Schadowfries-Satz PP - Auflage ???

Münzen der DDR
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sofie
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Schadowfries-Satz PP - Auflage ???

Beitrag von sofie » So 04.01.04 17:07

Hallo,

ich kann niergens die Auflage für den Schadowfries-Satz PP finden. In diesem Satz befinden sich die 8 Medaillen aus den DDR Minuisätzen. Wo kann ich mehr über diesen Satz erfahren ?

klaupo
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Beitrag von klaupo » So 04.01.04 20:50

Hallo sofie,

vielleicht findest du hier, was du suchst?

http://www.beutler-muenzen.de/cat/ddr/proben/p0.html

Gruß klaupo

sofie
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Beitrag von sofie » Mo 05.01.04 08:51

hallo Klaudo,

danke fuer die schnelle Antwort. Die Seite ist wirklich sehr interessant :D . Leider werden hier bzgl. der Auflage auch keine Angaben gemacht.

Sofie

Coin-Expert
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Beitrag von Coin-Expert » So 04.04.04 14:48

Hallo Sofie,

um es gleich vorweg zu nehmen, eine definitive Auflagenhöhe des Schadowfries Plakettensatzes läßt sich nicht ermitteln. Dies hat verschiedene Ursachen.

Jedoch mit einigen - nachfolgend von mir angestellten - Überlegungen kann man sich dieser Problematik nähern.

Der von der Berliner Münze in den Jahren 1983, 1984 und 1988 ausgegebene Plakettensatz des Schadowfries von 1800 (in CU/Ni) und im Jahre 1991 nochmals (in Silber) aufgelegte Satz (allerdings mit anderer Inschrift) jeweils in Stgl. und in PP, ist den Medaillen zuzuordnen. Und hier liegt auch das eigentliche Problem hinsichtlich der Bestimmung der Auflagenhöhe.

Die Medaillenproduktion war in der DDR im Gegensatz zu Münzen nicht reglementiert, da kein gesetzliches Zahlungsmittel. Zudem hat und gibt es bis heute keine Angaben darüber, welche Medaillen zu welchen Anlässen/Ereignissen und in welcher Höhe geprägt wurden. Es gibt auch keinen Katalog o.ä. über DDR-Medaillen.

Ich selbst habe zur Martin Luther Ehrung im Jahre 1983 einen Medaillensatz, der dem einen Münzsatz (s. Schön: Kl. Dt. Münzkatalog 2002, S. 278) sehr ähnelt. Nur durch ein beiliegendes Echtheitszertifikat ist es mir möglich zu sagen, daß zwei der Medaillen eine Auflage von 1000 und die dritte von 300 Exemplaren hat.

Des weiteren habe ich weitere Sätze von Gedenkmedaillen zu historischen Gebäuden der DDR (12 Stück) und zu Persönlichkeiten der DDR (14 Stück), wobei mit Persönlichkeiten sieben hochrangige Militärs der deutschen Geschichte gemeint sind, wie Karl von Clausewitz, Theodor Körner, August Neidhardt von Gneisenau u.a.

Nach den Echtheitszertifikaten wurden diese Medaillen im Zeitraum von 1965 bis 1983 in einer Auflagenhöhe von 500 bis 2.000 Exemplaren geprägt. Wieviel komplette Sätze es aber wirklich gibt, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben.

Aus diesen Anhaltspunkten kann geschlußgefolgert werden, daß auch in dieser Auflagenhöhe zwischen 500 und 2.000 Exemplaren in den jeweiligen Jahren der Plakettensatz zum Schadowfries von 1800 geprägt wurde. Dies ist zwar nur eine Vermutung, aber doch eine begründete.

In einem Auktionskatalog aus dem Jahre 2000 - auf den ich weiter unten zum Wert des Plakettensatzes noch zu sprechen kommen werde - ist der Schadowfries Plakettensatz mit "RR" gekennzeichnet worden. Das bedeutet "Rar Rar" und zeigt schon den Raritätenstatus des Satzes an, wenn berücksichtigt wird, daß nur noch ein "RRR" als höchste und teuerste Rarität gilt.

Was den Wert dieses Plakettensatzes angeht, so ist es aus eigener Erfahrung immer ratsam, Auktionskataloge einzusehen und auch bei Auktionen - nicht immer unbedingt bei eBay, denn das Münzgeschäft beruht auf Vertrauen - zu kaufen. Münzhändler bieten Münzen etc. natürlich immer mit Spanne an, und das verzerrt und verteuert meiner Ansicht nach den eigentlichen Wert von Münzen.

Autkionshäuser haben die Echtheit der Münze(n) zu garantieren, bieten generell ein befristetes Rückgaberecht bei berechtigten Beanstandungen an und - dies ist wohl das Entscheidende - bieten meistens die Münzen günstigst an, auch unter Berücksichtigung der Zuschläge. Top-Raritäten würde ich aus Echtheits- und Sicherheitsgründen ausschließlich bei Auktionen erwerben. Damit bin ich zumindest fast zehn Jahre gut beraten gewesen.

Der Wert einer Münze bestimmt sich danach, was ein potentieller Käufer bereit ist zu zahlen, und was der Verkäufer für die Münze verlangt.

In dem bereits erwähnten Auktionskatalog aus dem Jahre 2000 wurde der Plakettensatz (Stgl.) mit 250,- € ausgerufen, daß heißt bei 80 Prozent seines eigentlichen Schätzwertes. - Leider liegt mir die Ergebnisliste der Auktion nicht vor.

Zur Bestimmung des eigentlichen Wertes muß nun folgendes berechnet werden: 250,- € + 20 % = 300,- € (entspricht dem eigentlichen Schätzwert). Nun müssen noch Auktionszuschlag (14-15 %) + MwSt. (7 %) auf diesen Preis zugerechnet werden, so daß - ausgehend vom eigentlichen Schätzwert - der Wert 363,- € betragen würde.

Also um diesen Wert herum ist der Plakettensatz in Stgl. anzusiedeln. Ich hoffe damit die Frage einigermaßen beantwortet zu haben.


Viele Grüße

Dr. H. Krüger

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