Ebay, Kripo und was noch???

Kulturgutschutzgesetz

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Privateer » Mi 04.05.16 13:40

Der Fund von Schußwaffen bzw. Munition muß der zuständigen Behörde unverzüglich angezeigt werden. Ein Büchsenmacher als Waffenhandelsbetrieb ist berechtigt, solche Waffen anzunehmen aber an der Waffenbehörde führt dennoch kein Weg vorbei. Der Erwerb (zB durch Fund) und Besitz (dazu gehört auch der Transport) von Schußwaffen ist nun einmal erlaubnispflichtig, und eine entsprechende Erlaubnis scheint nicht eingeholt worden zu sein. Der Zustand der Waffe spielt auch eine große Rolle, ein nicht mehr funktionsfähiges (laut Waffengesetz!) Stück verrostetes Alteisen ist keine Schußwaffe mehr. Wenn sich aber damit (wenn auch nur theoretisch) noch ein Schuß auslösen lässt, wirds heikel. Bei Waffen aus dem 19. Jahrhundert wäre dann noch interessant, ob es sich um einen einzelläufigen Vorderlader (Besitz frei ab 18 Jahren) oder doch etwas "Besseres" gehandelt hat. ZB eine doppelläufige Steinschloßpistole fällt voll unter das Waffengesetz, auch wenn sie 300 Jahre alt ist.

Recht viel wird vermutlich so oder so nicht herauskommen, aber selbst wenn das Verfahren gegen eine Geldbuße eingestellt werden sollte legitimiert das evtl. die Hausdurchsuchung. Es ist schon oft vorgekommen, dass jemand wegen irgendwelchem vermeintlich "alten Mist" ein Strafverfahren bekommen hat. Ich würde das im Übrigen nicht mit dem anderen Sachverhalt vermischen, denn die Bestimmungen des Waffenrechts gelten bereits seit 1973 bzw. 1976.
Gruß Privateer

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Chandragupta » Mi 04.05.16 15:32

Ja, und bald muß "der Besitz" von über 100 Jahre alten Sachen (inkl. Münzen) "der zuständigen Behörde angezeigt werden", daran wird dann auch "kein Weg vorbeiführen", denn so steht's dann "im Gesetz", jawollja!!! <virtueller_Hackenknall>

Mit Verlaub - ohne jetzt "rassistisch" werden zu wollen (schließlich habe ich selber auch deutsche Vorfahren...) - k*tzt mich diese typisch toitsche, kriecherische Staatsgläubigkeit (oft noch verbunden mit einer gewissen "Radfahrer"-Mentalität: "nach oben katzbuckeln, nach unten treten") ziemlich an. Nur weil irgendwelcher Dreck in irgendwelchen (rein menschengemachten und nicht etwa naturgegebenen) "Gesetzen" steht, muß das noch lange nicht richtig sein.

Es war ja in toitschen Landen auch "1000 Jahre[tm]" lang "gesetzlich erlaubt", Juden (ca. 6 Mio.), Sinti&Roma (ca. 500.000), Behinderte und Homosexuelle (je über 10000), ... in KZs zu stecken und dort oder sonstwie auf die verschiedensten Arten zu eliminieren. Und (fast) alle Zeitgenossen fanden das okay! (Was die - wenigen - Ausnahmen von dieser Regel dann allerdings nur noch deutlich beeindruckender macht...)
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 04.05.16 16:03

Leute, nicht wieder hochschaukeln.

Homer
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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Privateer » Mi 04.05.16 16:40

Chandragupta hat geschrieben:Ja, und bald muß "der Besitz" von über 100 Jahre alten Sachen (inkl. Münzen) "der zuständigen Behörde angezeigt werden", daran wird dann auch "kein Weg vorbeiführen", denn so steht's dann "im Gesetz", jawollja!!! <virtueller_Hackenknall>

Mit Verlaub - ohne jetzt "rassistisch" werden zu wollen (schließlich habe ich selber auch deutsche Vorfahren...) - k*tzt mich diese typisch toitsche, kriecherische Staatsgläubigkeit (oft noch verbunden mit einer gewissen "Radfahrer"-Mentalität: "nach oben katzbuckeln, nach unten treten") ziemlich an. Nur weil irgendwelcher Dreck in irgendwelchen (rein menschengemachten und nicht etwa naturgegebenen) "Gesetzen" steht, muß das noch lange nicht richtig sein.

