Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Das ist eines der "garantiert undurchsuchten" Lots, die eigentlich nur noch Ausschuss beinhalten.
Aber auf den ersten Blick kann man mindestens 2 - 3 erkennen, bei denen noch nicht Hopfen und Malz verloren ist.
Für sowas bezahlt man maximal 1,40 bis 1,60 Euro / Stück
Daran kann man üben.
Ich selbst kaufe sowas gelegentlich ausserhalb von Ebay.... also eine "Durchsuchungs-Stufe" vor diesem Angebot.
Martin
Aber auf den ersten Blick kann man mindestens 2 - 3 erkennen, bei denen noch nicht Hopfen und Malz verloren ist.
Für sowas bezahlt man maximal 1,40 bis 1,60 Euro / Stück
Daran kann man üben.
Ich selbst kaufe sowas gelegentlich ausserhalb von Ebay.... also eine "Durchsuchungs-Stufe" vor diesem Angebot.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Heute hab ich mal mechanisch an einem Probus herumgewerkelt...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- mike h
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Hallo Numis Student
tja... bei Silbersud hat man auch nicht die große Auswahl.
Aber die Quadriga ist schon gut erkennbar.
Da geht aber noch was... mit einer 0,45 mm Nadel und viel Geduld.
Auch wenn Aufwand und Ergebnis in einem ungünstigen Verhältnis zueinander stehen
Martin
tja... bei Silbersud hat man auch nicht die große Auswahl.
Aber die Quadriga ist schon gut erkennbar.
Da geht aber noch was... mit einer 0,45 mm Nadel und viel Geduld.
Auch wenn Aufwand und Ergebnis in einem ungünstigen Verhältnis zueinander stehen
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Den weiteren Aufwand werde ich dann aber nur betreiben, wenn ich das Ding für eine Tafel brauche...
Bis dorthin habe ich übrigens mit einer angeschliffenen Büroklammer gearbeitet
Bis dorthin habe ich übrigens mit einer angeschliffenen Büroklammer gearbeitet

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Hallo Numis-Student,
das mit der Büro-Klammer hättest du ja jetzt nicht unbedingt erzählen müssen.....
Den folgenden wollte ich eigentlich schon vor der Reinigung in die Schrottkiste entsorgen....
Dann hab ich mich aber dennoch erbarmt.
Jetzt schafft er es wenigstens noch in die Dublettenkiste
Manchmal sieht man erst nach der Reinigung, was man hat.
Martin
das mit der Büro-Klammer hättest du ja jetzt nicht unbedingt erzählen müssen.....
Den folgenden wollte ich eigentlich schon vor der Reinigung in die Schrottkiste entsorgen....
Dann hab ich mich aber dennoch erbarmt.
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Manchmal sieht man erst nach der Reinigung, was man hat.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Ich bräuchte mal eure Meinung zum Vorgehen bei der Reinigung dieser Tetradrachme - grundsätzlich ist sie nach meiner Meinung sehr schön getönt (in der Hand deutlich schöner, hier auf dem Bild wirkt sie durch das Sonnenlicht viel zu hell und rau), das will ich auch möglichst so erhalten, doch gleichzeitig befinden sich auf dem Revers rötlichbraune Auflagen, die leider auch eine genaue Deutung der Jahreszahl unmöglich machen - die sollen also runter. Sind diese ägyptischen Tetradrachmen recht risikofrei mit Salzsäure behandelbar? Wenn ja, dann werde ich versuchen, nur die roten Stellen zu behandeln.
Was meint ihr?
LG und ein sonniges Wochenende
Mithras
Was meint ihr?
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Mithras
Zuletzt geändert von Mithras am So 04.11.12 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Wenn Du die Salzsäure-plus-Alufolien-Methode im Sinn hast, dann ist danach auch die Tönung der Münze weg, sie wird ziemlich blank aussehen
.
Außerdem ist unsicher, wie die Salzsäure mit dem roten Belag reagiert, da könnten Verfärbungen zurück bleiben.
Wenn Du an Salzsäure ohne Alufolie denkst, dann würde ich es zunächst mit harmloserem Stoff versuchen, beispielsweise mit Zitronensaft. Da bleibt nach meiner Erfahrung die Tönung meist erhalten, aber auch hier das Risiko des unbekannten roten Belags.
Mit lokaler Aufbringung von was auch immer hab' ich keine Erfahrung
. Das würde bei Zitronensaft vermutlich eher sehr mühsam, da könnte man vielleicht schon gleich mit Salzsäure rangehen. Dabei hätte ich aber zunächst keine Idee, wie ich die Salzsäure nur lokal auftragen sollte. Vielleicht mit einer Pipette?
Auch Aceton oder Waschbenzin könnte man ausprobieren. Je nachdem, aus was das rote Zeug besteht, könnte das helfen.
Tja, viele Konjunktive, aber: no risk no fun
.
Gruß
Altamura

