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Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mo 10.05.21 20:50
von HGH
Guten Tag zusammen!

Habe eine Dukaten-Nachprägung erworben, DUCATUS NOVUS REIPUBL HERVORD 1640, offensichtlich von 1972 (links unten ganz klein). Weder im www noch hier in diesem Spezialforum kann ich was dazu finden, egal ob ich HERVORD oder HERFORD schreibe ... kann mir jemand Informationen dazu geben? Außer Goldgehalt 985/1000, Prägejahr 1972 und Gewicht 3,3 Gramm habe ich nichts.

Vielen Dank im Voraus, Hans-Georg.
Meine_Medaille_Ducatus_Hervord_1972.JPG

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mo 10.05.21 21:01
von Zwerg
HGH hat geschrieben:
Mo 10.05.21 20:50
kann mir jemand Informationen dazu geben?
Na ja - es ist eine Nachprägung, hat damit mit einer Originalmünze nichts gemein, und wird zum Materialwert gehandelt.

Über solche Nachprägungen findet man äußerst selten irgendwelche Erwähnungen, da sie im Zweitmarkt meist in der Schmelze landen

Grüße
Klaus

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mo 10.05.21 21:02
von Atalaya
Schau mal hier.

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mo 10.05.21 21:18
von HGH
Danke Euch für diese superschnellen Antworten!

@ Klaus: viel mehr als den Materialwert habe ich auch nicht bezahlt, aber die Münze gefällt mir und mit dem reinen Goldwert ist sie ja keine schlechte Anlage.

@ Atalaya: prima Link! Den hatte ich nicht gefunden, hilft schon mal weiter! Also hat wahrscheinlich eine Herforder Bank die Nachprägung beauftragt.

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mo 10.05.21 22:11
von Atalaya
Gerne, ich mag auch solche Nachprägungen, wenn der Bezug passt. Und mit Dukatengold kann man ja nicht viel falsch machen.
Viel Erfolg bei den weiteren Recherchen.

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Di 11.05.21 14:30
von HGH
Habe mal die Sparkasse in Herford angeschrieben, man hat mir auch zeitnah geantwortet, aber nur denselben Link zum Forumseintrag geschickt, den auch Atalay oben schon angegeben hatte ;-)

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Di 11.05.21 14:38
von Atalaya
Naja, ist ja auch schon bald ein halbes Jahrhundert her. Wer soll sich da noch dran erinnern? Wer weiß, wie weit das Archiv der Sparkasse Herford zurückreicht. :)

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Di 11.05.21 21:08
von Mynter
Repliken historscher Münzen, bei Silbertalern gern in einer historisch unkorrekten Sterlingsilber- oder Feinsilberlegierung waren in den 70er und 80er Jahren weit verbreitet und wurden in der Regel durch die Banken und Sparkassen, die ja damals auch noch mir richtigen Münzen handelten, vertrieben.

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mi 12.05.21 12:04
von HGH
Nun hat auch die Volksbank geantwortet. Hier erst mal meine Anfrage:

>>>Sehr geehrte Damen und Herren,

vor kurzem habe ich eine Nachprägung eines Golddukaten erworben. Der Text lautet DUCATUS NOVUS REIPUBL HERVORD 1640. Goldgehalt ist 985/1000, Prägejahr 1972 und Gewicht 3,3 Gramm. Da es keine gültige Münze, sondern eine Medaille ist, finde ich dazu leider keine weiteren Informationen. Ich vermute, daß er von einer Bank/Sparkasse in HERFORD in kleiner Auflage geprägt wurde. Vielleicht anläßlich eines Jubiläums? Hätten Sie weitere Informationen? Für jede Hilfe wäre ich dankbar.

