Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

emieg1
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Beitrag von emieg1 » Fr 06.02.09 19:09

Eine jede Spitze ist unter dem Mikroskop betrachtetet doch auch nur eine "Rundung"... :wink:

sorry, natürlich hast du recht... die Anwendung eines Werkzeuges liegt in der Hand des Anwenders. Und ich wollte natürlich keine Haarspaltereien betreiben, was nun die Anwendung welches Instrumentes betrifft.

Mit der Neusilberbürste habe ich noch keine einschlägigen Erfahrungen, als dass ich sie hier allgemein gültig präsentieren möchte. Meine 0,04 mm Bürste scheint auf den ersten Blick nicht wirklich Schaden anzurichten, aber auch nicht zu nutzen...

Von daher kann ich nur um Geduld bitten!

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soggi
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Beitrag von soggi » Fr 06.02.09 19:32

nummis durensis hat geschrieben:...Ich habe vor knapp zwei Wochen dort dieses EDTA bestell...
Wozu brauch man bei Römern EDTA? Bei Silbermünzen passiert nichts und bei Bronzen killt man die Patina. Somit bleiben nur noch Bronzen ohne Patina mit unschönen Verfärbungen übrig zum behandeln...aber hast du so viele davon?

Gruß
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Beitrag von emieg1 » Fr 06.02.09 19:42

Ich habe ganz und gar nicht viele davon, sondern will mir von dem "Zeugs" selbst ein Urteil bilden, bevor ich irgendwelche Mutmaßungen hier ins Forum stellen.

Wenn du selbst, lieber soggi, einschlägige Erfahrungen damit gemacht hast, stelle diese doch bitte hier zur Verfügung!

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Beitrag von soggi » Fr 06.02.09 19:49

Die Wirkung von EDTA wurde hier ja schon oft genug diskutiert, da findest du alles beschrieben.

Gruß
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Beitrag von emieg1 » Fr 06.02.09 20:08

puuuuh, Soggi, das ist nicht gerade fair :wink: Ich habe mir sicherlich die letzten threads, die ich finden konnte, zu Gemüte geführt, aber ALLES, was vielleicht bisher über EDTA veröffentlicht wurde, finde ich sicherlich nicht mehr. Ich wollte auch mehr einen thread über die besten Reinigungsmethoden, die bisher PRAXISNAH erprobt wurden (und diese gerne mit Fotos) als eine erneute Generaldebatte über Mutmaßungen...

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Beitrag von soggi » Fr 06.02.09 20:26

Ich will dir auch nicht die Freude darauf verderben und am besten ist es sowieso, wenn man etwas selber ausprobiert. Ich wollte nur ausdrücken, daß ich bei Römern jetzt nicht so das Anwendungsgebiet für EDTA sehe. Beim testen wirst du ja eh Schrott nehmen, von daher probier ruhig alles durch.

Grob zusammengefaßt kann man sagen, daß EDTA ein organischer Komplexbildner ist, der sich die Ionen aus den Salzen "krallt". Damit werden natürlich auch die Cu2+ Ionen aus der Patina gelöst. Malachit ist z.B. Cu2CO3(OH)2...mit der Zeit sollten die Cu2+ vom EDTA gebunden werden und der Rest einfach in Lösung gehen. Wenn du das lange genug machst, bleiben dir nur schweinrosafarbene Metallüberresete-ausi das pure Metall, das unter der Patina schlummert. Beim Silber sollte gar nichts passieren, da es bei Ag2S oder AgCl einwertig ist und damit nicht von EDTA gebunden wird...bzw eigentlich liegsts auch an der Koordinationszahl von Silber (war glaub fast immer 2).

Ich hoffe, das kann man einigermaßen verstehen :)

mehr dazu:
http://www.numismatikforum.de/ftopic29456.html
http://www.numismatikforum.de/ftopic21594.html

usw.

