Bei der Gewichtung der römischen Nominale nach Häufigkeit von Kaisern ist Gallienus bei den Antoninianen vermutlich die Nummer Eins.Jan_I hat geschrieben:Warum erfreut sich dieser Thread eigentlich so großer Beliebtheit? Ist Gallienus besonders begehrt? Gibt es eine solche Motivvielfalt?
Meine erste Wundertüte Dutzendware ist sicherlich in dieser Hinsicht recht repräsentativ.
In meiner Heimatstadt gab es einen Münzhändler, in dessen heilige Halle es mich schon als mittelloses Schülerchen magisch zum damals nur Staunen und Träumen zog.
Ich weiß noch, dass ich mir über den Auslagen immer die Nase platt drückte und ehrfürchtig sann, was in der Welt gerade geschah, als diese oder jene Münze im Umlauf war.
Im Angebot waren auch Wundertüten mit mehreren Münzen geringerer Erhaltung und ich wusste, wenn ich irgendwann mein erstes Geld verdiene, werde ich mir so einen kleinen Schatz leisten.
Irgendwann war es soweit. Ein Dutzend gekrönter römischer Kaiser auf kleinen Metallscheiben wurde aus der Tüte gepackt:
5 Münzen des Gallienus,
2 des Claudius Gothicus,
2 Gordian III,
1 Probus,
1 Aurelian und
1 Tetricus I.
Irgendwann später folgte der erste Münzkoffer und nach und nach sortierte ich die Tableaus um.
Erst war es ein Tableau römischer Münzen, dann eine ganzes für Antoniniane und die deutlich in der Überzahl befindlichen Gallienusprägungen gedachte ich durch Tausch reduzieren zu wollen, sind doch viele scheinbar doppelt und ähnlich.
Aber weit gefehlt. Inzwischen füllen die Prägungen des Gallienus mehrere Tableaus und nicht eine ist tatsächlich doppelt.
Leider. Ich wäre heute sogar recht angetan davon, hätte ich 2 absolut stempelgleiche vorzuweisen.
Die Vielfalt ist derart groß. Man entdeckt immer wieder eine neue Münze von Gallienus, die durch interessante Details oder außergewöhnlichen Stil hervorsticht, ganz zu Schweigen von gesuchten Besonderheiten wie den Legionsprägungen oder den selteneren Nominalen wie seinen Denarprägungen oder Sesterzen. Dann noch die Provinzprägungen, darunter herrliche Großbronzen. Von den Aurei will ich besser gar nicht erst reden.
Ach ja. Gallienusprägungen können schnell zur Leidenschaft werden.
Sonnige Grüße
Mithras