Re: Neues Kulturgütergesetz in Deutschland ab 2016
Verfasst: Mo 07.09.15 17:28
Ein sehr gelungener Text.
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Geschichte wiederholt sich nie identisch. Allenfalls in den Grundzügen ähnlich/vergleichbar. Damals - zu Zeiten des Bretton-Woods-Systems - ging's um das Edelmetall als solches, das noch eine ganz unmittelbare Geldfunktion hatte, mit festem Preis/Unze. (Im Unterschied zu heute, wo die nur noch mittelbar - via Tageskurs - gegeben ist.) Zugleich war auch der Bildungsgrad in der Bevölkerung höher, und Sammeln noch eine Tradition breiter Schichten und galt als ganz normale Freizeitbeschäftigung. Daß man Sammlermünzen vom Goldverbot ausnahm, war ganz klar eine vernünftige Entscheidung - nämlich <tätäääääääää!!!> echter Kulturgutschutz! Denn so war sichergestellt, daß die noch existierenden Stücke nicht weiter im Schmelztiegel landeten, weil die nämlich erst dann (also also bloßes Metall) "illegal" geworden wären. Und man dachte durchaus weiter: z.B. an die Steuern, die man mit dem Münzhandel verdienen konnte (MWSt, Gewerbesteuern, ...). Die ließ man sich nicht entgehen. Und die Sammler zahlten freiwillig. Selbst moderne Goldmünzen hatten seinerzeit einen heftigen Sammleraufschlag auf den Materialwert (statt heute wenige % über Spotpreis waren das damals fast 100% Aufschlag - darauf beruhte das Geschäftsmodell der Fa. Schmidt/Hausmann mit ihren fast perfekten, privaten Nachprägungen kaiserzeitlicher Reichsgoldmünzen: http://www.germanycash.de/falschgeld/sc ... ungen.html ).Andechser hat geschrieben:Zu dem Verbot des privaten Goldbesitzes ist aber zu sagen, dass der Besitz historischer Goldmünzen jedem Sammler erlaubt war, der Mitglied in einem numismatischen Verein mit wissenschaftlicher Ausrichtung war. Ich habe gerade nicht die Ausgabe des NNB im Kopf, aber Prof. Kellner hat vor nicht allzu langer Zeit Erinnerungen zu seinen frühen Sammlerjahren veröffentlicht und dabei am Rande auch dieses Problem angesprochen.
http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-7 ... ml#q442740stampsdealer hat geschrieben:Ein sehr gelungener Text.
Wahrscheinlich hatten Sie gerade keine 62er zur Hand. Wir sollten froh sein, daß überhaupt sich jemand die Mühe macht eine Antwort zu verfassen und einen richtigen Brief aus Papier zu versendenstampsdealer hat geschrieben:Der Brief weist eine Überfrankatur von 28 Eurocent auf.
Viele Grüße,Veranstalter: Kulturforum Hamburg e. V.
Ort: Kulturfabrik Kampnagel, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg
Freitag, 18. September 2015, 19.00 Uhr: Gehört die Kunst in staatliche Obhut? Die Kontroverse um das Kulturgutschutzgesetz - ein Streitgespräch
Die geplante Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes hat eine rege öffentliche Debatte entfacht. Künstler, Sammler und Händler reagieren empört. Aber auch Befürworter des Projektes aus dem Hause der Kulturstaatsministerin Monika Grütters melden sich zu Wort. Versteckt sich hinter der Gesetzesnovelle ein veränderter Kulturbegriff? Oder handelt es sich um ein sinnvolles, ja notwendiges Vorhaben?
Auf dem Podium:
Siegmund Ehrmann, MdB, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien
Harald Falckenberg, Kunstsammler
Moderation: Wolf Jahn, Journalist und Kunsthistoriker
Sie herzlich zu dem Abend eingeladen und aufgerufen, sich an der anschließenden Diskussion mit dem Publikum lebhaft zu beteiligen! Bringen Sie gern Freunde mit. Der Eintritt ist frei.
kontakt@kulturforum-hh.de
http://www.kulturforum-hh.de