Gruß
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Beitrag von emieg1 » Fr 06.02.09 21:00

lach, es war wirklich keine Freude auf irgendwas zu "warten"(ausser die meiner eigenen Neuerwerbung, die natürlich noch immer in der Seife badet), sondern mehr, hier eine allgemeingültige Aussage zur Reinigung zu treffen.


Nun, eine komplexe chemische Zusammensetzung von EDTA mag den Laien eher verwirren, und das soll eben dieser thread nicht tun. Es geht hier weiniger um chemische Formeln, die ein jeder selber hervorgoogeln kann, als um Münzen, die jemand "erhalten" möchte...

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Beitrag von soggi » Fr 06.02.09 21:18

Wenn du ernsthaft reinigen willst, mußt du aber nunmal etwas Hintergrundwissen haben, sonst weißt du gar nicht mit was du überhaupt reinigen mußt. Zu der "Zussamensetzung" von EDTA hab ich ja gar nichts gesagt, sondern nur wie es funktioniert.

Wenn dazu nichts hier stehen soll, dann kann ich nur auf beachcomber verweisen und jegliche chemische Reinigung für Bronzen nicht empfehlen (und eigentlich auch für Silbermünzen)!

Gruß
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Beitrag von cepasaccus » Fr 06.02.09 22:21

Also ich persoenlich wuerde vor einer Salzsaeure-Alu-Reinigung zurueckschrecken. Es gibt Silbermuenzen, die durch und durch aus Silber und Kupferoxid bestehen. Diese sollte man schon vorsichtig anfassen.

vale
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Beitrag von beachcomber » Fr 06.02.09 22:35

Also ich persoenlich wuerde vor einer Salzsaeure-Alu-Reinigung zurueckschrecken. Es gibt Silbermuenzen, die durch und durch aus Silber und Kupferoxid bestehen. Diese sollte man schon vorsichtig anfassen.
deswegen habe ich weiter oben ja auch von 'gutem silber' gesprochen.
und natürlich sollte man sich vor dieser reinigung die münze schon anschauen.
wenn ein hoher grad von kristallisation erkennbar ist, ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass unter dem hornsilber eine kraterlandschaft zum vorschein kommt!
das heisst:nicht die salzsäure zerstört die münze (wie manch einer denken mag), sondern die münze ist schon vorher zerstört.
grüsse
frank
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Beitrag von soggi » Fr 06.02.09 22:47

Die Salzsäure ist doch da nur der Elektrolyt, wie weiter oben schon gesagt, kann man das genauso mit Kochsalz machen. Und wie beachcomber schon sagt, nicht die Salzsäure zerstört das Silber...die greift es gar nicht an, auch das Kupfer nicht wirklich.

Gruß
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Beitrag von cepasaccus » Fr 06.02.09 23:05

Salzsaeure loest aber Kupferoxid auf.
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Beitrag von beachcomber » Fr 06.02.09 23:08

Salzsaeure loest aber Kupferoxid auf.
ja, das dauert aber ein bisschen und in silbermünzen sollte ja auch nicht soviel davon enthalten sein! :wink:
grüsse
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Beitrag von soggi » Fr 06.02.09 23:08

Jap...wenn du davon viel drin hast, ist eh alles zu spät.
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Beitrag von emieg1 » Sa 07.02.09 15:32

So, nachdem das Kaiserlein eine Nacht im Kernseifenbad verbracht hat, konnte ich heute vormittag die hellbraunen Auflagen beim Abbürsten fast vollständig entfernen. Unter dem Mikroskop habe ich dann die noch verbleibenden "Reste" dieser Auflagen wegsprengen können. Dabei habe ich festgestellt, dass der Denar gefüttert ist; die verbleibenden grünen Auflagen ist wohl Kupferchlorid, darunter verbirgt sich (leider) Kupfer.

Schade eigentlich, aber damit endet die Reinigung an diesem Stück. Weitere Reinigungsversuche würden mehr schaden als nutzen!
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