Es war ja in toitschen Landen auch "1000 Jahre[tm]" lang "gesetzlich erlaubt", Juden (ca. 6 Mio.), Sinti&Roma (ca. 500.000), Behinderte und Homosexuelle (je über 10000), ... in KZs zu stecken und dort oder sonstwie auf die verschiedensten Arten zu eliminieren. Und (fast) alle Zeitgenossen fanden das okay! (Was die - wenigen - Ausnahmen von dieser Regel dann allerdings nur noch deutlich beeindruckender macht...)
Mit Verlaub... ich glaube Du hast ein weitaus gravierenderes Problem jenseits von irgendwelchem Recht. Die Verknüpfungen, die Du hier herstellst sind schon mehr als bedenklich. Das Niveau übrigens auch... das bin ich hier anders gewohnt. :(

DFTT - mehr schreibe ich dazu nicht mehr.
Gruß Privateer

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Altamura2 » Do 05.05.16 16:34

Privateer hat geschrieben:... Mit Verlaub... ich glaube Du hast ein weitaus gravierenderes Problem ...
Chandra berauscht sich halt gerne an der eigenen Rhetorik und bekommt da immer wieder mal eine Überdosis ab. Insofern magst Du da Recht haben :wink: .
Privateer hat geschrieben:... Das Niveau übrigens auch ...
Das verliert man dann in einem derartigen Zustand schon mal :| .

Gruß

Altamura

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Locnar » Sa 07.05.16 22:36

Bitte Jungs !
Gruß
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shanxi
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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von shanxi » Di 14.06.16 11:27


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Homer J. Simpson
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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 14.06.16 13:04

Schau an, hat wohl der Herr M.-K. auch den Schweizer Behörden sein "Experten""wissen" zur Verfügung gestellt?
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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Chandragupta » Di 14.06.16 16:26

Naja, das paßt zu dem, was man eh schon in dieser Beziehung über die Schweiz gehört hat. Wird wohl derselbe durchgezischte Kantonsarschäologe dahinterstecken wie der, wegen dem Lanz schon "seit Ewigkeiten" keine antiken Münzen mehr in diese "Musterdemokratie" versendet - ein Land ganz ohne Bankgeheimnis und Eigentumsrechte der Eidgenossen, dafür aber mit viel "Wohlstand", den man sich u.a. durch Schachereien/"Goldwäsche" mit/von durch die Nazis geraubten "Judengold" angehäuft hat. :evil:

Die Details dieses "Falles" sind ja echt interessant:

a) Es geht um Pillepalle-"Schrottmünzen" (ca. 4 Fränkli pro Stück...).

b) Es scheint ein wüstes Konglomerat allen möglichen Krempels gewesen zu sein - nicht etwa etwas, was ein Sammler mit Kennerblick als offensichtlich aus einem einzigen Fund stammend erkennt (weitgehend gleiche Prägezeit, ähnliche Typen, gleiche Patina, ...).

c) Es wurde Telefonüberwachung eingesetzt - angeblich tut "Pappi Staat" das nur bei Schwerstkriminalität - aber okay, auch in der "Musterdemokratie" Schweiz sind Münzhändler wohl Finanziers des Terrorismus ... so wie jeder Kontoinhaber mit ein bißchen mehr als ein paar Franken auf der hohen Kante ein "Steuerhinterzieher" ist, dessen Daten man fix mal auf CDs gebrannt in alle Welt verhökert...

d) Und das was ich von sog. "Numismatikern" halte, die sich dazu hergeben, für staatliche "Auftraggeber" sog. "Gutachten" zu verfassen, behalte ich lieber für mich - sonst wird hierzuforum nur wieder über meinen Geisteszustand rumspekuliert...