Außerdem ist unsicher, wie die Salzsäure mit dem roten Belag reagiert, da könnten Verfärbungen zurück bleiben.
Wenn Du an Salzsäure ohne Alufolie denkst, dann würde ich es zunächst mit harmloserem Stoff versuchen, beispielsweise mit Zitronensaft. Da bleibt nach meiner Erfahrung die Tönung meist erhalten, aber auch hier das Risiko des unbekannten roten Belags.
Mit lokaler Aufbringung von was auch immer hab' ich keine Erfahrung

Auch Aceton oder Waschbenzin könnte man ausprobieren. Je nachdem, aus was das rote Zeug besteht, könnte das helfen.
Tja, viele Konjunktive, aber: no risk no fun

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Du hast Recht, muss wohl das Risiko eingehen, wenn ich die Auflagen wegbekommen will.
Wollte so vorgehen:
Wird die Woche getestet, aber nicht mehr heute - will mir den Sonntag nicht verderben, wenn ich über das Ergebnis eventuell gefrustet sein werde.
Vielleicht war meine Frage auch nicht richtig formuliert... dann mal so:
Ist das Silber der Tetradrachmen so gut, dass es Salzsäure verträgt? Oder gab es die Stücke auch mit Kupferkern oder schlechten Legierungen? Sieht mir zumindest bei dieser Münze auf den ersten Blick nicht so aus.
LG
Mithras
Wollte so vorgehen:
...und statt EDTA in diesem Fall eben Salzäure drauf und dann die Alufolienstücke andrücken.Mithras hat geschrieben:Ich nutze zur partiellen Anwendung von EDTA eine transparente Farbe zum Malen von Fensterbildern (Window Color) - gibt es im Künstlerbedarf oder Bastelladen. Das ist auf irgend einer Gummibasis, trocknet schnell durch und kann nachher wieder problemlos einfach abgezogen werden.
Geht natürlich nicht bei einer bröckeligen Patina, denn die würdest du eventuell mit abziehen.
Ich bepinsel die Münze und lasse nur die Stelle frei, die vom EDTA gereinigt werden soll.
Dann Trockenzeit von etwa einer Stunde einhalten und EDTA auf die freien Stellen auftropfen. Ggf. verbrauchtes EDTA mit Lappen entfernen und neues aufbringen, so lange wiederholen, bis die grüne Schicht entfernbar wird (löslich und schmierig).
Zum Entfernen nutze ich angespitzte Holzstäbchen.
LG
Mithras
Wird die Woche getestet, aber nicht mehr heute - will mir den Sonntag nicht verderben, wenn ich über das Ergebnis eventuell gefrustet sein werde.

Vielleicht war meine Frage auch nicht richtig formuliert... dann mal so:
Ist das Silber der Tetradrachmen so gut, dass es Salzsäure verträgt? Oder gab es die Stücke auch mit Kupferkern oder schlechten Legierungen? Sieht mir zumindest bei dieser Münze auf den ersten Blick nicht so aus.
LG
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Das klingt ja sehr ausgefuchstMithras hat geschrieben:... Wollte so vorgehen: ...

