Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

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Re: Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

Beitrag von Numis-Student » Mo 05.02.24 21:54

Chippi hat geschrieben:
Mo 05.02.24 16:31

Silbermünzen wurden einfach in große Kisten geschüttet und dann nach Stück- bzw. Grammpreis verkauft! Hatte ich noch nie gesehen.
Ich kann mich noch an "früher" erinnern, da gab es Tische, wo Silbermünzen einfach aufgeschüttet waren, nicht mal eine Kiste gab es dafür... Manchmal lagen auch Silberbecher, Tabletts und so Zeugs dabei, in der Ecke eine Waage...

Und das Gramm (brutto, bei PP mit Kapsel gewogen) kostete 10 Pfennig !

Rückblickend hätte ich da natürlich viel mehr kaufen sollen. :roll:

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Basti aus Berlin
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Re: Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

Beitrag von Basti aus Berlin » Mo 05.02.24 22:35

Manche Sachen haben mich sehr beeindruckt bzw. auch sehr nachdenklich gemacht.

Man kann nicht nur sagen die "Klassiker", Silber nur Welt nach 45 nur Metallwert. Nein ... Altdeutschland (auch vor AKS), Europa (ab ca. Napoleon), 3. Reich, Kaiserreich, BRD, Göde: alles nur Schmelze? 🙄 Genauso Rom (nicht nur Soldatenkaiser), Griechen, Byzanz: pauschal 5 oder 10 €. Schweden Großkupfer Wasa bis SMU pauschal 9 €.

Dafür Brakteaten Staufer & Karl der Große, Portugalöser, Mehrfachtaler Welfen & Wettin, Flussgold ... Fünfstellig.

Da fragt man sich schon, warum man bei Ebay und Kleinanzeigen überhaupt auf "Schnäppchenjagt" geht.

Eine ganz andere Frage: Wie bestimmt der Händler tausende Münzen Antike aus der Kramkiste? Neben RIC braucht man doch viele Quellen und Sachverständige um z. B. spätes Byzanz zu bestimmen. Da sind doch evtl. auch hochwertige Sachen dabei?

Auch bei Schweden blättert man bei z. B. Kupfer Wasa lange durch die Kataloge. Z. B. Ausrichtung der Kronen und Rändelung sind sehr wichtig. Das Wissen kann ich nicht vor Ort mitnehmen 😹
Zuletzt geändert von Basti aus Berlin am Di 06.02.24 08:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

Beitrag von Wurzel » Di 06.02.24 01:06

Basti aus Berlin hat geschrieben:
Mo 05.02.24 22:35


Eine ganz andere Frage: Wie bestimmt der Händler tausende Münzen Antike, die in der Kramkiste sind? Neben RIC braucht man doch viele Quellen und Sachverständige um z. B. spätes Byzanz zu bestimmen. Da sind doch evtl. auch hochwertige Sachen dabei?
Für Byzanz kann ich dir da einen Hinweis geben:

die Schüsselmünzen wurde in Masse geprägt, dazu oft unansehnlich. Sie sind bei Sammlern generell unbeliebter als die "normalen" Byzantiner.
Dazu sind sie oft nur mit hohem Zeitaufwand zu bestimen.
Unter dem Strich also eine kleine Käufergruppe mit hohem Aufwand und gleichzeitig vermutlich geringe zu erwartende Preise.
Da lohnt es sich für den Händler einfach finanziell nicht die Stücke genauer zu bestimmen, daher ein Pauschalpreis bei "Massenware" das seltene Stück, welches vielleicht 10 Euro mehr erlös bringt, aber einmal unter 100 Vorkommt fällt da einfach nicht mehr ins Gewicht.

Das dürfte bei Spätrömern ähnlich aussehen.
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Basti aus Berlin
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Re: Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

Beitrag von Basti aus Berlin » Di 06.02.24 01:23

Antike will ich nicht weit ausholen, weil es nicht meine Nische ist. Nur kleiner Gedanke: ich glaube sogar du meintest, dass Bulgaren und Serben Byzanz imitiert haben. So etwas wäre doch stark zu erwischen, oder?

Ich als Laie habe trotzdem hin und wieder Stop gemacht und mir die Sachen angeschaut. Darunter sind welche Silber oder Schwarz funkelnd gewesen. Man konnte sogar geschlossen Schrift erkennen. Und so etwas wird auf Kramkisten degradiert?

Das ist sehr, sehr traurig für die Fans der Nische Antike.

Und wieder dilettantisch gefragt: Auktionen "Antik", "undurchsucht", "gemischt", "Dachbodenfund" bei Ebay laufen Sonntag zu 20 Uhr aus. Warum bieten denn dort Leute drauf? Das ist doch ein abgekartetes Spiel.
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Re: Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

Beitrag von Basti aus Berlin » Di 06.02.24 08:58

Noch ein letzter Kommentar, dann zeige ich auch einmal etwas hier:

Wie wird das wohl bei Dorotheum bzw. Malte sein? 1 zu 1 wie bei Künker kommen da auch Leute mit Erbschaft Göde, Schilling nach 45 & Hort 3. Reich an. Noch härter (transportiert auf die Messe): Bis Maria Theresia ist alles nur Schmelzware bzw. Kramkiste? 🙄

Obwohl ich seit 2006 dort bin gibt es immer wieder neue Eindruck.

Löser Künker für 8.000 € folgende schätze Brasilien wie frisch aus dem Stempel gesprungen für 10000 € uns dann auch noch eine Kiste 8 reale , hier von 30 € in mieser Erhaltung und 2000 € in Stempelglanz ... Was ich damit meine : diese Messe hat weltcharakter, weil du von absoluter Massenware à la Göde bis musealen Stücken alles zum Greifen nach vor dir passt 🤦
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Re: Forumstreffen zur World Money Fair Berlin 2. bis 4. Februar 2024

Beitrag von Numis-Student » Di 06.02.24 11:08

Basti aus Berlin hat geschrieben:
Di 06.02.24 08:58

Wie wird das wohl bei Dorotheum bzw. Malte sein? 1 zu 1 wie bei Künker kommen da auch Leute mit Erbschaft Göde, Schilling nach 45 & Hort 3. Reich an. Noch härter (transportiert auf die Messe): Bis Maria Theresia ist alles nur Schmelzware bzw. Kramkiste? 🙄
Also bei uns wird sauber getrennt:
Alles, was der Kunde an DM, Schilling, CHF etc umtauschen kann, bekommt er zurück.
Alles, was der Kunde zum Silberwert verkaufen kann (10 DM, Schillinge, beschädigte Münzen, Barren, Göde-Medaillen...), bekommt er zurück.
Wertlose Urlaubsreste kann der Kunde wieder mitnehmen oder in unsere Spendenkiste für die Caritas einwerfen.

Und alles, was einen Sammlerwert über Materialwert/Umtauschwert/Nennwert hat, versteigern wir dann. :lol:
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Basti aus Berlin (Di 06.02.24 19:03)
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