Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Moderator: Homer J. Simpson
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Werkzeuge zur Münzreinigung
Hallo,
habe mit Interesse die Beiträge zur Reinigung antiker Münzen gelesen. Das mit der Rasierklinge ist ja genial, ebenso der kleine Schraubendreher. Habe auch irgendetwas von Zahnarztwerkzeugen gelesen. Bei Ebay GB wurde jetzt spezielles Werdzeug zur Münzreinigung angeboten. Bei dem günstigen Pfundkurs habe ich gleich zugegriffen:
140306519091 ANCIENT COIN CLEANING TOOLS ROMAN GREEK PICK PROBE
Es grüßt Euch
kalle
habe mit Interesse die Beiträge zur Reinigung antiker Münzen gelesen. Das mit der Rasierklinge ist ja genial, ebenso der kleine Schraubendreher. Habe auch irgendetwas von Zahnarztwerkzeugen gelesen. Bei Ebay GB wurde jetzt spezielles Werdzeug zur Münzreinigung angeboten. Bei dem günstigen Pfundkurs habe ich gleich zugegriffen:
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Es grüßt Euch
kalle
Re: Werkzeuge zur Münzreinigung
Ich kann zwar nicht erkennen, wie groß die Geräte sind - aber mein erster Eindruck ist, dass die ziemlich brutal wirken.kalle123 hat geschrieben:Hallo,
habe mit Interesse die Beiträge zur Reinigung antiker Münzen gelesen. Das mit der Rasierklinge ist ja genial, ebenso der kleine Schraubendreher. Habe auch irgendetwas von Zahnarztwerkzeugen gelesen. Bei Ebay GB wurde jetzt spezielles Werdzeug zur Münzreinigung angeboten. Bei dem günstigen Pfundkurs habe ich gleich zugegriffen:
140306519091 ANCIENT COIN CLEANING TOOLS ROMAN GREEK PICK PROBE
Es grüßt Euch
kalle
Zu Deiner Frage weiter oben mit dem Olivenöl:
lass es einfach weg, das spart Zeit, Geld und Nerven -der Nutzen tendiert gen Null! Diese Methode wird nur allzu gern von Anbietern ungereinigter Schrottmünzen beworben - dann noch mit sog. Vorher/Nachher-Fotos belegt. Gehe aber davon aus, dass diese Resultate auf den Fotos nicht mit Olivenöl erzielt worden sind und die gezeigten Münzen nie Bestandeil der ungereinigten - garantiert erst 50mal durchsuchten Lots - sein werden.
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Vor langer Zeit habe ich mal das Stichel Werkzeug eines Graveurs aus Pforzheim erworben.
Die einzelnen Stichel sind in alle erdenkliche Formen geschliffen, so dass man auch in die feinsten Lücken kommt.
Da sie nicht federn, kann man sehr präzise damit arbeiten, die großen Griffe (Hefte) liegen gut und sicher in der Hand.
Bei mir versagt dann eher schon mal die Hand, die den Stichel führt.
Die einzelnen Stichel sind in alle erdenkliche Formen geschliffen, so dass man auch in die feinsten Lücken kommt.
Da sie nicht federn, kann man sehr präzise damit arbeiten, die großen Griffe (Hefte) liegen gut und sicher in der Hand.
Bei mir versagt dann eher schon mal die Hand, die den Stichel führt.
Um diesen thread mal nicht einschlafen zu lassen:
Ich habe vor kurzem auf meinen allerersten Sesterzen gestürzt, den ich mich getraut hatte zu ersteigern. Zwei Tage im destillierten Wasser eingelegt und knappe 2 Stunden Fisselsarbeit unter dem Stereomikroskop; anschliessend dünnes Einreiben mit Renaissance Wax.
Also ich bin zufrieden - zumindest für den Einstandspreis von nicht mal zwölf Euro
Ich habe vor kurzem auf meinen allerersten Sesterzen gestürzt, den ich mich getraut hatte zu ersteigern. Zwei Tage im destillierten Wasser eingelegt und knappe 2 Stunden Fisselsarbeit unter dem Stereomikroskop; anschliessend dünnes Einreiben mit Renaissance Wax.
Also ich bin zufrieden - zumindest für den Einstandspreis von nicht mal zwölf Euro

- cepasaccus
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@ nummis durensis
Die Münze ist echt schön geworden. Mit Aqua dest. habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.
Frage: a) Ist das Renaissance Wachs zur Versiegelung?
b) Wo bekommt man das?
Ach ja, was macht Ihr, wenn Ihr eine zementartige Schmutzkruste auf einer Münze habt und selbst unter dem Mikroskop mit Zahnarztwerkzeugen nicht weiter kommt?
Was haltet Ihr eigentlich von "Knochenspachteln"? Die wurden glaube ich in diesem Forum noch nicht erwähnt?
Die Münze ist echt schön geworden. Mit Aqua dest. habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.
Frage: a) Ist das Renaissance Wachs zur Versiegelung?
b) Wo bekommt man das?
Ach ja, was macht Ihr, wenn Ihr eine zementartige Schmutzkruste auf einer Münze habt und selbst unter dem Mikroskop mit Zahnarztwerkzeugen nicht weiter kommt?
Was haltet Ihr eigentlich von "Knochenspachteln"? Die wurden glaube ich in diesem Forum noch nicht erwähnt?

