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DR-Hamburg - 5 Goldmark 1877
Verfasst: Do 14.07.05 15:30
von UweIII
Hallo, bin gerade Mitglied geworden. Ich hoffe, dass Ihr mir helfen könnt. Ich besitze 5 Reichsmark in Gold, Hamburg 1877. Die Münze ist in einer super Erhaltung. Statt des Münzzeichens "J" befindet sich jedoch auf der Münze ein überkrontes liegendes B. Das Gewicht beträgt genau 2 Gramm. Ich weiß, dass die Hamburger Münzen bis 1875 in Hannover geprägt worden sind und bis zu dieser Zeit das Münzzeichen "B" trugen. Das B stand aber aufrecht und war nicht überkront. Die Münze ist aber so professionell hergestellt worden, dass ich einfach nicht glauben kann, dass es lediglich eine Phantasieprägung sein soll. Ich habe von der Vorder- und Rückseite Scans gefertigt, die angefordert werden können. Danke: UweIII
Verfasst: Do 14.07.05 20:32
von mfr
Hallo,
ich habe mir erlaubt die Bilder in deinen Beitrag einzufügen.
Leider ist das eine ziemlich primitive Nachprägung. Die Buchstaben sind krumm und schief und teilweise sogar zusammenhängend, der Adler hat eingewachsene Zehennägel und das Münzzeichen "W mit Krone" (so lese ich es) ist entweder die Kennzeichnung der Nachprägung oder die Fälscher wußten es einfach nicht besser...
Verfasst: Do 14.07.05 21:07
von diwidat
Hallo UweIII,
In den 60er Jahren hat die Firma "Uhren Weiss" in Hamburg diese Nachprägungen anfertigen lassen und für 19 DM in ihren Filialen vertrieben.
Daher das gekrönte "W".
Der Grundgedanke war für wenig Geld eine eindrucksvolle Münze zur Verwendung in Münzringen, Anhängern und Manschettenknöpfen (kennt fast niemand mehr) unter das Volk zu bringen.
Nach meiner Information ist das Gold vollwertiges Dukatengold und der damalige Verkaufspreis entsprach fast dem Goldwert.
Verfasst: Mo 18.07.05 16:42
von soggi
Muenzenfreund hat geschrieben:...Leider ist das eine ziemlich primitive Nachprägung...
na is doch besser als ne recht gute nachprägung oder fälschung ;)
19 DM...man da hätte man einkaufen sollen *lach*
Verfasst: Mo 18.07.05 19:43
von diwidat
soggi hat geschrieben:na is doch besser als ne recht gute nachprägung oder fälschung

19 DM...man da hätte man einkaufen sollen *lach*
Ja.. Relativ -> ist relativ.
Das Gehalt betrug damals 880,- DM Brutto im Monat. Wer hätte da schon groß einkaufen wollen? *wein*
Verfasst: Mo 18.07.05 19:50
von soggi
oh...hab auch nicht an die 2g gedacht sind ja grad mal grob gesagt 40 dm...hm von daher nicht wirklich gut...bin wohl in dem augenblick von etwas größerem ausgegangen zumal das bild etwas größeres einsuggeriert. von daher isses natürlich nicht so wie ich das formuliert hatte ;)
Verfasst: Do 21.07.05 17:56
von verscherbler
der Adler hat eingewachsene Zehennägel
*LACH*

