Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

Benutzeravatar
Peter43
Beiträge: 13405
Registriert: Mi 11.08.04 02:01
Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 2457 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Peter43 » Mo 09.03.09 12:04

Hier ist das Bild. Du warst zu schnell für mich.

Mit freundlichem Gruß
Dateianhänge
LeoI_605(2).jpg
Omnes vulnerant, ultima necat.

kalle123
Beiträge: 490
Registriert: Mo 04.12.06 14:27
Wohnort: Dentlein am Forst
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Werkzeuge zur Münzreinigung

Beitrag von kalle123 » Di 10.03.09 07:51

Hallo,
habe mit Interesse die Beiträge zur Reinigung antiker Münzen gelesen. Das mit der Rasierklinge ist ja genial, ebenso der kleine Schraubendreher. Habe auch irgendetwas von Zahnarztwerkzeugen gelesen. Bei Ebay GB wurde jetzt spezielles Werdzeug zur Münzreinigung angeboten. Bei dem günstigen Pfundkurs habe ich gleich zugegriffen:
140306519091 ANCIENT COIN CLEANING TOOLS ROMAN GREEK PICK PROBE
Es grüßt Euch
kalle

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Werkzeuge zur Münzreinigung

Beitrag von n.......s » Di 10.03.09 11:40

kalle123 hat geschrieben:Hallo,
habe mit Interesse die Beiträge zur Reinigung antiker Münzen gelesen. Das mit der Rasierklinge ist ja genial, ebenso der kleine Schraubendreher. Habe auch irgendetwas von Zahnarztwerkzeugen gelesen. Bei Ebay GB wurde jetzt spezielles Werdzeug zur Münzreinigung angeboten. Bei dem günstigen Pfundkurs habe ich gleich zugegriffen:
140306519091 ANCIENT COIN CLEANING TOOLS ROMAN GREEK PICK PROBE
Es grüßt Euch
kalle
Ich kann zwar nicht erkennen, wie groß die Geräte sind - aber mein erster Eindruck ist, dass die ziemlich brutal wirken.
Zu Deiner Frage weiter oben mit dem Olivenöl:
lass es einfach weg, das spart Zeit, Geld und Nerven -der Nutzen tendiert gen Null! Diese Methode wird nur allzu gern von Anbietern ungereinigter Schrottmünzen beworben - dann noch mit sog. Vorher/Nachher-Fotos belegt. Gehe aber davon aus, dass diese Resultate auf den Fotos nicht mit Olivenöl erzielt worden sind und die gezeigten Münzen nie Bestandeil der ungereinigten - garantiert erst 50mal durchsuchten Lots - sein werden.

diwidat
Beiträge: 2187
Registriert: Mi 27.04.05 20:29
Wohnort: bei Karlsruhe
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

Beitrag von diwidat » Mi 11.03.09 15:55

Vor langer Zeit habe ich mal das Stichel Werkzeug eines Graveurs aus Pforzheim erworben.
Die einzelnen Stichel sind in alle erdenkliche Formen geschliffen, so dass man auch in die feinsten Lücken kommt.

Da sie nicht federn, kann man sehr präzise damit arbeiten, die großen Griffe (Hefte) liegen gut und sicher in der Hand.
Bei mir versagt dann eher schon mal die Hand, die den Stichel führt.
Dateianhänge
Werkzeuge.jpg

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Beitrag von emieg1 » So 26.04.09 13:02

Um diesen thread mal nicht einschlafen zu lassen:


Ich habe vor kurzem auf meinen allerersten Sesterzen gestürzt, den ich mich getraut hatte zu ersteigern. Zwei Tage im destillierten Wasser eingelegt und knappe 2 Stunden Fisselsarbeit unter dem Stereomikroskop; anschliessend dünnes Einreiben mit Renaissance Wax.

Also ich bin zufrieden - zumindest für den Einstandspreis von nicht mal zwölf Euro 8)
Dateianhänge
Max_Sesterz_vorher.jpg
Maximinus_Sesterz_Rev.jpg
Maximinus_Sesterz_Av.jpg

Benutzeravatar
cepasaccus
Beiträge: 2493
Registriert: Di 04.03.08 12:14
Wohnort: Nürnberg
Hat sich bedankt: 22 Mal
Danksagung erhalten: 65 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von cepasaccus » So 26.04.09 13:20

[Nuescht...]

Benutzeravatar
Onkel Titus
Beiträge: 111
Registriert: Do 16.04.09 19:28
Wohnort: Deutschland
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Onkel Titus » Mo 27.04.09 21:27

@ nummis durensis
Die Münze ist echt schön geworden. Mit Aqua dest. habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.
Frage: a) Ist das Renaissance Wachs zur Versiegelung?
b) Wo bekommt man das?
Ach ja, was macht Ihr, wenn Ihr eine zementartige Schmutzkruste auf einer Münze habt und selbst unter dem Mikroskop mit Zahnarztwerkzeugen nicht weiter kommt?
Was haltet Ihr eigentlich von "Knochenspachteln"? Die wurden glaube ich in diesem Forum noch nicht erwähnt? :D
Es ist leichter tausend Dinge halb zu tun, als auf einem Gebiet Meister zu werden (chin. Sprichwort)