Es ist leichter tausend Dinge halb zu tun, als auf einem Gebiet Meister zu werden (chin. Sprichwort)
Guten Morgen,
das Renaissance Wax, übrigens der Tipp eines Forumsmitgliedes hier, habe ich über diese Quelle bezogen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0003735185
Das Wachs versiegelt die Oberfläche und lässt ausserdem die Patina schön glänzen, vor der Anwendung muss die Münze allerdings sorgfältigst getrocknet werden. Nach der Reinigung und abschliessenden Wässerung trockne ich die Münze ein paar Minuten mit dem Föhn und lasse sie noch mindestens zwei Tage auf der Heizung oder auf der Fensterbank durchtrocknen.
Zu hartnäckigen Verkrustungen: Ich würde die Münze ein paar Tage in dest. Wasser einlegen und anschliessend versuchen, die Verkrustungen abzuschaben. Ich nehme dazu die in Streifen geschnittenen Rasierklingen, die ich in einen Schraubendreher einspanne. Dieses Werkzeug habe ich auf der vorgehenden Seite schon einmal vorgestellt.
Mit Knochenspachteln habe ich keine Erfahrungen, kann mir aber vorstellen, dass sie für harte Verschmutzungen zu weich sind. Einfach mal an einer wenig wertvollen Münze testen
***************************************
PS. Eine umfassende Produktinformation des Herstellers zum "Renaissance Wax" in DEUTSCH gibts hier:
http://www.kremer-pigmente.de/62900.htm
das Renaissance Wax, übrigens der Tipp eines Forumsmitgliedes hier, habe ich über diese Quelle bezogen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0003735185
Das Wachs versiegelt die Oberfläche und lässt ausserdem die Patina schön glänzen, vor der Anwendung muss die Münze allerdings sorgfältigst getrocknet werden. Nach der Reinigung und abschliessenden Wässerung trockne ich die Münze ein paar Minuten mit dem Föhn und lasse sie noch mindestens zwei Tage auf der Heizung oder auf der Fensterbank durchtrocknen.
Zu hartnäckigen Verkrustungen: Ich würde die Münze ein paar Tage in dest. Wasser einlegen und anschliessend versuchen, die Verkrustungen abzuschaben. Ich nehme dazu die in Streifen geschnittenen Rasierklingen, die ich in einen Schraubendreher einspanne. Dieses Werkzeug habe ich auf der vorgehenden Seite schon einmal vorgestellt.
Mit Knochenspachteln habe ich keine Erfahrungen, kann mir aber vorstellen, dass sie für harte Verschmutzungen zu weich sind. Einfach mal an einer wenig wertvollen Münze testen

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PS. Eine umfassende Produktinformation des Herstellers zum "Renaissance Wax" in DEUTSCH gibts hier:
http://www.kremer-pigmente.de/62900.htm
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Ach so. Spachteln aus Knochen hergestellt und ich hatte mich schon gefragt, wozu es gut sein sollte, Knochen zu spachteln...
Gruß Chippi

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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@nummis durensis
Danke für den Tipp und Link zum Renaissance Wachs.
Tja, mit den Knochenspateln (wie kam ich bloß aufs "spachteln"?
), werde ich mal einige Versuche starten.
Ist es eigentlich normal, dass in Olivenöl eingelegte verkrustete Münzen, die laaaaaaaaaaange getrocknet und brav abgetupft wurden, unter dem Mikroskop wie eine Sumpflandschaft aussehen sollen. Die Münzen haben sich richtig mit Öl vollgesaugt, fällt aber, wie gesagt, nur unter dem Mikroskop auf. Meint ihr die werden irgendwann mal wieder trocken oder anders gefragt schadet das Öl, habe so etwas irgendwo gelesen, aber da war es schon zu spät. Außerdem gab es damals diesen Threat noch nicht. LEIDER!
Viele Grüße
Onkel Titus
Danke für den Tipp und Link zum Renaissance Wachs.
Tja, mit den Knochenspateln (wie kam ich bloß aufs "spachteln"?

Ist es eigentlich normal, dass in Olivenöl eingelegte verkrustete Münzen, die laaaaaaaaaaange getrocknet und brav abgetupft wurden, unter dem Mikroskop wie eine Sumpflandschaft aussehen sollen. Die Münzen haben sich richtig mit Öl vollgesaugt, fällt aber, wie gesagt, nur unter dem Mikroskop auf. Meint ihr die werden irgendwann mal wieder trocken oder anders gefragt schadet das Öl, habe so etwas irgendwo gelesen, aber da war es schon zu spät. Außerdem gab es damals diesen Threat noch nicht. LEIDER!

Viele Grüße
Onkel Titus
Es ist leichter tausend Dinge halb zu tun, als auf einem Gebiet Meister zu werden (chin. Sprichwort)
Leider verbergen sich unter vielen verkrusteten Münzen kleine Mondlandschaften, vor allem beim Blick durchs Mikroskop. Aber eventuell haben sie vorher auch schon so ausgeschaut? 
Denn Olivenöl wirkt nicht besser als Wasser, bloss dass die Säuren des Öls nach längerer Einwirkzeit IMHO sogar die intakte Patina angreifen. Das wurde hier aber schon ausgiebigst diskutiert, guckst du bei "Suche" unter "Olivenöl"!
Spa(ch)tel... lach.. ja klar! Witzig allerdings, dass du bei der Googlesuche nach "Knochenspachtel" fast doppelt so viele Ergebnisse erzielst als bei "Knochenspatel"

Denn Olivenöl wirkt nicht besser als Wasser, bloss dass die Säuren des Öls nach längerer Einwirkzeit IMHO sogar die intakte Patina angreifen. Das wurde hier aber schon ausgiebigst diskutiert, guckst du bei "Suche" unter "Olivenöl"!
Spa(ch)tel... lach.. ja klar! Witzig allerdings, dass du bei der Googlesuche nach "Knochenspachtel" fast doppelt so viele Ergebnisse erzielst als bei "Knochenspatel"

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