Hamburg 5 Goldmark 1877 W (Uhren Weiss)
Verfasst: Do 15.09.11 17:38
von alenicana
Hallo, ich habe eine Münze geerbt, bei der ich mir aber nicht sicher bin, ob sie echt ist, da sie statt einem J eine Art Krone ähnlich wie ein "M" hat.
Ich freue mich über eure Beiträge!!
Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: Do 15.09.11 18:34
von diwidat
Es dürfte sich hier eher um eine G-Mark, denn um eine D-Mark handeln
Das ist ein Produkt der Fa. Uhren Weiss aus der Hansestadt Hamburg -
entstanden in der Zeit um 1960 / 62.
Gewicht und Legierung entspricht in etwa den echten Münzen. Die damalige Kennzeichnungspflicht per Gesetz war mit dem Münzzeichen voll efüllt.
Für die Experten: was ist nach heutigem Gesetz hieran falsch?
Gruß diwidat
Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: Do 15.09.11 19:02
von Münzenmatze
...auch Münzen die vor dem 01. Januar 2002 nachgemacht sind, müssen wenn sie verkauft werden,
mit Jahreszahl in einen vertieften Feld gekennzeichnet (punziert) werden.
Und zwar so, dass man es sofort bei Betrachtung sieht.
Und nicht wie so oft, bei irgendwelchen Auktionsplattformen,
mit einem Haftungsausschluss mit Begründung der Unwissenheit verkauft werden.
Viele wissen nicht, dass sie sich damit trotzdem strafbar machen.
Also ab zur Schmelze damit.
Gruß Münzenmatze
Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: Do 15.09.11 22:01
von Mynter
Man beachte auch den ungleichmässigen Perlenrand,sowie die klaren Motivabweichungen. Trotzdem, ein ganz originelles Stück für das " Fälschungsdezernat " der Sammlung.
Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: Fr 16.09.11 14:28
von Donk
Das ist doch aber trotzdem eine Goldmünze, wenn ich richtig verstanden habe, oder?
Dann darf die noch in die Schmelze!
Such dir jemanden der sie zum Goldwert kauft, falls du sie überhaupt loswerden möchtest.
Mich z.B.

Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: So 18.09.11 01:35
von diwidat
Hallo Matze,
Münzenmatze hat geschrieben:...auch Münzen die vor dem 01. Januar 2002 nachgemacht sind, müssen wenn sie verkauft werden,
mit Jahreszahl in einen vertieften Feld gekennzeichnet (punziert) werden.
Meine Münze habe ich seit ca. 1960 - in Hamburg gekauft.
Jetzt ist das Gesetz (ehemaliges Medaillen Gesetz von 1928) aber erst 1974, für der Kennzeichnung mit vertieften Marken, gültig geworden.
Wer Kennzeichnet dann nun meine Nachprägung mit einer Punze?? - muß ich da nach Berlin in den Bundestag? oder macht das der Bäcker an der Ecke mit seinem Brotstempel.
Oder muß ich das selber machen. Das hätte ich doch wirklich gerne gewußt?!
Gruß diwidat
Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: Mi 21.09.11 21:21
von Münzenmatze
Hallo Diwidat,
du hast gefragt was nach heutigem Gesetz hieran falsch ist!
Ich habe die Gesetze nicht gemacht und muss die Durchführungspraxis auch nicht rechtfertigen.
Ich pflichte daher bei, dass der Aufwand dem Ertrag nicht lohnt.
Ich hatte auch mal diese Münze aber mit einem J und es war eine Fälschung.
Deshalb hatte ich sie seinerzeit einem Goldhändler zum Schmelzpreis verkauft,
der diese dann mit einer Zange verbogen hat und sie in die Schmelzwarenkiste geworfen hat.
Lieber mal auf ein paar EUR verzichtet und dafür keine Vorstrafe kassiert.
Gruß
Münzenmatze
Re: Echtheit - Goldmünze Handestadt 5 DM
Verfasst: Mi 21.09.11 21:46
von diwidat
Hallo zurück,
das war mehr ein Spaß, - das Stück mit den J habe ich auch, ist aber in meiner großen Fälschungen Kiste in Gewahrsam gesetzt -> San Quentin (ohne Kennzeichnung).
Hier geht es lediglich um die Sachdokumentation existierender Fälschungen.
Die Frage ist aber tatsächlich nicht geklärt, was mit den ungekennzeichneten Fälschungen passiert. Sie zu sammeln ist nicht verboten - kaufen darf ich sie auch, oder nur schenken lassen?
Jedenfalls werden viele Stücke mit der Zeit immer echter - ergo liegt das Problem beim Erwerber.
Dein selbstloser Einsatz zur Fälschungsvernichtung ist schon bemerkenswert, alle Achtung.
Gruß diwidat