Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

Moderator: Homer J. Simpson

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Xanthos
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Beitrag von Xanthos » Mi 29.04.09 14:40

Natürlich, in der Hand ist die Münze nur etwa einen Viertal so gross wie auf dem Bild und die Korrosionsstelle auf dem Hals niemals in dieser Deutlichkeit zu erkennen. Aber jetzt stell Dir einmal vor, alle Münzeofots wären nur so gross, wie die Münze selbst (na gut, es gibt ja noch die Bildschirm-Lupe) ;)

n.......s
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Beitrag von n.......s » Mi 29.04.09 19:38

anbei ein sehr frühes Exemplar - geprägt Anfang 70 in Rom , das Porträt hat mehr Ähnlichkeit mit Vitellius als Mit Vespasian.

AV: IMP CAESAR VESPASIANVS AVG
RV: COS ITER FORT RED
3,17gr.

RIC(2) 19 , BMC 7 , Romanatic 2701
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vesp1den.jpg

emieg1
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Beitrag von emieg1 » Mi 29.04.09 20:17

Ein feines Stück Torsten!

Schön, auch mal solche "authentischen" (und ein wenig abgegriffenen) Münzlein hier zu sehen :-)

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Mi 29.04.09 20:43

nephrurus hat geschrieben: das Porträt hat mehr Ähnlichkeit mit Vitellius als Mit Vespasian.
....wobei ihm allerdings ein ganz charakteristisches Merkmal des Vitellius-Portraits schon fehlt: die fast senkrecht abfallende Nackenlinie vom hinteren Schädel auf die Schulter (Specknacken), eine Einschnürung durch den dünneren Hals ist vorhanden!
Übrigens ist das ein historisch sehr interessantes Stück, stellt es doch eine Art Gedenkprägung auf die wohlbehaltene Rückkehr Vespasians aus dem Jüdischen Krieg dar (siehe das Attribut der Prora). Insofern wären Abweichungen im Stil des Portraits schon durch die längere Abwesenheit von Rom erklärlich

denkt

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(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 29.04.09 22:14

Dazu paßt ganz gut eine wirklich sehr mäßig erhaltene Münze von mir (RIC² 27, Pax stehend) mit dem unähnlichsten Vespasian-Porträt, das ich kenne. Viele Grüße,

Homer
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1237.JPG
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Beitrag von n.......s » Mi 29.04.09 22:24

Homer J. Simpson hat geschrieben: mit dem unähnlichsten Vespasian-Porträt, das ich kenne. Viele Grüße,

Homer
glaub das ja nicht Homer , das würde allein einen neuen thread füllen. Wie durch Zufall schaue ich mir eben einen Auktionskatalog an- was sagst Du dazu? :

http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=142&lot=409

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Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 29.04.09 22:38

Interessanterweise aus derselben Emission, im RIC die Münze genau nach meiner. Würd' ich sofort tauschen! :wink:

Homer
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Beitrag von Xanthos » Mi 29.04.09 22:56

Zwei nicht ganz so häufige Münzen von den Flaviern:

Einmal einen As des Vespasian, dessen Legende auf CEN anstatt CENS endet (RIC² 722 note) und der ein schönes Beispiel dafür ist, dass es von der Regel "Motiv vor Legende" (beim Gravieren) durchaus Ausnahmen gibt. Und dann noch ein Quinar von Domitianus als Caesar, geprägt unter Vespasian (RIC² 560).
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domitian_1.jpg
vespasian_1_1.jpg

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Beitrag von Xanthos » Mi 29.04.09 23:02

Und noch zwei meiner absoluten Liebelingsmünzen (den Domitian hab' ich schon mal gezeigt, ist aber immer wieder sehenswert, wie ich finde ;))
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titus_1_1.jpg
domitian_3_1.jpg

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Beitrag von curtislclay » Mi 29.04.09 23:10

Xanthos hat geschrieben:Einmal einen As des Vespasian, dessen Legende auf CEN anstatt CENS endet (RIC² 722 note) und der ein schönes Beispiel dafür ist, dass es von der Regel "Motiv vor Legende" (beim Gravieren) durchaus Ausnahmen gibt.
Erstens lese ich klar CENS nicht CEN, zweitens wie sollte die Variante CEN die Regel "Motiv vor Legende" widerlegen?

