.07.24 23:40
Hallo Tom & herzlich willkommen hier im Forum!

Ich beglückwünsche Dich, dass Dir diese Abweichung in der Umschrift aufgefallen ist!
Sie ist tatsächlich sehr ungewöhnlich. Habe ich so noch nicht gesehen. Bzw. ist mir solch eine Abweichung in der Vergangenheit noch nie aufgefallen.

Du hast allerdings hier keine Münze, sondern eine Medaille mit angeprägter Henkelung. Verwendet wurden derartige Stücke stets als Glücksbringer.

Übrigens dürfte Dein Exemplar in der Zeit zwischen 1850 und 1920 entstanden sein.

Viele Grüße

Lackland

PS: Die ‚Sankt Georgs Münzen‘ hatten tatsächlich ihren Ursprung in Ungarn. Die jüngeren Stücke - wie Du eines hast - können aber auch Anderenorts entstanden sein. Nürnberg halte ich hier für naheliegend.
Vielen lieben Dank für die superschnelle und informative Antwort Lackland! :D

Falls die Infos aus dem Internet stimmen, ist die Medaille ein Glücksbringer für Seefahrer oder ähnliches? Das wäre jedenfalls ziemlich cool, da ich selbst beruflich Boot fahre.

Darf ich fragen, wie du auf 1850-1920 und Nürnberg kommst? Gibt es dazu irgendwelche Hinweise auf der Medaille? :)

Viele Grüße

Tom

Re: S. Georgius Equitum Patronus - Hilfe

Verfasst: Do 25.07.24 12:08
von Erdnussbier
Hallo!

Genau, das ist als Glücksbringer für Seefahrer gedacht. An einem gewissen Zeitpunkt konnte man diese Glücksbringer wohl in fast jedem Hafen kaufen.
Ein Jahr steht nicht drauf, einen Hersteller konnte ich auch nicht entdecken, aber die Alterseinschätzung ist in dem Sinne realistisch weil des von der "einfachen Aufmachung" her eines der jüngeren Stücke ist:

Hier viele weitere, teils ältere Varianten:
viewtopic.php?f=21&t=16318&hilit=georgsmedaillen

Nürnberg deshalb weil die "Nürnberger Gravier- und Prägeanstalt L. Chr. Lauer" oder einfach auch nur als "Lauer" bekanntes Unternehmen damals als größter seiner Art ausgesprochen vieler solcher Marken, Medaillen und Anhänger hergestellt hat für einen sehr großen Kundenkreis.
Es kann also durchaus sein, dass die aus Nürnberg kommt...muss aber auch nicht :)

Grüße Erdnussbier

Re: S. Georgius Equitum Patronus - Hilfe

Verfasst: Do 25.07.24 13:12
von Lackland
Hallo Tom,

Erdnussbier hat Deine ergänzenden Fragen schon adäquat beantwortet.

Ein Hinweis noch: Derartige Medaillen hatten auch viele Soldaten während des Ersten Weltkrieges als Glücksbringer in der Tasche. Nach dem 1. WK kamen diese Glücksbringer dann aus der Mode. Jüngere Stücke gibt es kaum.

Viele Grüße

Lackland