Reinigungsübungen

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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mike h
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » So 20.08.23 14:04

Na ja, sie ist halt rauh durch die Korrosion.
Daher hab ich sie ja auch rein mechanisch gereinigt.
Mit Säure wäre sie noch rauher geworden.
Statt dessen hat sie jetzt ein paar Kratzer.

Nach der ersten Runde Backofen bei 160 Grad sieht sie jetzt so aus:
Kamp0129.013.1Awn024.jpg
Kamp0129.013.1Rwn024.jpg
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von andi89 » So 20.08.23 20:04

Aber das Ergebnis kann sich doch mehr als sehen lassen. Das ist ja ein massiver Unterschied zu vor der Reinigung.
Glückwunsch.
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kc
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von kc » So 20.08.23 20:09

Finde ich auch, das bestmögliche rausgeholt.

Ich brauche eure Meinungen zum angehängten Commodus Medaillon aus Pergamon. Ist das Stück stark geglättet oder noch total verkrustet? Die Felder auf der Vorderseite sehen aus, als wären Gussblasen geglättet worden. Es könnte aber auch sein, dass dies Auflagerungen sind.
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4383205_1691423024.jpg

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » So 20.08.23 20:49

Hallo KC,
Ich tendiere zur Version: gereinigt, geglättet, möglicherweise wieder zugeschmiert.
Man kann erkennen, das in den Gewandfalten Kratzer von der Reinigung sind.
Auch unter der Büste.
Vor dem Gesicht ist im Feld zwischen Nase und Hals ein rötlicher, unebener Bereich. Vielleicht Korrosion.

Anzeichen für einen Guss kann ich jetzt nicht erkennen. Aber da gibt es bessere Koryphäen.

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von kc » So 20.08.23 21:19

Vielen Dank für deine Einschätzung. Die Erhaltung des Stückes wurde mit very fine eingestuft. War nun doch ein eher schlechter Kauf :?

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Altamura2 » Mo 21.08.23 07:23

mike h hat geschrieben:
So 20.08.23 20:49
... Ich tendiere zur Version: gereinigt, geglättet, möglicherweise wieder zugeschmiert. ...
Da ist noch viel an Verkrustung vorhanden, sieht man beispielsweise deutlich zwischen den Buchstaben auf dem Revers. Das war dann allenfalls ein Reinigungsversuch :D .
Die Krazer auf dem Avers kommen vermutlich von einem unsachgemäßen Vorgehen bei der Freilegung des Münzbilds nach dem Fund. Da findet man manchmal durchgepflügte Oberflächen, dass es einen graust 8O .
kc hat geschrieben:
So 20.08.23 21:19
... Die Erhaltung des Stückes wurde mit very fine eingestuft. ...
An diese Einstufungen glaube ich sowieso nicht, ich zweifle auch, ob die heutigen Händler damit überhaupt noch umgehen können (sprich: wissen, was die einzelnen Stufen denn bedeuten) :? . Da man ja fast immer ein Foto vor Augen hat, kann ich auf solche Einschätzungen auch gut verzichten, ich seh' ja selbst, wie die Münze aussieht :D .

Gruß

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Mo 21.08.23 11:11

Moin Altamura,

kann sein... oder es ist ganz anders.
Die Münze ist schließlich fast 2000 Jahre alt.
Wer weiß, was da in der Zwischenzeit schon an der Münze rumgefummelt wurde.
Genaueres erfährst du erst, wenn du unter dem Mikroskop mit der Reinigungsnadel an die Kruste gehst.
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Lucius Aelius » Mo 21.08.23 14:55

Ich weiß nicht ... mir mag das Stück überhaupt nicht gefallen :roll:
Anhand der Fotos drängt sich mir die Einschätzung auf, dass es doch eher ein Abguss sein könnte; vielleicht aus der Zeit des Visconti (vgl. ÖAI, Die Vervielfältigung der Antike: Abgüsse antiker Münzen), vielleicht aber auch erst Ende 20. Jh./Anfang 21. Jh.
Die Erhebungen auf dem Avers = Korrossionsschäden dees Original, keine Verkrustungen oder Auflagen.
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Gruss
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von kc » Mo 21.08.23 15:14