Insgesamt aber ein schöner Ausblick auf das, was uns bald auch in der BRD erwartet: "Demnächst in diesem Theater!"
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Posa » Mi 15.06.16 16:28

Ganz ernsthaft: Wo ist das Problem an der Geschichte:

Ein Händler beschafft offenbar in auffälligem Maße problematische Münzen und verkauft die weiter. Und die bei ihm gefundenen 20 000 Stück sind sicher nicht seine ersten. Das klingt für mich nicht so, als sei der Staat da verpflichtet ein Auge zuzudrücken. Oder findet ihr das besonders löblich, liebe Sammlerkollegen? Ist das ok, solange es sich um Pillepallemünzen handelt?
Und da gibt es einen Käufer, der nicht 1-2 Stück bei ebay zieht, sondern, der 175 Stück im vertraulichen Gespräch und offenbar mit genauem Wissen ob der problematischen Herkunft kauft - und mit dem Händler darüber am Telefon spricht.
Soll ein Staat, der irgendwie ernstgenommen werden will da sagen: "Sammler sind per se Kulturschützer, außerdem sind es eh Pillepallemünzen. Lieber Sammler, ich finde das nicht gut, aber behalte bitte die Münzen, hege und pflege sie! Gehe hin und sündige fortab nicht mehr!"?

Ist unser böser Staat hergegangen, hat die sicherlich vorhandene Kundendatei unseres Verkäufers hergenommen und jeden, der sich irgendwann mal ein Münzlein bei dem Kerl geholt hat, rechtswidrig enteignet, einglocht und zu einer extraordinären Strafe verknackt? (- Da wäre hier aber was los gewesen, wenn das der Händler ist, den ich vermute)? Nein, man hat jemandem, dem man nachweisen konnte, dass er wusste, dass das problematische Stücke waren, und der für 757,- Münzen gekauft hat, nochmals 1000,- draufgebrummt, damit die Pillepallemünze nicht 4,- sondern 10,- kostete.
Die Verfahrtenskosten rechnen wir da mal nicht mit rein, das ist eben so.

Wir haben als Sammler halt auch Verantwortung. Und wenn wir mit der NACHWEISLICH Schindluder treiben, dann dürfen wir uns doch nicht über den Staat beschweren, der Telefone abhört oder auf den Pillepallewert der Münzen berufen. Dann tuts halt auch mal am Geldbeutel weh. Das ist hier eine ganz andere Nummer als die M.-K.-Fälle bei uns. Hier hat ein Sammler Mist gebaut und muss dafür - bitter genug - bezahlen.

Gruß Posa

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Chandragupta » Mi 15.06.16 18:38

Naja, ist schon mal sehr interessant, hier die Sicht der staatlichen Verfolger "live" mitbekommen zu können: "Audiatur et altera pars."

Aber leider ist meine eigentliche Aussage nicht richtig verstanden worden - das sind die o.g. Punkte b) bis d) (und zwar in aufsteigender Relevanz).

Okay, der Artikel ist halt ein typisches Produkt des modernen Journaillismus, d.h. ohne Sachkenntnis, aber dafür mit maximalst staatstrotteliger Parteiischkeit geschrieben. (Die frühere "Vierte Macht im Staate" hat heute wirklich nur noch den Namen "Ohnmacht" verdient... :evil: ) Der Leser muß sich also seinen Teil dazu selber zusammenreimen. Aber klar scheint nur zu sein, daß das alles wohl aus "Kleinasien" i.w.S. gewesen zu sein scheint. Von griechischen bzw. röm. Provinzialprägungen aus diesem Raum, bis hin zu Byzanz. Na klar, apropos Byzanz: Hauptmünzstätten Constantinopolis und Antiochia. Oh, sorry, politically correct natürlich: Istanbul und Antakya - und das sind Prägeorte, die wirklich im heutigen Erdowahnistan liegen. Nur, daß gerade die byzantinischen Münzen nun wirklich in extrem ausgedehnten Räumen zirkuliert sind. Wie da ein "Numismatiker" (die Gänsefüßchen sind hier wichtig - siehe oben unter d)...) behaupten kann, daß die zwingend auch in den von ihm benannten Staaten gefunden(!) wurden, die für Antiken "Ausfuhrverbote" verhängt haben, erschließt sich mir allenfalls unter der Annahme von zwei alternativen Möglichkeiten:
1) Es handelt sich um ein reines Auftragsgutachten
oder
2) Der Mann hat den Beruf verfehlt.
Punkt.

