Numismatikforum

mike h hat geschrieben: ↑

Di 15.12.20 15:45

Chlorpatina

Mit dem Begriff kann ich gar nichts anfangen.

Die Münze war metallisch blank und auch sehr gut neutralisiert.

Chlorpatina ist auch grün... aber heller
eben kein Malachit, sondern ?Kupferchlorid?

Bin chemisch zu sehr Laie...

die drei wichtigsten Typen:
- Kupferchlorid(CuCl2-nH2O) - hellgrün. Ein großes Problem wegen der hohen Aktivität + bildet Hohlräume auf der Münze (nicht üblich)
- Carbonat Kupfer(CuCO3) - steif hellgrün, grün. Es bilden sich keine Kavernen. Tritt häufig auf. Heizung 290. Es zerfällt in seine Bestandteile.
- Malachit Cu2(CO3)(OH)2 - hier ist alles klar

P.S. Ich werde mehr schreiben, wenn ich muss.

Mit freundlichen Grüßen, Georg.

Zu Punkt 2: Dunkel kirschrot - Cu2O
Schwarz - CuO

Danke für Deine Ausführungen.
Mir persönlich sind sie vollkommen ausreichend.

Zu punkt 1:
Auf einer Münze erscheint er als hellgrüner oder giftgrüner Kupferchloridfleck, der mit der Bildung von tiefen Senken wächst. Manchmal zeigen sich die ersten Anzeichen der Krankheit als weißlicher Belag auf der Oberfläche der Münze, der sich leicht mit der Hand ausradieren lässt, aber immer wieder neu auftaucht.
Foto nach dem "Wasserbad"

Georg5 hat geschrieben: ↑

Di 15.12.20 19:36

Auf einer Münze erscheint er als hellgrüner oder giftgrüner Kupferchloridfleck, der mit der Bildung von tiefen Senken wächst. Manchmal zeigen sich die ersten Anzeichen der Krankheit als weißlicher Belag auf der Oberfläche der Münze, der sich leicht mit der Hand ausradieren lässt, aber immer wieder neu auftaucht.

Genau, und man nennt es auch Bronzepest. Richtig gefährlich, weil sie sich ins Münzmaterial frisst. Aber nicht jede grünliche Auflage ist auch Bronzepest. Ich beobachte meinen gereinigten Domitian regelmässig, und da sind bisher keine Anzeichen zu entdecken.

Und weiter geht's.

Frisch aus dem Bad kommt mein neuestes "Meisterwerk".

Ich nenne es "Lucius Verus aus der Kammer des Schreckens"
@ Georg
Wie Du siehst, ist keine glatte Münze unter der Patina. Alles voller Korrosionsnarben.
Aber wie gesagt, das hatte ich leider schon öfter bei Kupfer...

Und jetzt wieder ab ins Bad.

Martin

mike h hat geschrieben: ↑

Mi 16.12.20 11:34

Aber wie gesagt, das hatte ich leider schon öfter bei Kupfer...

Das liegt in der Natur der Materiale: Aurichalcum/Messing ist härter und steifer als Kupfer und oxydiert sich weniger an der Luft.

Quelle, denn ich bin auch keine Chemiker: http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Messing

Grüsse
Rainer

Das deckt sich mit meinen bisherigen Erfahrungen.
Sesterzen und Dupondien lassen sich erheblich besser reinigen.

Martin

Wenn das Material weich ist - also bei einem hohen Kupferanteil - kann ich mir laienhaft auch gut erklären, dass es eine sehr "innige" Verbindung mit der Patina eingeht. Andererseits macht das Asse auch wesentlich anfälliger für die Bronzepest, wie ich meine.

mike h hat geschrieben: ↑

Mi 16.12.20 11:34

@ Georg
Wie Du siehst, ist keine glatte Münze unter der Patina. Alles voller Korrosionsnarben.
Aber wie gesagt, das hatte ich leider schon öfter bei Kupfer...
Martin

Guten Tag!
Ich stimme Ihnen vollkommen zu.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Oberfläche unter der Patina flockiging ist (I meant the word "loose surface")...
Aber es gibt nichts, was Sie dagegen tun können .....
Ich habe ein ähnliches gefunden, es ist wahrscheinlich das Maximum, was ich mit einer Münze wie dieser machen könnte.....
Mit freundlichen Grüßen, Georg.

So muss er leider bleiben.
Wie man sieht, ist bei Kupfer die chemische Reinigung nicht die beste Lösung.

Ja, auf 'ner Glatze kannst Du keine Locken drehen. Solltest zumindest nicht...

Homer

Danke für Deinen Trost...

Aber auch mit Niederlagen muss man ja umgehen können...

Martin