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Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Sa 01.02.14 16:28
von bernima
23.JPG
Hallo,

Da ich bei diesem Stück keine Ahnung habe bitte ich um Bestimmungshilfe.
Material Unbekannt.
Durchmesser ca 30 mm.
Gewicht 2,95 Gramm.

mfg. bernima

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Mo 14.09.20 08:51
von didius
Hallo bernima,
ich hab diesen Beitrag gerade durch Zufall entdeckt. Konntest du das Rätzel aufklären?
Hier gab es ja damals keinen Hinweis.
Grüße didius

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Do 17.09.20 23:09
von QVINTVS
Grüß Dich didius,

das Rätsel aufzuklären wird schwierig. Das Wappen ist ein Fantasiewappen und die Legende ist analphabetisch. Das nicht so ganz gut sichtbare Bild mit der Figur würde nach Nürnberg passen.

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Fr 18.09.20 08:10
von bernima
Hallo
Das Teil liegt immer noch unbestimmt in einem Schuber.
MfG. bernima

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Fr 18.09.20 09:28
von KarlAntonMartini
Dieses Stück scheint das Vorbild gewesen zu sein: https://www.ebay.de/i/114353390492?chn= ... gI1m_D_BwE - Ein ähnliches Stückist hier beschrieben: https://www.rechenwerkzeug.de/pfennige.htm
Grüße, KarlAntonMartini

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Fr 18.09.20 10:10
von QVINTVS
Ja, die sind ähnlich und weisen die gleichen Gestaltungsmerkmale auf. Es dürfte der gleiche Hersteller sein. Ich seh mal nach ...

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Fr 18.09.20 10:34
von QVINTVS
Groenendijk/Levinson, Nürnberger Rechenpfennige: Damian Krauwinckel, S. 215, Nr. 817/818. Leider ist bei 818 zweimal das gleiche Bild abgedruckt. Dann wäre das Rätsel aufgelöst! Nein! Die Schrift passt nämlich nicht. Die dort abgebildeten Stücke stimmen von der Gestaltung der Venus und des Wappens überein, verwenden allerdings eine modernere Schrift (Antiqua) und nicht mehr diese Gotische. Bei einem anderen Typ, Segelschiff mit Mast/Vier Lilien in einer Raute, wird auf einer Seite Antiqua und auf der anderen Seite gotische Majuskel verwendet. Das könnte ein Hinweis sein, dass auch bei anderen Typen so verfahren wurde. Und diese Variante von Bernima noch nicht publiziert wurde.

Schlussendlich würde ich als Arbeitshypothese Damian Krauwinckel nehmen, Variante zu Groenendijk/Levinson 817/818.

Re: Rechenpfennig ? Bitte um Bestimmungshilfe

Verfasst: Fr 18.09.20 12:12
von klaupo
KarlAntonMartini hat geschrieben:
Fr 18.09.20 09:28
Dieses Stück scheint das Vorbild gewesen zu sein: https://www.ebay.de/i/114353390492?chn= ... gI1m_D_BwE - Ein ähnliches Stückist hier beschrieben: https://www.rechenwerkzeug.de/pfennige.htm
Grüße, KarlAntonMartini
Das eigentliche Vorbild ist ein Rechenpfennig aus Flandern (Dugniolle 506 /507), von dem bei den Nürnberger Kopisten wenig übrig geblieben ist. Der sog. Venuspfennig zeigt im Original in der Umschrift eine flämische Liebesklage und ein konkretes Wappen. Zu Füßen der "Venus" sind zwei Blumen - Margeriten - zu sehen - als "redende Namen", denn Bild und Text beziehen sich auf Margarethe von Österreich (1480-1530), die zweimal verwitwet den Verlust ihrer Gatten beklagte und als Statthalterin der Niederlande wirkte.

Eine komplett lesbare Umschrift findet sich auf dem folgenden Stück im Avers: SAL (IC) GHEEN TROST VERWERVEN / VAN ROV SO MO(GE) IC S(TERVEN) (d.h. ungefähr: Wenn ich keinen Trost finden kann, muss ich vor Kummer sterben)

https://www.sixbid.com/en/teutoburger-m ... icky=false

Was die Nürnberger daraus gemacht haben ist ein Geschäftsmodell mit einer Vielzahl von sinnlosen Varianten, die sie zum Ärger der ortsansässigen Münzmacher z.B. in Amsterdam in mindestens sechs Filialen vertrieben.

Gruß klaupo