Ich hätte gedacht umgekehrt: kein Platz mehr für das S, weil das Porträt zuerst da war.

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Beitrag von Posa » Mi 29.04.09 23:16

drakenumi1,

bei der Ziege im Lorbeerkranz tippe ich eher auf Bezüge zu Apollon Veiovis. Das ist eher ein Tippen aber die Bildtradition scheint mir nicht unbedenkenswert...
http://209.85.129.132/search?q=cache:OR ... clnk&gl=de

Vielleicht zur Vervollständigung: Veiovis ist einer der weniger bekannten Götter des Pantheon. Die Ziege war sein Begleit- und Opfertier. Sein Name wurde - fälschlicherweise - häufig und nachhaltig als "der kleine Iupiter" erklärt, (was ganz gut zum Princeps iuventutis passen könnte):

http://imperiumromanum.com/religion/ant ... vis_01.htm

Außerdem:

http://en.wikipedia.org/wiki/Temple_of_Veiovis



Posa
Zuletzt geändert von Posa am Do 30.04.09 05:43, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Xanthos » Mi 29.04.09 23:22

Curtis, es könnte tatsächlich sein, dass da ein S ist, welches mit dem Hals zu verschmelzen scheint. Der Hals läuft aber eindeutig um das N herum. Wäre das Porträt zuerst da gewesen, wäre das nicht möglich, soviel ich weiss.

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Beitrag von beachcomber » Mi 29.04.09 23:35

xanthos,
super titus,den nähm' ich sofort! aber nachdem er eine deiner lieblingsmünzen ist, hab' ich ja wohl keine chance....
was dein CENS angeht, sehe ich das wie curtis: erstens ist das S klar zu sehen, und zweitens ist da auch nichts um das N rausgeschnitten!
der büstenverlauf ist doch ganz normal, nur das E und das S berühren dann die büste, weil der platz für die buchstaben zu eng wurde, weil die büste schon VORHER da war. :)
grüsse
frank

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Beitrag von Xanthos » Mi 29.04.09 23:54

Ich glaube, ihr habt beide recht, da habe ich mich zu sehr auf die Beschreibung im RIC verlassen (was das CEN(S) betrifft). Und wegen der "Motiv vor Legende"-Regel finde ich schon noch eine Ausnahme :)
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vesp.jpg

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Beitrag von chinamul » Do 30.04.09 11:08

Den folgenden Sesterz habe ich an anderer Stelle schon einmal gezeigt, aber vielleicht paßt er hier noch einmal hinein.
Völlig unverständlich scheint mir, daß er im neuen RIC-Band II als "C" (= common) bezeichnet wird. Mir ist er jedenfalls in meiner langen Sammlerzeit nur ein einziges Mal im Handel begegnet. Interessant wäre nun zu erfahren, wer von Euch ebenfalls ein solches Stück besitzt.

Æ Sesterz Rom 85
Av.: IMP CAES DOMIT AVG GERM - COS XI CENS POT P P - Belorbeerte Büste rechts mit Aegis
Rv.: GERMANIA - CAPTA S C (im Abschnitt) - Unter Tropaion mit germanischen Schilden nach links auf weiteren Schilden sitzende, trauernde Germanin; rechts vom Tropaion nach rechts stehender Germane mit Fell über der linken Schulter; Hände auf den Rücken gefesselt, den Kopf nach links wendend und zu der sitzenden Germanin hinabblickend; am Boden vor ihm Helm und Schild
RIC II neu 351; C. 136
25,80 g

Gruß

chinamul
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RIC II 351.jpg
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Lucius Aelius (Do 27.04.23 22:44)
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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