Und nochmal zum Auf-der-Zunge-zergehen-lassen bzgl. Telefonüberwachung (Punkt c) oben): Da haben also Leute im Zusammenhang mit Münzenkauf nur unter Nennung von Pseudonymen telefoniert. "Wow!!" Auweia, das mache ich auch manchmal, eher so als Insiderjoke. Ich will den nicht konkret nennen - sonst weiß hier jeder ernsthafte Antikennumismatiker gleich, wen ich meine ;) - aber nennen wir den mal "Pirat" (vielleicht, weil der betreffende ein Holzbein und 'ne Augenklappe hat ;) ....) Dann flapsen wir das mit Formulierungen zuende a la "Piratenmünzen", die wir auf der letzten Münzbörse billig aus dem "Piratenschatz" geholt habe... Ja he, das sind Flapsereien unter Freunden, nicht für Außenstehende bestimmt - nur per se humorbefreite und ironieresistente Staatsdiener interpretieren hier dann "kriminelle Machenschaften" rein: einfach, weil sie's nicht besser verstehen (können bzw. wollen)...
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 15.06.16 19:17

"Hallo Chandra, hier ist Homer." Wir sind schon schwere Jungs, gell?
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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Chandragupta » Mi 15.06.16 19:35

Ohhh, jetzt klackert's aber unter den Toupets der Lauscher: "Unter welchem Widder will der HOMER jetzt, odysseus-gleich, sich und seine Münzen von wo hinausschmuggeln?? Nach INDIEN vielleicht?!"
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Posa » Mi 15.06.16 20:23

Chandragupta hat geschrieben: Aber klar scheint nur zu sein, daß das alles wohl aus "Kleinasien" i.w.S. gewesen zu sein scheint. Von griechischen bzw. röm. Provinzialprägungen aus diesem Raum, bis hin zu Byzanz. Na klar, apropos Byzanz: Hauptmünzstätten Constantinopolis und Antiochia. Oh, sorry, politically correct natürlich: Istanbul und Antakya - und das sind Prägeorte, die wirklich im heutigen Erdowahnistan liegen. Nur, daß gerade die byzantinischen Münzen nun wirklich in extrem ausgedehnten Räumen zirkuliert sind. Wie da ein "Numismatiker" (die Gänsefüßchen sind hier wichtig - siehe oben unter d)...) behaupten kann, daß die zwingend auch in den von ihm benannten Staaten gefunden(!) wurden, die für Antiken "Ausfuhrverbote" verhängt haben, erschließt sich mir allenfalls unter der Annahme von zwei alternativen Möglichkeiten:
1) Es handelt sich um ein reines Auftragsgutachten
oder
2) Der Mann hat den Beruf verfehlt.
Punkt.
Hm, ich als "staatlicher Verfolger" ( :roll: ) lese da: "Die 175 Münzen stammten demnach hauptsächlich aus dem Balkan oder der Türkei", und ich lege da ein wenig Sachkenntnis zu Byzanz mit in die Waagschale und behaupte mal ganz dreist, dass man bei nicht wenigen Münzen den Fundraum schon mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr genau einkreisen kann. Bei CON und ANT/THEUP geht das natürlich eher schlecht. Die Frühbyzantiner aus Thessalonika z.B. wurden quasi nur für den Balkanraum geprägt (und dort auch hauptsächlich gefunden, natürlich werden sie z.B. auch an der Levante gefunden, aber das macht es nicht wirklich besser :wink: ), die Sonderstücke des Justinian in eigener Nominalgröße (8er, 16er etc) werden kaum außerhalb des Balkans gefunden; Lateinisches Kaiserreich, "Bulgaren", Kaiserreich Thessaloniki, aber auch die Provinzprägungen, da kann man doch recht genau sagen, wo´s herkommt. Und wenn 3-4 Länder infrage kommen, und kein Land die Ausfuhr erlaubt, und der Käufer sich auf das Ehrenwort eines windigen Verkäufers berufen muss, der gerade am Haken zappelt...

