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Verfasst: Fr 08.05.09 16:47
von emieg1
Weder besonders schön noch selten, aber dieser Titus, den ich pünktlich zum Wochenende heute bei der Post abholen durfte, beeindruckt mich durch sein markantes willenstarkes Portrait... daher habe ich die Abstriche beim Revers gerne in Kauf genommen, zumal das Avers auch prima zentriert ist :-)

Verfasst: Fr 08.05.09 17:08
von Peter43
Heißt es nicht korrekt 'der Avers' und 'der Revers'? Das Avers ist eine Gemeinde im Hochrheintal in Graubünden in der Schweiz. :D

Verfasst: Fr 08.05.09 17:13
von beachcomber
beides ist korrekt! :)

Verfasst: Fr 08.05.09 17:22
von drakenumi1
nummis durensis hat geschrieben: markantes willenstarkes Portrait...
Ein sehr schönes und interessantes Portrait, für das auf meinen Brettern allemal ein Plätzchen frei wäre ....
.... aber "willensstark"? Ich sehe eher einen ziemlich überfressenen Kaiser mit einer etwas weinerlichen Mine, der wohl seine versetzten Winde nicht loswerden kann :( .
Sei nicht bös, wenn das auch an Mejestätsbeleidigung grenzt. War mal wieder ein Ausrutscher von mir.... :wink:

Aber trotzdem freundliche Grüße zum Wochenend von

drakenumi1

Verfasst: Fr 08.05.09 17:30
von emieg1
drakenumi1, hey, was heisst denn hier Ausrutscher? Eine andere Meinung ist immer willkommen!

Ok, ich lasse mich auf ein "verbissen" herunterhandeln ;-)

Verfasst: Fr 08.05.09 17:56
von emieg1
Peter43, guter Einwand, aber ich bin da äusserst vorsichtig. Avers und Revers kommen aus dem franzmännischen, wo sie tatsächlich als "männlich" deklariert werden. Aber lässt dies zu, dass man in der Eindeutschung ebenfalls den Artikel "der" gebrauchen kann/darf/muss?

Verfasst: Fr 08.05.09 18:14
von curtislclay
In meinem Harper-Collins Wörterbuch: DER Avers, DER Revers.

DAS Revers bevorzugt, aber auch DER möglich, wenn es bei Bekleidung "lapel" bedeuten soll.

Verfasst: Fr 08.05.09 18:24
von areich
Ich sage auch das Avers bzw. Revers und wenn's nicht richtig ist dann verklagt mich doch. ;)

Verfasst: Fr 08.05.09 18:27
von emieg1
Ich wollte nur einfach ein nettes Münzlein vorstellen, OHNE gleich eine tiefgreifende Debatte über die deutsche Sprache auslösen zu wollen.....

Verfasst: Fr 08.05.09 19:06
von Peter43
Ja, nummis durensis, Du siehst, daß ist einfach nicht möglich. Wie die Esoteriker sagen, alles hängt mit allem zusammen! :D

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Fr 08.05.09 19:25
von emieg1
Jochen, aber ich verwette meinen **** darauf, dass du die Esoteriker genau so wenig magst wie ich :wink:

Und du weisst ja: tiefsinnige Debatten über die tiefdeutsche Sprache werden hier "abgehängt", was aber auch gut so ist!

Übrigens, ein Zitat aus den Weiten des www (leider nicht von mir, aber für gut befunden):

"Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du
darfst sie kostenlos nutzen - aber sie ist nicht
Open Source, d. h. du darfst sie nicht verändern oder in
veränderter Form veröffentlichen."

In diesem Sinne: folks, kommt gut ins Wochenende!

Verfasst: Fr 08.05.09 20:16
von Peter43
Mit den Esoterikern hast Du völlig recht! Wozu habe ich denn meinen Verstand bekommen? Doch nicht, um ihn bei jeder Bachblüte an der Garderobe abzugeben.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Fr 08.05.09 21:17
von Homer J. Simpson
Hi Freunde,

das heißt natürlich nicht, daß Ihr über die deutsche Sprache nicht diskutieren dürft - ist ein hochinteressantes Gebiet, und ich habe ja auch eifrig mitdiskutiert.
Ich hab's nur ins Off-Topic-Forum (also auf deutsch das Thema-verfehlt-Forum) verschoben, damit der Einsteller des Diokletian nicht irgendwann denkt, er sei im falschen Film und habe sich irrtümlich beim Zwiebelfisch angemeldet.

@Peter: Danke, Herr Kollege, das hast Du sehr schön gesagt!

Viele Grüße,

Homer

Verfasst: Sa 09.05.09 15:22
von Homer J. Simpson
Hier mal zur Abwechslung ein Flavier von mir - das sind manchmal interessante, allerdings oft nicht so ansehnliche Exemplare. Hier ist ein As des Domitian, das es als einzige meiner Münzen zur Ehre der Altäre, sprich in den RIC, gebracht hat. Es ist die Fußnote 55 auf Seite 302 im neuen Flavier-Band.

As, Domitian, 87 n.Chr.
Vs. IMP CAES DOMIT AUG GERM - COS XIII CENS PER PP
Belorb. Kopf mit Aegis re.
Rs. FORTUNAE (!) - PUBLICAE
Fides mit Obstteller und Ähren n.li. stehend
Gutes schön, Dm. 28 mm, 7,09 g (!), Stempelachse 6 Uhr

Da das Wort FORTUNAE auf der Rs. relativ schwach ausgeprägt ist, halte ich das Stück für eine Münze mit Kraay-Clay-Effekt; auf einem Vs.-Stempel wurde abwechselnd mit zwei Rs.-Stempeln geprägt. Hier zuerst FORTUNAE AUGUSTI, RIC 545, dann aus Versehen nochmal mit FIDEI PUBLICAE, RIC 543. Da der Rs.-Stempel beim zweiten Schlag wohl etwas nach rechts verkantet aufgesetzt wurde, wurde das FORTUNAE nicht ausgelöscht und durch FIDEI ersetzt, sondern nur etwas abgeflacht, wodurch jetzt die Mischlegende zu lesen ist.

Viele Grüße,

Homer

Verfasst: So 10.05.09 19:02
von quisquam
Klasse Münze!

Wie man sieht lohnt es sich, auch schlechter erhaltene Münzen mit wenig Details genauer zu betrachten. Ich weiß nicht, ob mir die Besonderheit aufgefallen wäre - auf ebay hätte ich die Münze vermutlich einfach "weggeklickt".

Eventuell passt auch meine Fehlprägung (Obverse Brockage) in diesen Thread.

Dupondius mit Büste ohne Strahlenkrone
Lugdunum, 77/78 n. Chr.
11,45 g, 27,1-27,5 mm, Stempelstellung 12h
RIC II alt 753b/754b; RIC II² 1210ff für Vorderseite

Grüße, Stefan