Mit herzlichen Grüßen,
Hans-Georg Hauck <<<


Und hier die Antwort der Volksbank:

>>> Guten Tag Herr Hauck,

Münzen, Edelmetalle usw werden von uns nur angekauft, wenn ein Konto bei uns besteht.
Zu den aufgezeigten Münzen haben wir leider keine weitere Auskunft für Sie.
Am Besten fragen Sie bei Ihrer Hausbank mal nach, ob die Ihnen da mehr zu
sagen kann.
Sie können es auch über die Reisebank versuchen (www.reisebank.de).
Die Reisebank kann allerdings nur ankaufen, wenn Sie einen Nachweis mit einreicht, wer Hersteller des Goldes ist.
Hierfür kommt nur ein Zertifikat mit Herstellerangabe in Frage.

Freundliche Grüße

XXXXX YYYYYYY
KundenDialogCenter - VOBA@ON<<<


Hmmmm ... hatte ich mich so mißverständlich ausgedrückt? Von Verkaufen hatte ich nichts erwähnt. Schade, diese Antwort finde ich enttäuschend.
Jetzt werde ich hier im Forum mal nach einem Numismatik-Kollegen in Herford suchen .... evtl kann dieser was vor Ort (ältere Mitbürger, ältere Münzsammler, (andere) Bank/Sparkasse vor Ort) rausfinden?

Gruß, Hans-Georg.

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mi 12.05.21 12:28
von Zwerg
HGH hat geschrieben:
Mi 12.05.21 12:04
Schade, diese Antwort finde ich enttäuschend.
Eigentlich nicht - eine Bank ist nun einmal kein Münzhandel und aus Sicht der Bank ist die Auskunft eigentlich ordentlich.
Die hätten auch ganz einfach sagen können: "Nein - eine Information haben wir nicht"

Für solche Prägungen nach fast 50 Jahren noch Informationen zu bekommen ist ganz schwierig.
Heimatsammler aus Herford wären die erste Adresse.

Grüße
Klaus

Re: Ducatus Hervord 1972

Verfasst: Mi 12.05.21 15:53
von friedberg
Hallo,

es sei die Frage erlaubt ob weitere Informationen zum Damaligen Herausgeber / Anlass der Nachprägung
die Erkenntnis über das Stück wesentlich "verbessern".
Selbst wenn man mit max. Einsatz herausfindet das die Bank XYZ od. der Heimatverein das Stück
heraus gebracht hatte bleibt es halt eine Nachprägung.
Als Besitzer des Stückes würde ich mich dann schon eher auf die Suche nach der historischen Vorlage
begeben und schauen wo eine solche denn überhaupt noch existiert.

Wenn es nun wirklich so sein soll (Nachprägung) dann finde ich im Internet z.B. die:
Herforder Münzfreude, D 32052 Herford, Brüderstr. 11
(ich habe keine Ahnung ob die noch aktiv sind, der Eintrag ist auch schon etwas älter gewesen)

Der nächste größere Verein sind die:
Münzfreunde Minden und Umgebung e.V.
https://www.dng-nnb.de/index.php/verein ... -mind.html

Vor ganz vielen Monden hatte ich selbst einen ähnlichen Fall gehabt. Im Internet wurde ein Mainzer
Goldgulden von einem "Antiquitätenhändler" aus Trier angeboten. Keine genauen Angaben dabei.
Aber es hätte ein sehr seltener Goldgulden der Mainzer Prägestätte Oberlahnstein sein können.
Das Stück war nicht als Nachprägung gekennzeichnet od. auf den ersten Blick ersichtlich.
Gewicht via Küchenwaage, ich fuhr nach Trier und das Ding war nur am Stück als Nachprägung ersichtlich.
Dann wollte ich auch unbedingt wissen wer denn hinter der Nachprägung steckte.
Nach diversen emails / Briefen / Telefonanrufen etc.etc. (es dauerte) fand ich dann schlußendlich
heraus das die Volksbank Oberlahnstein das "Ding" anfang der 1970er Jahre herausgebracht hatte.

Die Vorlage / Original dazu hatte ich dann im Verlauf auch noch im Stadtmuseum in Mainz gefunden.

Wirklicher Erkenntnisgewinn war auch gegen Null, in dem Fall wollte ich dann halt auch um jeden Preis
heraus bekommen wer mir die Fahrt nach Trier "eingebrockt" hatte.

Mit freundlichen Grüßen