Rechenpfennig 1622
Verfasst: Sa 19.03.22 10:25
Hallo liebe Sammler,
nach einer kleinen preislichen Abwärtsbewegung seitens des Händlers hat dieser kleine Winzling (∅22mm) nun doch zu mir gefunden Es handelt sich um einen Rechenpfennig, der in Übereinstimmung mit (Herrn Manfred Weidauer), dem Rechenpfennig-Experten, zu einer langjährig geprägten Serie von Rechenpfennigen aus der Münzstätte Dresden stammt. Diese Variante hier wird auch bei Joseph Neumann: „Die Beschreibung der bekanntesten Kupfermünzen“ unter der Nummer 35650 beschrieben Allen diesen Rechenpfennigen gemeinsam ist der auf der Vorderseite dargestellte Greif auf einem Postament oder Buch mit darunter befindlicher Kugel oder Herz und der Umschrift „VIRTUTE DVCE COMITE FORTVNA“ („Mit der Tugend als Führerin und dem Glück als Begleiter“).
Die Rückseite ziert ein unter einem strahlenden Sonnengesicht befindlicher (Rosen-) Strauch mit 4 oder 5 fünfblättrigen Blüten und Blattwerk auf einer Unterlage (Topf/Gefäß). Die Umschrift lautet „FLOREBIMVS PROSPICIENTE DEO“ („Wir werden unter den Fittichen Gottes erblühen“).
Das Jahr der Prägung (zumindest der Erstprägung) ist in einem Chronogramm versteckt (VIVDVCMIV -->MDCVVVVII -->1622).
Das Motiv des Greifen auf dem Postament kennt man schon seit den 1530er Jahren als Druckermarke des Humanisten und Buchhändlers, sowie Lyoner Druckers Sebastian Gryphius (Sébastien Gryphe, Greyff, Greif, Gryff, Gryph) Ich selbst aber finde die Ähnlichkeit mit einer Abbildung aus dem zweiten Band des Emblembuchs „Gabrielis Rollenhagii Selectorum emblematum centuria secunda“ des in Magdeburg geborenen Dichters, Schriftstellers und Emblematikers Gabriel Rollenhagen (1583-1619) viel interessanter.
Dort steht unter dem Emblem Nr. 5, „Greif auf einem Sockel, an dem eine geflügelte Kugel (Globus?) hängt“ das nachstehende (linke) Bild Was meint Ihr, war das die Vorlage?
Gruß
Mario
nach einer kleinen preislichen Abwärtsbewegung seitens des Händlers hat dieser kleine Winzling (∅22mm) nun doch zu mir gefunden Es handelt sich um einen Rechenpfennig, der in Übereinstimmung mit (Herrn Manfred Weidauer), dem Rechenpfennig-Experten, zu einer langjährig geprägten Serie von Rechenpfennigen aus der Münzstätte Dresden stammt. Diese Variante hier wird auch bei Joseph Neumann: „Die Beschreibung der bekanntesten Kupfermünzen“ unter der Nummer 35650 beschrieben Allen diesen Rechenpfennigen gemeinsam ist der auf der Vorderseite dargestellte Greif auf einem Postament oder Buch mit darunter befindlicher Kugel oder Herz und der Umschrift „VIRTUTE DVCE COMITE FORTVNA“ („Mit der Tugend als Führerin und dem Glück als Begleiter“).
Die Rückseite ziert ein unter einem strahlenden Sonnengesicht befindlicher (Rosen-) Strauch mit 4 oder 5 fünfblättrigen Blüten und Blattwerk auf einer Unterlage (Topf/Gefäß). Die Umschrift lautet „FLOREBIMVS PROSPICIENTE DEO“ („Wir werden unter den Fittichen Gottes erblühen“).
Das Jahr der Prägung (zumindest der Erstprägung) ist in einem Chronogramm versteckt (VIVDVCMIV -->MDCVVVVII -->1622).
Das Motiv des Greifen auf dem Postament kennt man schon seit den 1530er Jahren als Druckermarke des Humanisten und Buchhändlers, sowie Lyoner Druckers Sebastian Gryphius (Sébastien Gryphe, Greyff, Greif, Gryff, Gryph) Ich selbst aber finde die Ähnlichkeit mit einer Abbildung aus dem zweiten Band des Emblembuchs „Gabrielis Rollenhagii Selectorum emblematum centuria secunda“ des in Magdeburg geborenen Dichters, Schriftstellers und Emblematikers Gabriel Rollenhagen (1583-1619) viel interessanter.
Dort steht unter dem Emblem Nr. 5, „Greif auf einem Sockel, an dem eine geflügelte Kugel (Globus?) hängt“ das nachstehende (linke) Bild Was meint Ihr, war das die Vorlage?
Gruß
Mario