Altamura2 hat geschrieben:
Mo 21.08.23 07:23
Da man ja fast immer ein Foto vor Augen hat, kann ich auf solche Einschätzungen auch gut verzichten, ich seh' ja selbst, wie die Münze aussieht
Das werde ich in Zukunft auch machen...ich hatte dem Auktionshaus vertraut, bei Naumann würde das nicht passieren.
Altamura2 hat geschrieben:
Mo 21.08.23 07:23
Das war dann allenfalls ein Reinigungsversuch .
Die Krazer auf dem Avers kommen vermutlich von einem unsachgemäßen Vorgehen bei der Freilegung des Münzbilds nach dem Fund. Da findet man manchmal durchgepflügte Oberflächen, dass es einen graust .
Hoffentlich nicht..ich werde das Stück erstmal in Aceton packen und schauen, was sich da loslöst.
mike h hat geschrieben:
Mo 21.08.23 11:11
Genaueres erfährst du erst, wenn du unter dem Mikroskop mit der Reinigungsnadel an die Kruste gehst.
Würde ich wahrscheinlich nicht machen, sondern eine professionelle Hand.
Lucius Aelius hat geschrieben:
Mo 21.08.23 14:55
Anhand der Fotos drängt sich mir die Einschätzung auf, dass es doch eher ein Abguss sein könnte
Dachte ich auch, aber wenn ich die Auflagerungen auf dem Revers zwischen den Buchstaben im Abschnitt sehe, tendiere ich eher zu echt.

Ich werde weiter berichten.

Grüße

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Mo 21.08.23 15:17

Mach das bitte!
Das ist auf jeden Fall ein Thema, das UNBEDINGT hier reingehört.

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Lucius Aelius » Mo 21.08.23 15:20

mike h hat geschrieben:
Mo 21.08.23 15:17
Mach das bitte!
Das ist auf jeden Fall ein Thema, das UNBEDINGT hier reingehört.

Martin
dto.

Ich bin schon gespannt auf deine Ergebnisse bzw. neuen Erkenntnisse.
Gruss
Lucius Aelius

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von kc » Mi 23.08.23 14:05

So, das Medaillon nimmt nun ein Bad..sieht in der Hand leider nicht so verkrustet aus wie erhofft...wie lange muss die Münze schätzungsweise im Aceton schwimmen? Nun ist die Münze 1h drin, tut sich aber nix.

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von andi89 » Mi 23.08.23 17:58

Da sollte sich eigentlich schon recht bald was tun. Kann mir nicht vorstellen, dass noch was passiert.
Um auf Nummer sicher zu gehen, einfach über Nacht drinnen lassen.
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kc (Mi 23.08.23 18:04)
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von kc » Mi 23.08.23 18:07

OK, danke..vielleicht liegt es auch an minderwertiger Qualität, weil es das günstigste Angebot war. Oder sollte man die Münze in einem Blechbehälter baden lassen? Bei mir liegt sie in einer normalen Porzellantasse.

Grüße

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Arthur Schopenhauer » Mi 23.08.23 18:26

kc hat geschrieben:
Mi 23.08.23 18:07
Oder sollte man die Münze in einem Blechbehälter baden lassen? Bei mir liegt sie in einer normalen Porzellantasse.
Manche Kunststoffe kann man nicht verwenden, da diese angegriffen werden.
Ich hatte es in einem Schraubglas und es hat funktioniert.
Offen verfliegt mir das Aceton zu schnell und stinkt bestialisch. :D

Theoretisch kannst du die Münze vermutlich ewig da drin lassen, dem Metall kann es ja nichts tun.
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kc (Mi 23.08.23 18:34)

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