Dann muss die transparente Farbe (das ist ja eigentlich ein Widerspruch in sich

Auf das Ergebnis bin ich dann gespannt

Was die Silberqualität betrifft: Ich hatte mir mal auch so einen Spätptolemäer gekauft. Der war bereits heftig gereinigt und hat richtig schön geglänzt. Die Prozedur (welche auch immer es gewesen sein mag) hatte er aber anscheinend überstanden.
Gruß
Altamura
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Wie bekomme ich bei einer sonst gut erhaltenen Silbermünze mit Patina die Fingerabdrücke wieder runter, ohne die vorhandene Patina zu entfernen? Ich will die Münze nicht entkleiden, sondern nur die Spuren durch das Anfassen ohne Handschuhe entfernen.
Mein Plan ist bislang: Mit Aceton versuchen, wenn das nichts hilft, dann in Ascorbinsäure oder irgendeiner anderen schwachen Säure baden, z.B Zitronensäure.
Es geht mir wirklich nur um das selektive Entfernen der Fingerabdrücke, nicht um das Entfernen der dunklen Patina.
Gruß klunch
Mein Plan ist bislang: Mit Aceton versuchen, wenn das nichts hilft, dann in Ascorbinsäure oder irgendeiner anderen schwachen Säure baden, z.B Zitronensäure.
Es geht mir wirklich nur um das selektive Entfernen der Fingerabdrücke, nicht um das Entfernen der dunklen Patina.
Gruß klunch
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- Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Das Phänomen der Fingerabdrücke kenne ich nur von modernen Münzen. Hast Du Fettabdrücke drauf, oder sind sie schon dunkel (Silbersulfid)? Wenn letzteres der Fall ist, sind es evtl. auch schon antike Fingerabdrücke. Aber ist das nicht ein Luxusproblem?
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
ich kenne das Problem auch nur bei modernen Münzen mit polierten Platten, bei antiken Münzen kenne ich das nicht, und wenn es
tatsächlich Fingerabdrücke sind, bringt man die leider sicher nur weg mit der gesamten Patina.
Gruss Argonaut
tatsächlich Fingerabdrücke sind, bringt man die leider sicher nur weg mit der gesamten Patina.
Gruss Argonaut

Mit besten Grüssen der Argonaut
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Ich werde heute Abend mit der Lupe schauen, meine aber mich zu erinnern, die Farbe sei grau, kann es allerdings erst heute Abend genau feststellen.
Sofern es antike Abdrücke sind, wäre es in der Tat ein Luxusproblem
Moderne Münzen packe ich in Alufolie + Salzwasser.
Gruß klunch
Sofern es antike Abdrücke sind, wäre es in der Tat ein Luxusproblem

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung
Es sind Fett(?)abdrücke gewesen, zumindest ließen sie sich durch simples Wischen entfernen. Manchmal sind die Dinge viel profaner, als man vermutet....
@Mithras: Bist Du sicher, daß die rote Auflagenschicht metallisch und aus dem Münzmaterial plus einer weiteren Substanz entstanden ist oder könnte es auch aufgebrachte Substanz sein, z.B. eine Art von Wachs, Kunststoff etc.? Bevor ich mit EDTA, Säuren oder Elektrolyse beginne, versuche ich stets Aceton als starkes unpolares, organisches Lösungsmittel. Nichtmineralischen Schnodder bekommt man damit recht gut weg. Alles mineralische bleibt unberührt.
Gruß klunch

@Mithras: Bist Du sicher, daß die rote Auflagenschicht metallisch und aus dem Münzmaterial plus einer weiteren Substanz entstanden ist oder könnte es auch aufgebrachte Substanz sein, z.B. eine Art von Wachs, Kunststoff etc.? Bevor ich mit EDTA, Säuren oder Elektrolyse beginne, versuche ich stets Aceton als starkes unpolares, organisches Lösungsmittel. Nichtmineralischen Schnodder bekommt man damit recht gut weg. Alles mineralische bleibt unberührt.
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