Also ganz so stichhaltig sind deine Punkte 1) und 2) dann doch wieder nicht. Im Übrigen kenne ich natürlich nicht die Zusammensetzung der Münzen, genausowenig wie Du (oder? Dann lass hören, ich lass mich gerne vernünftig überzeugen), aber aus der Pressemeldung zu schließen, dass, wie üblich in Staatsangelegenheiten, nur Esel und Verbrecher am Werke sind finde ich etwas beweisbedürftig - jenseits deiner üblichen Phrasen und bereits ausführlichst dargelegten Erfahrungen.

Zu den Pseudonymen lese ich "Aus der Telefonüberwachung sei deutlich geworden, wie der 54-Jährige mit dem Händler jeweils Abkürzungen wie «H» oder «F» verwendet habe, wenn sie über Herkunftsländer oder Dritthändler gesprochen hätten." Da darf mir der Sammlerfreund dann aber nicht das Lied von der Gutgläubigkeit vorheulen.

Gruß Posa

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Re: Ebay, Kripo und was noch???

Beitrag von Chandragupta » Mi 15.06.16 22:03

Schön, schön! Und was ist mit Altbeständen?! Du wirst lachen: Aus meiner Byzanz-Phase habe ich noch ein paar der von Dir exemplarisch genannten Sondernominale (konkret 'nen 8er und 'nen 16er sowie 'nen 30er). Stimmt, die kommen vom Balkan! Habe ich selber 1983 in Budapest im staatlichen Handel gekauft und ganz legal ausgeführt. Da habe ich sogar noch die Rechnung, aber dort stehen nur die internen Lagernummern drauf und die Preise in Forint. Kann also sonstwas sein, denn ich glaube nicht, daß die Referenzlisten heute noch existieren. Und selbst wenn sie's täten: da gab's garantiert nie ein Foto dazu.

Auch ansonsten, weil doch der Artikel von einem irgendwie windigen Händler fabuliert: Stimmt! Ein Großteil meiner Sammlung ist nach BRD-"Recht" sicher "illegal" erworben worden - der stammt nämlich aus dem "Staatlichen Kunsthandel der DDR", der damals de facto das Monopol auf den Handel mit Antiquitäten und Münzen hatte. Wie wir heute wissen: Diese Firma war Teil des Schwarzmarkt-Imperiums des Herrn Schalck-Golodkowski. Wobei die meisten Stücke gerade im Münzhandel ganz transparentes Einzelhandelsgeschäft waren: Die haben einfach von Privat angekauft und exakt zum EK plus 50% weiterverkauft. Deshalb gab's da auch nur durch 3 teilbare Preise: 15,- M, 22,50 M, 30,- M, 45,- M, 60,- M, .... (Nur echte Spitzenware wurde dann zu Devisen gemacht.)

PS: Auch das von mir oben genannte Herkunftsland "Erdowahnistan" gibt's nicht. Und wenn ich's jetzt noch "respektlos" mit "E" pseudonymisiere, laufe ich doch Gefahr, daß gleich von BRD-Behörden gegen mich ein Ermittlungsvefahren wegen "Beleidigung des Türkentums" eingeleitet wird, um dem abgedrehten Scheich vom Bosporus zuvorzukommen...
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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