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von chinamul » Mi 24.06.09 19:47
Hallo alexander20!
Wie Zwerg schon überzeugend dargelegt hat, sind die Römer überaus praktisch denkende Leute gewesen, die sich sehr wohl um eine genaue Differenzierung(smöglichkeit) ihrer Währung bemüht haben. Das konnte die deutlich zu unterscheidende Größe (Quadrans - Semis - As) von Kupferstücken sein oder die Metallfarbe beim Dupondius und dem Sesterz, wobei dem Dupondius ab dem Ende des 1. Jahrhunderts auch noch die Strahlenkrone verpaßt wurde, um selbst die letzten Verwechslungsmöglichkeiten auszuschließen. Als dann zum Beginn des 3. Jahrhunderts ein Silberstück von etwas mehr als Denargröße hinzukam, wurde es wie schon der Dupondius durch eine Strahlenkrone eindeutig als ein Doppelstück markiert. Wenn jemand nun in dieses logisch stringente und nachvollziehbare System eine weitere Differenzierung durch das Kriterium des Gewichts einführen möchte, kann er das wohl kaum in irgendeiner Weise schlüssig und nachvollziehbar begründen. Wenn besagter Münzhändler eine Meinung geäußert hat, ist das wohl, meinerseits mit Verlaub gesagt, keine besonders überzeugend begründete Aussage, um es diesmal etwas höflicher zu formulieren.
Was würde der Herr denn beispielsweise zu den Unterschieden der Gewichte von sehr gut erhaltenen, also keinesfalls abgenutzten Sesterzen eines Kaisers (etwa Antoninus Pius) sagen, die in meiner Sammlung von 19,79 g bis 32,00 g reichen.
Sicher gibt es einen Unterschied zwischen dem intrinsischen Wert einer AE-Münze und einer aus Silber, aber es zeigt, daß Münzgewichte bei einer al-marco-Prägung, wie sie in Rom praktiziert wurde, doch erheblich schwanken können.
@Homer
Der Doppelantoninian unterschied sich zu wenig vom einfachen Antoninian, aber immerhin unterschied er sich, ohne daß man ihn extra nachwiegen mußte.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit