beachcomber hat geschrieben:ausserdem meine ich gelesen zu haben, dass diese mïunzen erst zu späterer zeit geprägt wurden
Das gilt ziemlich sicher für die häufigen Victorinus und Tetricus-Antoniniane, die im Nordwesten des Reiches auch nach Zusammenbruch des "Gallischen" Reiches weiter imitiert wurden; womöglich aufgrund der schlechten Versorgung durch reichsrömische Münzen. Ob dein Postumus aber so spät imitiert wurde, wage ich zu bezweifeln, dazu ist der Schrötling doch zu gross und schwer. Ausserdem wurden nach 273/274 n. Chr. wohl generell kaum mehr Postumus-Antoniniane imitiert, a.) weil dieser Kaiser doch schon einige Jahre Geschichte war und b.) weil seine Münzen noch aus besserhaltigem Silber und deshalb wohl zum grössten Teil schon aus dem Umlauf verschwunden waren. Dass heute deutlich weniger Imitationen von Postumus-Antoninianen denn von Münzen seiner Nachfolger existieren (trotz seiner deutlich längeren Herrschaft), bestätigt diese Vermutung; wenngleich diese relative Seltenheit sicherlich auch auf die bessere Geldversorgung der Provinzen zur Zeit der Postumus-Herrschaft zurück zu führen ist (und damit weniger Bedarf für Imitationen bestand).
So...hier bin ich richtig. Hier mein Laelianus, nicht ganz so hübsch wie der von Numisnumis - aber auch hier das Portrait sehr ausdrucksstark und detailiert.
Die Lokalprägungen des Postumus sind durchaus ein interessanter Bereich, zumal Qualität und Ausführung sehr unterschiedlich sind. Es gibt sehr "charmante" Stücke von talentierten Stempelschneidern, die von den regulären Prägungen kaum zu unterscheiden sind, und sogar zum Teil Silbersud aufweisen. Andere Stücke weisen Rückseiten auf, die nicht Teil des offiziellen Prägeprogramms waren (z.B. im Aktuellen Jacquier Katalog Nr. 501).
Hier mal eine Lokalprägung des Postumus, die ein Rückseitenmotiv aus dem Prägeprogramm von Gallienus (RIC 143) mit einer Postumus Vorderseite kombiniert (Ich hatte die Münze schon vorgestellt, aber hier passt sie ganz gut):
Avers: IMP C POSTUMUS [PF AV]G, drappierte Panzerbüste mit Strahlenkrone nach rechts.
Revers: IO [VI CONSER] VΛ, Jupiter steht nach links, Donnerkeil und Szepter haltend.
Vor kurzem habe ich diesen reduzierten Doppelsesterz bekommen (vielen Dank an Curtis )
Avers: IMP CM CASS LAT POSTVMVS PF AVG, Drapierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
REVERS: PROVIDENTIA AV /G im Abschnitt, Providentia steht nach links, Globus und Szepter haltend.
9,9 Gramm
Bastien 307, RIC 220, de Witte 250a, Cohen 298.
Bastien gibt zwei Exemplare vom selben Stempel an, die sich im Cabinet des Medailles de Paris befinden. Legt die Vermutung nahe, das es sich um einen recht seltenen Typen handelt. Meine Suche nach weiteren Exemplaren war bis jetzt erfolglos. Allerdings habe ich leider keinen Zugriff auf RIC, de Witte und Cohen, es wäre sehr nett, wenn jemand für mich nachschauen könnte.
hallo,
hier mal wieder eine neuerwerbung von mir.
mitt 33 mm und über 18 gramm mal wirklich ein stück wo der begriff 'doppelsesterz' einleuchtet.
die rückseite, FIDES MILITUM, hat zwar einen bösen doppelschlag, aber die vorderseite ist recht gut erhalten.
da ich ausser dem Zschucke immer noch keine spezialliteratur über das gall. sonderreich besitze, wär's nett wenn einer von euch ein paar zitate für mich hätte
wenn ich meinem Zschucke richtig gelesen habe, würde ich mal wieder auf das II. atelier tippen.
grüsse
frank
Ich würde spontan sagen, das es nicht FIDES MILITVM sein kann, weil der Abstand der beiden M auf dem Revers zu gering ist. Normalerweise steht das erste M im schräg links über dem Kopfes der Fides. Werde mal weiter suchen.
Faramir hat geschrieben:habe den Doppelschlag übersehen
Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich das Bild, das ich soeben angemalt hatte, jetzt trotzdem noch poste - nachdem ich doch so hübsch gezeichnet habe
Kürzlich habe ich diesen Victorinus Antoninian erstanden:
Erste Emission der Münzstätte II
Avers: IMP C PI VICTORINVS AVG, Panzerbüste mit Strahlenkrone nach rechts.
Revers: AEQVITAS AVG, Aequitas steht nach links mit Waage und Füllhorn.
Cunetio 2561
Interessant ist das Portrait, bei dem es sich nicht um Victorinus, sondern um seinen Vorgänger Marius handelt. Die Anlehnung an das Vorgängerportrait bei der ersten Emission findet sich zum Beispiel auch bei Postumus (Ähnlichkeit zu Gallienus), und geschah wohl aus Unkenntnis des tatsächlichen Aussehens des neuen Herrschers.
Im Fall von Victorinus wurden Mariusstempel mit neuer Umschrift versehen. Die Portraits wurden beim Nachschneiden der sich abnutzenden Stempel immer mehr mit Victorinustypischen Details, wie zum Beispiel der charakteristischen Hakennase versehen. Der Übergang vom Marius zum Victorinusportrait war damit fließend (bei den Rückseiten "PAX AVG" und "AETERNITAS AVG" der ersten Emission der Münzstätten I und II).
Bei meinem Exemplar sind wesentliche Charakteristika des Mariusportraits zu erkennen, zum Beispiel der hohe Haaransatz an der Stirn, oder die Form der Nase.
Das Bild soll die Unterschiede verdeutlichen (links Antoninian des Marius, mittig Antoninian des Victorinus mit Mariusportrait, rechts Antoninian mit "typischem" Victorinusportrait)
Hallo ihr lieben, ich hab mal einpaar Olympia Münzen meines Vaters raus gesucht und wollte mal fragen, ob sich jemand mit diesen Münzen auskennt und...