Benutzeravatar
quisquam
Beiträge: 4555
Registriert: Mo 12.09.05 17:22
Wohnort: Rheinland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von quisquam » Mo 27.04.09 22:27

Und was mich noch interessiert: Wie trocknet Ihr die Münzen restlos, bevor Ihr sie mit Wachs versiegelt?
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Beitrag von emieg1 » Di 28.04.09 08:59

Guten Morgen,

das Renaissance Wax, übrigens der Tipp eines Forumsmitgliedes hier, habe ich über diese Quelle bezogen:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0003735185

Das Wachs versiegelt die Oberfläche und lässt ausserdem die Patina schön glänzen, vor der Anwendung muss die Münze allerdings sorgfältigst getrocknet werden. Nach der Reinigung und abschliessenden Wässerung trockne ich die Münze ein paar Minuten mit dem Föhn und lasse sie noch mindestens zwei Tage auf der Heizung oder auf der Fensterbank durchtrocknen.

Zu hartnäckigen Verkrustungen: Ich würde die Münze ein paar Tage in dest. Wasser einlegen und anschliessend versuchen, die Verkrustungen abzuschaben. Ich nehme dazu die in Streifen geschnittenen Rasierklingen, die ich in einen Schraubendreher einspanne. Dieses Werkzeug habe ich auf der vorgehenden Seite schon einmal vorgestellt.

Mit Knochenspachteln habe ich keine Erfahrungen, kann mir aber vorstellen, dass sie für harte Verschmutzungen zu weich sind. Einfach mal an einer wenig wertvollen Münze testen :-)

***************************************

PS. Eine umfassende Produktinformation des Herstellers zum "Renaissance Wax" in DEUTSCH gibts hier:

http://www.kremer-pigmente.de/62900.htm

Chippi
Beiträge: 7656
Registriert: Do 23.06.05 19:58
Wohnort: Bitterfeld-Wolfen
Hat sich bedankt: 9379 Mal
Danksagung erhalten: 4999 Mal

Beitrag von Chippi » Di 28.04.09 10:54

Ach so. Spachteln aus Knochen hergestellt und ich hatte mich schon gefragt, wozu es gut sein sollte, Knochen zu spachteln... :roll:

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

Benutzeravatar
Onkel Titus
Beiträge: 111
Registriert: Do 16.04.09 19:28
Wohnort: Deutschland
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Onkel Titus » Di 28.04.09 22:00

@nummis durensis

Danke für den Tipp und Link zum Renaissance Wachs.

Tja, mit den Knochenspateln (wie kam ich bloß aufs "spachteln"? :drinking: ), werde ich mal einige Versuche starten.
Ist es eigentlich normal, dass in Olivenöl eingelegte verkrustete Münzen, die laaaaaaaaaaange getrocknet und brav abgetupft wurden, unter dem Mikroskop wie eine Sumpflandschaft aussehen sollen. Die Münzen haben sich richtig mit Öl vollgesaugt, fällt aber, wie gesagt, nur unter dem Mikroskop auf. Meint ihr die werden irgendwann mal wieder trocken oder anders gefragt schadet das Öl, habe so etwas irgendwo gelesen, aber da war es schon zu spät. Außerdem gab es damals diesen Threat noch nicht. LEIDER! :cry:
Viele Grüße
Onkel Titus
Es ist leichter tausend Dinge halb zu tun, als auf einem Gebiet Meister zu werden (chin. Sprichwort)

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Beitrag von emieg1 » Di 28.04.09 22:26

Leider verbergen sich unter vielen verkrusteten Münzen kleine Mondlandschaften, vor allem beim Blick durchs Mikroskop. Aber eventuell haben sie vorher auch schon so ausgeschaut? ;-)

Denn Olivenöl wirkt nicht besser als Wasser, bloss dass die Säuren des Öls nach längerer Einwirkzeit IMHO sogar die intakte Patina angreifen. Das wurde hier aber schon ausgiebigst diskutiert, guckst du bei "Suche" unter "Olivenöl"!

Spa(ch)tel... lach.. ja klar! Witzig allerdings, dass du bei der Googlesuche nach "Knochenspachtel" fast doppelt so viele Ergebnisse erzielst als bei "Knochenspatel" 8O

Benutzeravatar
Onkel Titus
Beiträge: 111
Registriert: Do 16.04.09 19:28
Wohnort: Deutschland
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Onkel Titus » Di 28.04.09 22:32

@nummis durensis

Meinst Du, ich sollte das Öl entfernen und wenn ja, wie?

Viele Grüße
Onkel Titus

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Beitrag von emieg1 » Di 28.04.09 23:08

Da ich so gut wie überhaupt nicht mit Olivenöl hantiert habe, kann ich da nicht wirklich einen Ratschlag geben. Ich selbst würde spontan zu Waschbenzin oder Spiritus greifen. Es gilt ja, den Schmierfilm zu zerstören!

Benutzeravatar
cepasaccus
Beiträge: 2493
Registriert: Di 04.03.08 12:14
Wohnort: Nürnberg
Hat sich bedankt: 22 Mal
Danksagung erhalten: 65 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von cepasaccus » Mi 29.04.09 00:06

Ich wuerde es mit Aceton versuchen. Das ist gesuender als Waschbenzin und fettloesender als Spiritus.

valete
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder